Rolf Ackermann (Kriminologe)

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Rolf Ackermann (* 31. Dezember 1934 in Rudolstadt/Thüringen; † 24. Februar 2024 in Berlin) war ein deutscher Kriminalist und Kriminalwissenschaftler.

Nach dem Abschluss der 10. Klasse Ausbildung zum Feinmechaniker in den Röntgenröhrenwerken Rudolstadt.1952 Eintritt in die Deutsche Volkspolizei als Sachbearbeiter bei der Kriminalpolizei, später Kommissariatsleiter in den Volkspolizei-Kreisämtern Rudolstadt und Jena. 1965 bis 1970 Fernstudium der Kriminalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin (Diplomarbeit „Die kriminalistische Identifizierung von Personen an Hand ihrer Bewegungseigenschaften“), Abschluss als Diplomkriminalist. Ab 1971 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kriminalistischen Instituts der Deutschen Volkspolizei in Berlin, Leiter des Fachbereichs Kriminalistische Taktik und Methodik, auch Leiter von Forschungsprojekten zur Wissenschaftsentwicklung der Kriminalistik, zur Taktik und Methodik der Beweisführung im Ermittlungsverfahren und zur Untersuchung von Großschadensereignissen sowie Erarbeitung wissenschaftlich-praktischer Handlungsanleitungen für die Untersuchung verschiedener Delikte.

1979 Dr. jur. (Dissertation „Zur Methodik der differenzierten Untersuchungsplanung“, zusammen mit Ernst Strauß).

1987 Dr. sc. jur. (Habilitation „Zur Vervollkommnung der Arbeitsweise, Taktik und Organisation der Aufklärung von gemäß § 143 Ziffer 1 StPO vorläufig eingestellten Ermittlungsverfahren“).

Ab 1990 Referatsleiter für Rechts- und Grundsatzfragen im Zentralen Kriminalamt (ZKA) der DDR, anschließend Leiter der Arbeitsgruppe „Kriminalistisch-kriminologische Forschung und Aus- und Weiterbildung“ im Gemeinsamen Landeskriminalamt (GLKA) der neuen Bundesländer.

Ab 1992 Dozent für Kriminalistik an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung des Landes Brandenburg in Bernau, stellvertretender Dekan, zuständig für den Fachbereich Polizeivollzugsdienst.

1994 Berufung zum Professor für Kriminalistik und Ernennung zum stellvertretenden Direktor der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung des Landes Brandenburg.

1998 Ernennung zum stellvertretenden Präsidenten der inzwischen gebildeten Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg in Basdorf.

Emeritierung am 31.12.1999. Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), der Ruhr-Universität Bochum und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow.

Mitinitiator und Gründungsmitglied der 2003 in Basdorf gegründeten Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK), langjähriges Vorstandsmitglied mit den Schwerpunktaufgaben kriminalistische Aus- und Weiterbildung und internationale Zusammenarbeit.

Rolf Ackermann verstarb am 24. Februar 2024 in Berlin im Alter von 89 Jahren.

Wissenschaftliche Tätigkeitsschwerpunkte

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  • Weiterentwicklung der Kriminalistik als Wissenschaft.
  • Planmäßiges, wissenschaftsbasiertes Handeln bei der Untersuchung von Straftaten (Kriminalistische Fallanalyse, Versionsbildung, Untersuchungsplanung).
  • Methodik des Ersten Angriffs, der Brennpunktbekämpfung, der Täterermittlung und der Vernehmung sowie ausgewählter Aspekte der Kriminaltechnik.
  • Forschungskooperation und internationale Zusammenarbeit bei der Verbrechensbekämpfung.
  • Entwicklung von Standards für die Lehre im Fach Kriminalistik und Implementierung eines hochschulischen bzw. universitären Studiengangs der Kriminalistik.
  • Ackermann, R.: Kriminalistik als Wissenschaft im System der Kriminalwissenschaften, Sonderdruck der Zeitschrift Kriminalistik – Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis, Verlag C.F.Müller, Heidelberg, 2000
  • Ackermann et al.: Kriminalistische Mindeststandards für die polizeiliche Ausbildung im Rahmen des Bachelor-Studiengangs an den Fachhochschulen/Fachbereichen Polizei des Bundes und der Länder, in: Kriminalistik - Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis, Sonderdruck Heft 6/2006, S. 390 - 399, Verlag C.F.Müller, Heidelberg
  • Ackermann, R.: Unverdientes Schattendasein der Kriminalistik in Deutschland, in: Der Kriminalist, Heft 12/2009-01/2010, S. 19 – 28, DBB Verlag GmbH, Berlin
  • Mehrere Leitfäden und Lehr- und Studienbriefe, u. a. zur Kriminalistischen Handlungslehre und zur Bearbeitung von Vermisstensachen.
  • Verfasser zahlreicher Fachbeiträge in den Zeitschriften Die Volkspolizei, Forum der Kriminalistik, Kriminalistik und forensische Wissenschaften, Kriminalistik – Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis und Der Kriminalist sowie in der Schriftenreihe der DGfK.
  • Autor von Standardwerken wie Handbuch Erster Angriff (Band 1,1977; Band 2,1983), Untersuchungsplanung in Frage und Antwort (1. Aufl. 1985, 2. Aufl. 1989), Kriminalistische Untersuchungsplanung (1986, mit Dr. Ernst Strauß), Mitautor von Nachschlagewerken wie Kriminalistik-Lexikon (3. Aufl. 1996), Autor und Mitherausgeber der Lehrbücher Der rote Faden – Grundsätze der Kriminalpraxis (13. – 15. Aufl., 2016 – 2023) und Handbuch der Kriminalistik (1. – 6. Aufl., 2000 – 2022).
  • 2011: Träger des Hans-Gross-Preises „Für herausragende Verdienste um die Kriminalistik“ (2011) des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
  • 2014: Ehrenmitglied des BDK