Rosemary DeCamp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rosemary DeCamp (1979)

Rosemary DeCamp (* 14. November 1910 in Prescott, Arizona; † 20. Februar 2001 in Torrance, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Zwischen 1941 und 1989 stand sie für über 90 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, wobei sie besonders häufig freundliche und mütterliche Charaktere verkörperte.

Leben und Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosemary DeCamp begann ihre Karriere bei Bühne und Radio und wurde gegen Ende der 1930er-Jahre bekannt, als sie Judy Price, die Sekretärin und Assistentin der Titelfigur, in der beliebten Arzt-Hörspielreihe Dr. Christian neben Jean Hersholt sprach.[1]

1941 erfolgte ihr Filmdebüt in Tay Garnetts Drama Cheers for Miss Bishop, woraufhin sie im Laufe der 1940er-Jahre in zahlreichen Filmen – insbesondere für Warner Brothers – auftrat. Trotz ihres eigentlich attraktiven Äußeren spielte sie früh Charaktere, die viel älter als sie selbst waren – beispielsweise in den Filmbiografien Yankee Doodle Dandy (1942, als Mutter des von James Cagney gespielten George M. Cohan) und in Rhapsodie in Blau (1945, als Mutter des von Robert Alda gespielten George Gershwin).[2] In der Literaturverfilmung Das Dschungelbuch war sie 1942 als Mutter von Mogli zu sehen; in den Filmen Romanze mit Hindernissen (1951) und Heiratet Marjorie? (1953) verkörperte sie jeweils die Mutter von Doris Day. Über ihre ständige Besetzung in mütterlichen Rollen war sie etwas enttäuscht, da sie auch gerne andere Rollen gespielt hätte – in dem Film Skandalblatt, in dem sie als arme Ehefrau einen skrupellosen Zeitungs-Chefredakteur (Broderick Crawford) erpresst, hatte sie die Chance zu einer etwas vielseitigeren Darstellung.[3]

Ab Mitte der 1950er-Jahre stand DeCamp nur noch selten für Kinofilme vor der Kamera, stattdessen spielte sie in zahlreichen Fernsehserien – so in insgesamt 157 Folgen der Bob Cummings Show, die von 1955 bis 1959 im US-Fernsehen ausgestrahlt wurde. In dieser war sie an der Seite von Robert Cummings als dessen verwitwete Schwester zu sehen. Bereits zuvor hatte sie eine Serienhauptrolle als Ehefrau von William Bendix in der Sitcom The Life of Riley gehabt. In den 1960er-Jahren spielte DeCamp in der Sitcom Süß, aber ein bisschen verrückt die Mutter der von Marlo Thomas verkörperten Hauptfigur, in den 1970er-Jahren hatte sie in der Fernsehserie Die Partridge Familie eine wiederkehrende Rolle als Mutter der von Shirley Jones gespielten Shirley Partridge. Nach einer Gastrolle in Mord ist ihr Hobby zog sich DeCamp 1989 von der Schauspielerei zurück.

Rosemary DeCamp war von 1941 bis zu dessen Tod 1997 mit dem Richter John Ashton Shidler verheiratet, das Ehepaar hatte vier Töchter. 1946 wurden Garage und Schlafzimmer ihres im spanischen Kolonialstil errichtetes Anwesen auf spektakuläre Weise beschädigt, als Howard Hughes dort mit seinem Flugzeug abstürzte (in der Hughes-Filmbiografie Aviator wurde dieser Absturz auch verfilmt).[4] Rosemary DeCamp starb im Februar 2001 im Alter von 90 Jahren nach einer Lungenentzündung. Die Schauspielerin veröffentlichte auch eine Autobiografie unter dem Titel Tigers in My Lap, zu der Doris Day das Vorwort verfasste.

Bei der Primetime-Emmy-Verleihung 1959 war Rosemary DeCamp in der Kategorie Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie für die Bob Cummings Show nominiert. Für ihre Arbeit als Fernsehschauspielerin wurde sie 1960 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie den Preis des Institute of Family Relations, da DeCamp „mehr als jede andere Schauspielerin durch ihre Darstellungen für die Glorifizierung der amerikanischen Mutterschaft“ getan habe.[5]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino

Fernsehen

Commons: Rosemary DeCamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Rosemary De Camp bei OldTimer Radio
  2. Rosemary de Camp | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 18. Februar 2019 (amerikanisches Englisch).
  3. Ronald Bergan: Obituary: Rosemary DeCamp. In: The Guardian. 10. März 2001, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 18. Februar 2019]).
  4. Bianca Barragan: Spanish Colonial where Howard Hughes crashed his plane is for sale for $14.45M. 10. Juli 2017, abgerufen am 18. Februar 2019.
  5. Ronald Bergan: Obituary: Rosemary DeCamp. In: The Guardian. 10. März 2001, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 18. Februar 2019]).