Rubidiumperchlorat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Elementarzelle von Bariumsulfat
_ Rb+ 0 _ Cl7+0 _ O2−
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Gitterparameter

a = 749,0 pm, b = 926,9 pm, c = 581,4 pm, Z = 4[1]

Allgemeines
Name Rubidiumperchlorat
Verhältnisformel RbClO4
Kurzbeschreibung

weiße, geruchlose, hygroskopische Kristalle[2][3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13510-42-4
EG-Nummer 236-840-1
ECHA-InfoCard 100.033.476
PubChem 23673707
Wikidata Q412328
Eigenschaften
Molare Masse 184,92 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,8 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

192 °C[1]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (10,9 g·l−1 bei 21,3 °C[4], 180 g·l−1 bei 100 °C[2])

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​302​‐​315​‐​319​‐​332​‐​335
P: 220​‐​261​‐​305+351+338[5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Rubidiumperchlorat ist das Rubidiumsalz der Perchlorsäure.

Rubidiumperchlorat kann durch vorsichtiges Erhitzen einer Rubidiumchlorat-Lösung hergestellt werden, das Rubidiumchlorat disproportioniert dann zu Rubidiumperchlorat und Rubidiumchlorid. Dabei wird Sauerstoff frei.[4]

Ebenso kann Rubidiumperchlorat durch chemische Oxidation von Rubidiumchlorat erhalten werden, indem man wässrige Rubidiumchloratlösungen mit starken Oxidationsmitteln wie z. B. Kaliumpermanganat und geeigneten Katalysatoren umsetzt. Am einfachsten ist die Umsetzung bzw. Neutralisation einer Rubidiumcarbonat- oder Rubidiumhydroxid-Lösung mit Perchlorsäure:

Physikalische Eigenschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Löslichkeit von Rubidiumperchlorat in Wasser nimmt mit steigender Temperatur zu und ist in untenstehender Tabelle angegeben.

Löslichkeit von RbClO4 in Wasser[6]
Temperatur [°C] 0 10 20 25 30 40 50 60 70 80 90 100
Löslichkeit [g/l] 5 6 10 12 15 23 35 48,5 67,2 92 127 180

Auch in gängigen organischen Lösungsmittel ist Rubidiumperchlorat nahezu unlöslich:

Löslichkeit von RbClO4 in organischen Lösungsmitteln
(angegeben in g RbClO4 in 100 g gesättigter Lösung bei 25 °C)
Methanol 0,060
Ethanol 0,009
n-Propanol 0,006
n-Butanol 0,002
Isobutanol 0,004
Aceton 0,095
Ethylacetat 0,0016

Rubidiumperchlorat kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pbnm (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/62.3 mit den Gitterparametern a = 749,0 pm, b = 926,9 pm und c = 581,4 pm, in der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten.[1] Bei 279 °C findet eine Phasenumwandlung in eine kubische Kristallstruktur mit a = 770 pm statt, in der ebenfalls vier Formeleinheiten pro Elementarzelle angeordnet sind.[1] Die Kristalle sind isomorph zu den Kristallen von Kaliumperchlorat.[4]

Chemische Eigenschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Erhitzen auf Rotglut zersetzt sich Rubidiumperchlorat in Rubidiumchlorid und Sauerstoff.[1]

Aufgrund seiner Schwerlöslichkeit kann Rubidiumperchlorat neben Rubidiumhexachloridoplatinat, Rubidiumhexafluoridosilicat und Rubdiumtetrafluoridoborat zur analytischen Trennung von Rubidium und Kalium verwendet werden.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 686 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Datenblatt Rubidiumperchlorat bei Alfa Aesar, abgerufen am 18. Juni 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. Datenblatt Rubidium perchlorate, anhydrous (PDF) bei Strem, abgerufen am 25. Dezember 2012.
  4. a b c R. Abegg, F. Auerbach: Handbuch der anorganischen Chemie, Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 431; Volltext.
  5. a b Datenblatt Rubidium perchlorate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
  6. Aterton Seidell: Solubilities Of Organic Compounds Vol - I, S. 1435; Volltext.
  7. K. A. Hofmann: Lehrbuch der anorganischen Chemie, 2. Auflage 1919. Verlag F. Vieweg & Sohn, S. 439; Volltext.