UC 4 war ein U-Boot der Kaiserlichen Marine vom Typ UC I, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Als minenlegendes U-Boot half UC 4 dabei, die Minensperren in der Nordsee aufzubauen. Das Boot kam am 10. Juni 1915 in Dienst und wurde am 5. Oktober 1918 von seiner Besatzung vor Zeebrügge versenkt. Auf den von UC 4 während seiner 73 Feindfahrten gelegten Minen sanken mindestens 33 Schiffe mit 46.214 BRT.
Deutsche und Englische Minensperren in der Nordsee 1914 bis 1918
UC 4 war während seiner Einsatzzeit verschiedenen Flottillen unterstellt. Mit der Indienststellung kam das Boot zunächst bis Ende 1915 zur in Libau stationierten U-Halbflottille Kurland. Zu Jahresbeginn 1916 wurde es der U-Flottille Flandern zugewiesen, der es bis April 1916 und erneut von September 1916 bis zu seiner Versenkung im Oktober 1918 angehörte. Von Mai bis August 1916 war UC 4 noch einmal in der Ostsee eingesetzt und der U-Halbflottille V in Libau unterstellt. Insgesamt fuhr das Boot 73 Einsätze.
Nach seinem letzten Einsatz musste UC 4 zur Motoreninstandsetzung in die Werft. Die Reparatur konnte nicht rechtzeitig beendet werden und das Boot wurde bei Abzug am 5. Oktober 1918 gesprengt, um es dem Feind nicht in die Hände fallen zu lassen.
Die genauen Versenkungserfolge durch die Minen sind schwer zu verifizieren, da keine eigenen Berichte der Kommandanten die Versenkung unmittelbar nachweisen können. So sprechen englische Quellen von 36 Versenkungen.
Es ist unklar, ob UC 4 an den Versenkungen der britischen U-Boot-FalleKent County am 8. Dezember 1916, dem Fischkutter Giralda und dem Minentrawler Eros beteiligt war.
Harald Bendert: Die UC-Boote der Kaiserlichen Marine 1914-1918. E. S. Mittler & Sohn, 2001, ISBN 3-8132-0758-7.
Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger und Sperrbrecher. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1985, ISBN 3-7637-4802-4.
Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7 (Genehmigte Lizenzausgabe Bernard & Graefe Verlag Bonn).