Santa Olaia
Santa Olaia (auch Santa Eulália) ist eine eisenzeitliche Siedlung, östlich von Figueira da Foz in Portugal.
Auf einer niedrigen Anhöhe in Quinhendros liegt die Kapelle Santa Olaia. Die Verbindungsstraße durchschneidet die eisenzeitliche Siedlung. Ihre Reste liegen rechts der Straße und auf der Anhöhe, auf der die Kapelle steht. 1991 wurde der Ort klassifiziert und unter gesetzlichen Schutz gestellt[1].
Die Anhöhe von Santa Olaia im Überschwemmungsgebiet des Mondego und des Rio Foja war ein beliebter Siedlungsplatz, wie Funde bezeugen, die vom Paläolithikum bis ins Mittelalter reichen. Vermutlich reichte in prähistorischer Zeit eine inzwischen verlandete Meeresbucht bis in die Nähe des Hügels.
Unter den archäologischen Funden treten die eisenzeitlichen Siedlungsreste hervor. Während der Ausgrabung von 1992 und 1993 wurden Reste eines ansehnlichen eisenzeitlichen „Industriegebietes“ und einer Stadtmauer gefunden. In der Mauer war ein Tor von 1,8 m Breite zu erkennen. Um die Besiedlung des Feuchtgebietes zu ermöglichen, hatte man einen Untergrund aus dichten Steinlagen aufgeschichtet. Darauf wurden die Häuser mit ihren Herdstellen errichtet. Die Öfen dienten der Metallurgie, wie Schlackenreste, Bleistücke und anderes belegen.
Nach Ansicht von I. Pereira wird die Anwesenheit von Phöniziern durch Funde des 9. Jahrhunderts v. Chr., vor allem Fibeln, belegt, jedoch überwiegen die Keramikformen des 7. und 6. Jahrhunderts v. Chr. Am Ende des 5. und zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. wurde Santa Olaia entweder verlassen oder verlor seine Bedeutung. Aus dieser Zeit stammen vereinzelte Fragmente attischer Keramik.
Der aus Figueira stammende Archäologe António dos Santos Rocha (1853–1910) hat hier die ersten Ausgrabungen vorgenommen, seine und die späteren Funde liegen im Museu Municipal Santos Rocha in Figueira da Foz.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Isabel Pereira: Barris de Santa Olaia. In: Otto-Herman Frey (Hrsg.): Festschrift für Wilhelm Schüle zum 60. Geburtstag. Überreicht von Schülern und Freunden. Leidorf, Buch am Erlberg 1991, ISBN 3-924734-02-X, S. 237–243 (Internationale Archäologie 1), (Veröffentlichungen des Vorgeschichtlichen Seminars Marburg Sonderband 6).
- Isabel Pereira: Santa Olaia. In: Jorge de Alarcão (Hrsg.): De Ulisses a Viriato. O primeiro milénio a. C. Ministério de Estado da Cultura – Instituto Português de Museus – Museu Nacional de Arqueologia, Lissabon 1996, ISBN 972-8137-39-7, S. 60–65 (Ausstellungskatalog).
- Raquel Vilaça: Subsídios para o estudo da Pré-história recente do Baixo Mondego. Instituto Português do Património Cultural, Lissabon 1988, ISBN 972-9374-04-X.
- Memórias e Explorações Arqueológicas - Vol. II - Estações Pré-Romanas da Idade do Ferro nas Vizinhanças da Figueira, Biblioteca Geral da Universidade de Coimbra, Coimbra 1971, ISBN 978-0-00-006423-3
- Memórias e Explorações Arqueológicas - Vol. III - Memórias sobre a Antiguidade, Biblioteca Geral da Universidade de Coimbra, Coimbra 1975, ISBN 978-0-00-006424-0
- Thomas G. Schattner (Hrsg.): Archäologischer Wegweiser durch Portugal (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 74). Philipp von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2313-1, S. 103
Koordinaten: 40° 10′ 43,6″ N, 8° 41′ 49,2″ W
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Ruinen
- Kapelle Santa Olaia
- Seite des Museu Municipal (port.)
- Offizieller Status (port.) (PDF; 778 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 21. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.