Sarasvati (Fluss)
Sarasvati (Sanskrit सरस्वती Sarasvatī, f.) ist in der vedischen Religion und im Hinduismus der von der Göttin Sarasvati abgeleitete Name eines mythologischen Flusses, dessen Lokalisation umstritten ist.
Mythos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rigveda wird der Fluss Sarasvati ebenso besungen wie die gleichnamige Göttin. So heißt es:
- Sie brach mit Ungestüm gleich einem Wurzelgräber den Rücken der Berge mit den gewaltigen Wogen auf. Sarasvati, die die Fremden abwehrt, möchten wir mit Lobliedern, mit Gebeten zur Gnade erbitten.[1]
In Vers 14 des gleichen Abschnitts heißt es:
- Sarasvati! Geleite uns zu Glück; entziehe dich nicht! Lass uns mit deiner Milch (Wasser) nicht zu kurz kommen! Freu dich unserer Freundschaft und unserer Clangenossenschaft. Nicht möchten wir von dir fort in fremde Länder gehen![2]
In der Hymne An die Flüsse[3] werden 18 Flussläufe, interessanterweise in der Reihenfolge von Osten nach Westen, dann von Norden nach Süden, mit ihren rigvedischen Namen aufgelistet.[4] Unter ihnen sind es vor allem der Sindu (Indus) und seine Nebenflüsse (auch der Sarasvati), die von den Sängern wegen ihrer Wassermenge gepriesen werden.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch tektonische Verschiebungen soll der Flusslauf allmählich versandet sein. Es wird vermutet, dass der Beas oder der Ghaggar-Hakra mit den meisten Erwähnungen gemeint ist.[5]
Der im Fort von Allahabad befindliche Saraswati Koop wird von gläubigen Hindus als Quelle des Flusses angesehen und entsprechend verehrt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Quellfluss des Shipra in Madhya Pradesh trägt bis nördlich der Stadt Indore den Namen Saraswati.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Wilhelmy: Das Urstromtal am Ostrand der Indusebene und das Sarasvati-Problem. - In: Zeitschrift für Geomorphologie, Supplementband 8, Verlag Gebrüder Borntraeger, Berlin und Stuttgart 1969, S. 76–93.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Friedrich Geldner, Rigveda 6,61,2 desa
- ↑ Karl-Friedrich Geldner, Rig-Veda
- ↑ Rigveda 10,75 desa
- ↑ Michael Witzel und Toshifumi Goto: Rig-Veda ; Erster und Zweiter Liederkreis, S. 432
- ↑ so durch Christian Lassen, Friedrich Max Müller, Marc Aurel Stein, C.F. Oldham und Jane Macintosh