Scharten (Gattung)
Scharten | ||||||||||||
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Grossköpfige Färber-Scharte (Serratula tinctoria subsp. monticola) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Serratula | ||||||||||||
L. |
Die Scharten (Serratula) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die nur noch zwei Arten sind in Eurasien verbreitet. Die Färber-Scharte (Serratula tinctoria) wurde und wird wieder als Färberpflanze verwendet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild und Blätter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Serratula-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Die aufrechten Stängel sind meist in der oberen Hälfte verzweigt.[1]
Die wechselständigen Laubblätter sind fiederteilig, fiederschnittig oder selten ungeteilt. Der Blattrand ist gezähnt oder gesägt.[1]
Blütenstände, Blüten und Früchte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In rispigen oder schirmrispigen Gesamtblütenständen stehen einige bis viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Das Involucrum ist eiförmig, halbkugelig oder schüsselförmig. Die Hüllblätter überdecken sich dachziegelartig, sie werden nach oben hin meist dunkler, das obere Ende ist spitz und die inneren sind am längsten. In den Blütenkörben sitzen bei den Carduoideae, im Gegensatz zu den anderen Unterfamilien, nur Röhrenblüten. Entweder sind alle Röhrenblüten zwittrig oder einige Blüten sind weiblich, dann handelt es sich um Gynodiözie. Am Rand des Blütenkorbes befinden sich oft weibliche Blüten die kaum länger sind als die zwittrigen; sie enthalten Staminodien. Die Blütenkronen sind purpur- bis rosafarben. Die zwei Griffeläste sind dünn.[1]
Die kahlen Achänen besitzen ein gerundetes oberes Ende. Der Pappus besteht aus einigen Reihen gleicher fein gesägter oder rauer Pappusborsten.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Serratula wurde 1753 mit der Typusart Serratula tinctoria L. durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 816[2] erstveröffentlicht.[3] Ein Synonym für Serratula L. ist Mastrucium Cass.[1] Der Gattungsname Serratula leitet sich vom lateinischen Wort serratus für gesägt ab und bezieht sich auf den Blattrand.
Die Gattung Serratula gehört zur Subtribus Centaureinae der Tribus Cynareae in der Unterfamilie Carduoideae innerhalb der Familie der Asteraceae.[4]
Der Umfang der Gattung Serratula hat sich in den letzten 200 Jahren stark verändert und viele Arten wurden in andere Gattungen gestellt. Ludwig Martins & Frank H. Hellwig 2005 stellten die meisten der bis dahin verbliebenen Serratula-Arten in die Gattung Klasea Cass.
Es verbleiben nur noch zwei in Eurasien weitverbreitete Arten in der Gattung Serratula:[3]
- Gekrönte Scharte (Serratula coronata L., Serratula wolffii Andrae): Sie ist von Osteuropa[3] über Russland, Kasachstan, Kirgisistan, in der Mongolei, Korea bis Japan und in den chinesischen Provinzen Anhui, südöstliches Gansu, Guizhou, Hebei, Heilongjiang, westliches Henan, nordwestliches Hubei, nordwestliches Jiangsu, Jiangxi, Jilin, Liaoning, Nei Mongol, südliches Shaanxi, östliches Shandong, Shanxi sowie nördliches Xinjiang weitverbreitet.[1]
- Färber-Scharte (Serratula tinctoria L.): Sie ist von Europa bis Sibirien weitverbreitet. Es gibt etwa drei Unterarten:[3]
- Grossköpfige Färber-Scharte (Serratula tinctoria subsp. monticola (Boreau) Berher, Syn.: Serratula monticola Boreau, Serratula macrocephala Bertol., Serratula vulpii Fisch.-Oost., Serratula tinctoria subsp. macrocephala (Bertol.) Wilczek & Schinz, Serratula tinctoria subsp. vulpii (Fisch.-Oost.) Kerguélen): Sie kommt von Spanien über Frankreich und die Schweiz bis Italien sowie Österreich vor.[3]
- Serratula tinctoria subsp. seoanei (Willk.) M.Laínz (Syn.: Serratula seoanei Willk.): Sie kommt von der Iberischen Halbinsel bis Frankreich vor.[3]
- Serratula tinctoria L. subsp. tinctoria
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Serratula coronata[5] und Serratula tinctoria werden junge Blätter gegart gegessen. Aus dem Pflanzensaft der Färber-Scharte (Serratula tinctoria) wird ein schöner, haltbarer Farbstoff gewonnen. Die medizinischen Wirkungen von Serratula tinctoria wurden untersucht.[6]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zhu Shi, Ludwig Martins: Serratula, S. 188 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Zhu Shi, Eckhard von Raab-Straube, Werner Greuter, Ludwig Martins: Cardueae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 20–21: Asteraceae., Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011, ISBN 978-1-935641-07-0. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- Ludwig Martins, Frank H. Hellwig: Systematic position of the genera Serratula and Klasea within Centaureinae (Cardueae, Asteraceae) inferred from ETS and ITS sequence data and new combinations in Klasea. In: Taxon, Volume 54, 2005, S. 632–638, ISSN 0040-0262.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Zhu Shi, Ludwig Martins: Serratula, S. 188 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Zhu Shi, Eckhard von Raab-Straube, Werner Greuter, Ludwig Martins: Cardueae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 20–21: Asteraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011, ISBN 978-1-935641-07-0.
- ↑ Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ a b c d e f Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: Werner Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae.: Datenblatt Serratula. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- ↑ Serratula im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. Januar 2014.
- ↑ Serratula coronata bei Plants For A Future
- ↑ Serratula tinctoria bei Plants For A Future
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die in Österreich vorkommenden Serratula-Arten mit Links zu Steckbriefen.
- Serratula tinctoria subsp. monticola (Boreau) Berher In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 1. April 2018.