Schrämklein

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Als Schrämklein bezeichnet man im Bergbau die beim Schrämen anfallenden Kohlenstücke mit unterschiedlicher Korngröße.[1] Um die Hereingewinnung der unterschrämten Massen zu erleichtern, muss das Schrämklein so schnell wie möglich aus der Schram entfernt werden.[2] Des Weiteren ist der Bergmann bemüht, die anfallende Schrämkleinmenge so gering wie möglich zu halten.[3]

Beim Schrämen von Kohlenflözen fällt arbeitsbedingt ein bestimmter Anteil an Kleinkohle an.[4] Dieser Anteil setzt sich zusammen aus kleineren Kohlenstücken und Feinkohle.[1] Diese Feinkohle war lange Zeit für Feuerungszwecke ungeeignet und wurde in der Regel als wertloses Produkt auf Halde gekippt.[5] Oder die Bergleute sortierten die Grobkohlen mühsam aus dem Schrämklein heraus und ließen die Feinkohlen in den Grubenbauen zurück.[6] Allerdings ist dieses aus Sicherheitsgründen wenig ratsam, da es, insbesondere dann, wenn es sich um größere Kohlenansammlungen handelt, zu einer gefährlichen Erwärmung der Feinkohle kommen kann.[7] Bei Flözen mit geringerer Mächtigkeit kommt es zu einem stärkeren Anfall von Schrämklein als bei Flözen mit größerer Mächtigkeit.[4]

Umgang mit dem Schrämklein

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Wenn es möglich war, versuchten die Bergleute den Anfall von Schrämklein und hierbei insbesondere die Feinkohlen zu verringern oder zu vermeiden.[7] Dies geschah, indem sie die Höhe des Schrams möglichst niedrig hielten.[1] Dort, wo ein Flöz mit Zwischenmitteln vorhanden war, legte man den Schram in das Zwischenmittel, sodass keine Feinkohle anfiel.[7] Durch den Einsatz von Kettenschrämmaschinen lässt sich die Größe des Schrämkleins beeinflussen, da hierbei gröberes Schrämklein anfällt.[8] Zudem lässt sich mit diesen Maschinen die Schrämkleinmenge um bis zu 25 Prozent verringern.[3] Das Schrämklein wurde von den Bergleuten teilweise aber auch unter Tage genutzt, um z. B. ein Bett für Holzpfeiler zu bilden.[2] Mit der Einführung der Brikettierung von Steinkohlen konnte auch die vorhandene Feinkohle zu Heizzwecken verwendet werden.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c W. Maevert: Stangen- und Kettenschrämmaschinen im Steinkohlenbergbau. Schluß. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Hrsg.), Nr. 38, 65. Jahrgang, 21. September 1929, S. 1300–1302.
  2. a b K. Kegel: Lehrbuch der Bergwirtschaft. Mit 167 Abbildungen und 20 Formularen im Text und auf einer Tafel, Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH, Berlin Heidelberg 1931, S. 292, 317.
  3. a b W. Maevert: Stangen- und Kettenschrämmaschinen im Steinkohlenbergbau. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Hrsg.), Nr. 37, 65. Jahrgang, 14. September 1929, S. 1268.
  4. a b Fritz Herbst: Die maschinelle Kohlengewinnung im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Hrsg.), Nr. 32, 61. Jahrgang, 8. August 1925, S. 984.
  5. a b Franz Erich Junge: Die rationelle Auswertung der Kohlen als Grundlage der Entwicklung der nationalen Industrie. Inaugural-Dissertation an der hohen philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität. Erlangen 1908, Springer Verlag GmbH, S. 27, 28.
  6. Latacz: Die letzten 4 Jahrzehnte im oberschlesischen Steinkohlenbergbau. In: Festschrift zum 40jährigen Bestehen des Vereins Technischer Bergbeamten Oberschlesiens. Phönix-Verlag Carl Siwinna, Berlin und Beuthen 1930, S. 100, 118.
  7. a b c Carl Hellmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde. Mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaus. Erster Band, achte Auflage, mit 615 Abbildungen im Text und einer farbigen Tafel, Springer Verlag, Berlin 1942, S. 163, 168.
  8. H. Hoffmann: Lehrbuch der Bergwerksmaschinen (Kraft und Arbeitsmaschinen). 1. Auflage, mit 523 Textabbildungen, Springer Verlag GmbH, Berlin/Heidelberg 1926, S. 278.