Schweiggers
Marktgemeinde Schweiggers
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Zwettl | |
Kfz-Kennzeichen: | ZT | |
Fläche: | 58,67 km² | |
Koordinaten: | 48° 40′ N, 15° 3′ O | |
Höhe: | 633 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.031 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3922, 3923, 3931, 3932 | |
Vorwahlen: | 02829, 02854 (Limbach) | |
Gemeindekennziffer: | 3 25 25 | |
NUTS-Region | AT124 | |
UN/LOCODE | AT SHE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 25 3931 Schweiggers | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Schaden (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Schweiggers im Bezirk Zwettl | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schweiggers ist eine Marktgemeinde mit 2031 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schweiggers liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 58,65 Quadratkilometer. 25,04 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Zwischen dem Weiler Mödershöf und Schweiggers entspringt die Deutsche Thaya, einer von zwei Quellflüssen der Thaya.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende 16 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Großreichenbach (115)
- Kleinwolfgers (52)
- Limbach (193)
- Mannshalm (105)
- Meinhartschlag (21)
- Perndorf (66)
- Reinbolden (11)
- Sallingstadt (242)
- Schwarzenbach (50)
- Schweiggers (773)
- Siebenlinden (159)
- Streitbach (40)
- Unterwindhag (83)
- Vierlings (18)
- Walterschlag (65)
- Windhof (38)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brunnhöf, Großreichenbach, Kleinwolfgers, Limbach, Mannshalm, Meinhartschlag, Perndorf, Reinbolden, Sallingstadt, Schwarzenbach, Schweiggers, Siebenlinden, Streitbach, Unterwindhag, Vierlings, Walterschlag und Windhof.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Waldenstein (Bezirk Gmünd), Kirchberg (Bezirk Gmünd) |
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Weitra (Bezirk Gmünd) | ||
Großschönau (Bezirk Gmünd) | Zwettl |
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die flachwellige Landschaft aus Granit und Gneis prägte nicht immer die Landschaft des heutigen Schweiggers. Im Paläozoikum türmte sich ein riesiges Gebirge im heutigen Waldviertel auf. Durch Erosion des Gebirges bis auf den Sockel blieb das heutige Granit- und Gneisplateau übrig, das zur Böhmischen Masse gehört. Im Westen des Gemeindegebiets herrscht der Weinsberger Granit vor, im Osten (Walterschlag, Sallingstadt, Limbach) Paragneise der Ostrong-Einheit („Monotone Serie“).
Landschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landschaft der Gemeinde wird von bewaldeten Hügeln, durch Flüsse geformten Tälern sowie kleinstrukturierten Acker- und Wiesenfluren geprägt. Die höchste Erhebung der Gemeinde ist der Holmberg (738 m) bei Siebenlinden, auf dessen Spitze sich eine 30 Meter hohe Aussichtswarte befindet.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist als „kühles Höhenklima“ zu bezeichnen. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 695 mm, wovon 70 % in der Sommerhalbzeit fallen. Im Winter fallen durchschnittlich 1–1,5 Meter Schnee. Die Zahl der Tage mit Frost ist mit 133 Tagen (4,5 Monate) sehr hoch.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde von Albero von Kuenring gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung als Swichers stammt aus dem Jahr 1180. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Namen Swicher (oder Swiger, Suidger) ab. Die dem hl. Ägidius geweihte Kirche wurde 1157 urkundlich genannt.[3]
Der Ort wurde als Breitangerdorf im Tal der Thaya angelegt und 1319 als Markt bezeichnet. Die Lage an der Straße von Gmünd nach Zwettl verhalfen ihm zu einem raschen wirtschaftlichen Aufstieg.[3]
Durch Erbteilungen und Veräußerungen an das Stift Zwettl wurde die Herrschaftszugehörigkeit der einzelnen Ortsteile in den folgenden Jahrhunderten aufgesplittert. Nach dem Erwerb des „Gaidorfes“ war Schweiggers mit Ausnahme eines einzigen Hauses im geschlossenen Besitz des Stiftes Zwettl. In den nächsten Jahrhunderten hatte die Bevölkerung viel unter kriegerischen Ereignissen zu leiden: Hussitenkriege, Dreißigjähriger Krieg, Franzosenkriege, 1. und 2. Weltkrieg, russische Besatzungszeit.[4]
1966 wurde die Marktgemeinde Schweiggers mit den Gemeinden Mannshalm (mit den Katastralgemeinden Mannshalm, Streitbach, Schwarzenbach und Meinhartschlag) und Perndorf (mit den KGs Perndorf, Kleinwolfgers und Unterwindhag) zusammengelegt.[5]
1971 erfolgte die zweite Zusammenlegung mit den Gemeinden Sallingstadt (KG Sallingstadt und Walterschlag) sowie Limbach (KG Limbach und Windhof) und Siebenlinden (KG Siebenlinden, Vierlings, Brunnhöf, Bichlhof, Großreichenbach und Reinbolden).[6]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weiters hatten 2020 283 Personen in Schweiggers einen Nebenwohnsitz gemeldet.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Siebenlinden hl. Jakobus der Ältere
- Katholische Pfarrkirche Sallingstadt hl. Martin
- Katholische Pfarrkirche Schweiggers hl. Ägydius
- Waldviertler Erdäpfelwelt[8]
- Gemeindemuseum[9]
- Bernhard-Oase[10]
- Felsengruppe Frauenbichl[11]
- Jahrtausendlebensturm[12]
- Meridianstein[13]
- Thayaquellenursprung[1]
- Wallfahrtsstätte Moata[14]
- Wasserscheide[15]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verteilung der Erwerbstätigen am Arbeitsort:[16]
Erwerbsart | 2001 | 2011 |
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Land- und Forstwirtschaft | 37,4 % | 44,4 % |
Herstellung von Waren | 13,5 % | 16,4 % |
Handel | 11,1 % | 10,0 % |
Bau | 7,7 % | 8,6 % |
Gesund- und Sozialwesen | 15,6 % | 10,5 % |
Sonstiges | 14,7 % | 9,8 % |
Im Jahr 2011 lebten 1075 Erwerbstätige in Schweiggers. Davon arbeiteten 371 in der Gemeinde, beinahe zwei Drittel pendelten aus. Etwas über hundert Personen kamen zur Arbeit nach Schweiggers.[17]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es eine Tagesbetreuungseinrichtung,[18] einen Kindergarten,[19] eine Volksschule und eine Mittelschule.[20]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:[21]
Partei | Mandate |
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ÖVP | 17 |
SPÖ | 1 |
FPÖ | 1 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bürgermeister der Marktgemeinde ist Josef Schaden.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindewappen wurde 1973 verliehen: Die Definition lautet: „Ein gespaltener Schild, der in seinem vorderen roten Feld zwei gekreuzte aufwärts zeigende goldene Pfeile, in seinem hinteren goldenen Feld zwei schwarze Pfähle zeigt.“
Die Gemeindefarben sind Rot-Schwarz-Gelb.[22]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bertrand Koppensteiner (1876–1961), Abt des Zisterzienserstiftes Zwettl
- Willi Engelmayer (* 1929; † 2014), Künstler
- Franz Romeder (* 1938), Landtagspräsident von Niederösterreich
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- schweiggers.gv.at – offizielle Website
- sallingstadt.net – Sallingstadt – Das bunte Dorf, Website des Verschönerungs- u. Wanderverein Sallingstadt u. Umgebung
- Schweiggers in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32525 – Schweiggers. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Topothek Schweiggers Bildmaterial zur Gemeinde Schweiggers, verortet, beschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Thayaquellenursprung, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Gedächtnis des Landes - Orte: Schweiggers. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 14. November 2022.
- ↑ Geschichte / Kultur auf schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 13. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 40. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
- ↑ Ansturm auf Zweitwohnsitze im Bezirk Zwettl. In: meinbezirk.at, 23. Februar 2021, abgerufen am 15. Juli 2021.
- ↑ Waldviertler Erdäpfelwelt, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Gemeindemuseum, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Bernhard Oase, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Felsengruppe Frauenbichl, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Jahrtausendlebensturm, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Meridianstein, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Wallfahrtsstätte Moata, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Wasserscheide, in: schweiggers.gv.at, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schweiggers, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schweiggers, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Januar 2021.
- ↑ Tagesbetreuungseinreichung: Neue Chancen eröffnet, in: noen.at, 8. September 2016, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 12. Januar 2021.
- ↑ Wappen Gemeindefarben Schweiggers. (RTF) Bundeskanzleramt, 31. Mai 1973, abgerufen am 12. Januar 2021.