Schwertfeger
Als Schwertfeger (auch Schwerdtfeger) wird heute ein Schmied bezeichnet, der die Endmontage von Schwertern, Degen, Säbeln, Dolchen und ähnlichen Waffen vornimmt. Er setzt Klinge und Gefäß zusammen, schützt sie mit Fett gegen Korrosion und fügt sie in ihre Scheide. Teilweise wurden auch die Messerscheiden vom Schwertfeger gefertigt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Bedeutung der Bezeichnung Schwertfeger war jedoch eine andere. Nachdem Schmied und Härter ihre Arbeit getan hatten, war es die Aufgabe des Schwertfegers, das Schwert oder die Klinge blankzufegen, sie auf einem Schleifstein blank zu schleifen und ggf. zu polieren. Zum Polieren setzte er Polierstähle, Polierachate, Schmirgelpulver und Polierhölzer ein.
Vor dem Hochmittelalter schliffen die Schmiede die Klingen ihrer Schwerter selbst. Seit dem 12. Jahrhundert war dann das Handwerk der Schwertfeger zu finden. Die Schleifer saßen oder standen an einem rundumlaufenden Schleifstein. Kleinere wurden mit einem Fußbrett, größere durch Kurbeln angetrieben. Seit dem 14. Jahrhundert wurden Schleifsteine bis zwei Meter Durchmesser durch Wasserkraft angetrieben.
Andere Länder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Japan wird der Schleifer und Polierer von Klingen, insbesondere von Katanas, Wakizashis und Tantos, Togishi genannt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heutige Nachnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Beruf des Schwertfegers leiten sich die heute gebräuchlichen Nachnamen Schwerdtfeger, Schwertfeger, Feger und Föger ab.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Christoph Adelung; Dietrich Wilhelm Soltau; Franz Xaver Schönberger: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen, Verlag B.P. Bauer, Wien, 1811, S. 1747 Online
- Hans-Peter Hils: Meister Johann Liechtenauers Kunst des langen Schwertes. Frankfurt 1985, insbesondere S. 190 f. (zum 1549 gestorbenen Schwertfeger Antonius Rast).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johann Georg Krünitz; Friedrich Jakob Floerken; Heinrich Gustav Flörke; Johann Wilhelm David Korth; Carl Otto Hoffmann; Ludwig Kossarski: 1. Oeconomische Encyclopädie, oder Allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft, und der Kunst-Geschichte, in alphabetischer Ordnung; Verlag Joachim Pauli, Berlin, 1782, Band 89, S. 241 Online