Sebastian Köthe

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Sebastian Köthe (* 1988 in Essen[1]) ist ein deutscher Drehbuchautor, Kulturwissenschaftler, Publizist sowie Mitglied eines Theaterkollektivs als Autor und Dramaturg.

Leben und Wirken

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Köthe absolvierte ein Drehbuchstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und ein Studium der Kulturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin und wurde am Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“[2] der Universität der Künste Berlin promoviert. Seit 2022 ist Köthe wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Ästhetik der Zürcher Hochschule der Künste. Sein aktuelles Forschungsprojekt trägt den Titel Schwacher Trost im Angesicht der Shoah. Seine Dissertation erschien 2023 unter dem Titel Guantánamo bezeugen. Sie dokumentiert die Geschichte von Widerstand und Folter im Gefangenenlager Guantánamo Bay anhand der Zeugnisse der Gefangenen und wurde mit dem Dissertationspreis der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft ausgezeichnet.[3]

Erste Drehbücher verfasste Köthe für die Kurzfilme Tourist und Die Meinige. 2013 schrieb er das Drehbuch für den Kurzfilm Wie sie sehen. Im selben Jahr verfasste er das Drehbuch für den Fernsehfilm Jetzt Jetzt Jetzt. Der Film feierte seine deutsche Fernsehpremiere am 23. April 2013 auf rbb, wurde aber auch auf mehreren Filmfestivals, wie am 14. Oktober 2013 auf dem Internationalen Filmfestival Warschau gezeigt.[4] 2016 folgte die Dokumentation à propos: philosophie, für die er zusätzlich als Regisseur und Produzent in Erscheinung trat. 2017 schrieb er das Drehbuch für den Kurzfilm Konstruktion.

2022 gab er die Anthologie Gedichte aus Guantánamo heraus[5] mit 22 Gedichten von Gefangenen aus dem Lager Guanánamo und einem Nachwort, das die Geschichte des Lagers, der Gedichte und ihrer Rezeption erzählt. Die Anthologie wurde im Feuilleton kontrovers diskutiert.[6][7][8][9] Sie wurde im Februar 2023 (Platz 9) und März 2023 (Platz 5) auf die SWR-Bestenliste gewählt.

Seit 2021 Köthe Autor beim Theaterkollektiv copy&waste.[10] Mit copy&waste verfasste er den Theater-Film Besides, It's Always Been The Others Who Died[11] sowie das 2023 im Ballhaus Ost uraufgeführte Stück bye, bye, bye.[12][13]

Filmografie (Auswahl)

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  • 2012: Tourist (Kurzfilm)
  • 2012: Die Meinige (Kurzfilm)
  • 2013: Wie sie sehen (Kurzfilm)
  • 2013: Jetzt Jetzt Jetzt (Fernsehfilm)
  • 2016: à propos: philosophie (Dokumentation; zusätzlich Regie und Produktion)
  • 2017: Konstruktion (Kurzfilm)

Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Scouts: Sebastian Köthe, Drehbuchautor, Kulturwissenschaftler. In: Theaterscoutings Berlin. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  2. ZHdK-Zürcher Hochschule der Künste: Sebastian Köthe. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  3. transcript: Guantánamo bezeugen. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  4. Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin: Jetzt Jetzt Jetzt, abgerufen am 9. Oktober 2023.
  5. Gedichte aus Guantánamo. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  6. deutschlandfunk.de: Lyrik-Gespräch: Guantanamo-Gedichte Lina Atfah: Grabtuch aus Schmetterlingen. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  7. Florian Bissig: Lyrik aus Guantánamo bahnte sich ihren Weg in die Freiheit. 12. Dezember 2022, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  8. „Gedichte aus Guantánamo“: Rufe aus der Hölle. 7. Dezember 2022, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  9. SWR2: Sebastian Köthe: Gedichte aus Guantánamo. 3. März 2023, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  10. Who the fuck is copy & waste? In: copy & waste. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  11. Besides, It's Always Been The Others Who Died. In: copy & waste. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  12. bye, bye, bye. In: copy & waste. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  13. Christoph Weissermel: Berliner Theaterkollektiv „copy & waste“ im Ballhaus Ost. In: FAZ.NET. 10. März 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Oktober 2023]).