Setaria (Nematodengattung)

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Setaria

Schematische Zeichnung von Setaria graberi

Systematik
Stamm: Fadenwürmer (Nematoda)
Ordnung: Rollschwänze (Spirurida)
Überfamilie: Filarien (Filarioidea)
Familie: Onchocercidae
Unterfamilie: Setariinae
Gattung: Setaria
Wissenschaftlicher Name
Setaria
Viborg, 1795

Setaria ist eine Gattung der Filarien mit weltweiter Verbreitung, die in der Peritonealhöhle oder in der Brusthöhle bei Huftieren parasitieren. Von den Haustieren sind vor allem Rinder und Pferde betroffen. Menschen sind im Regelfall nicht gefährdet, es gibt einen berichteten Fall einer Fehlbesiedlung der Bindehaut mit der bei Pferden vorkommenden Art Setaria equina.[1]

Merkmale und Lebenszyklus

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Adulte sind bis zu 12 cm lang, weißlich und dünn fadenförmig.[2] Um die Mundöffnung ist die Kutikula ringartig verstärkt. Dieser Ring weist an den Seiten tiefe Grübchen auf und erscheint oben und unten leicht eingedrückt, weshalb das Vorderende von der Seite wie mit zwei Zähnen, von schräg betrachtet wie mit vier Zähnen bewaffnet erscheint.[3] Der Schwanz der Männchen hat vier vor dem Anus gelegene (präanale) und drei bis vier hinter dem Anus (postanale) lokalisierte Paare von Papillen. Die Spikula sind unterschiedlich lang. Die Weibchen tragen am Schwanz einige große konische Auswüchse. Das makroskopische Aussehen zusammen mit der Lokalisation des Parasiten ist für die Diagnose ausreichend.[2]

Weibchen geben die 200 µm bis 250 µm lange Larve 1 (Mikrofilarie) ab, welche in den Blutkreislauf eintritt und von als Zwischenwirt dienenden blutsaugenden Insekten beim Saugen aufgenommen wird. Im Insekt findet die Entwicklung bis zum dritten Larvenstadium statt, welches bei einem erneuten Saugakt wieder auf den Endwirt übertragen wird. Die Adulten gelten als nicht oder kaum krankheitsauslösend, bei Rens sind aber schwere Bauchfellentzündungen beschrieben worden.[4] Gelegentlich kann es, insbesondere bei Fehlwirten, zu Besiedlungen anderer Organe kommen. Hier ist vor allem die Besiedlung des Zentralnervensystems von Bedeutung, die zu schweren neurologischen Symptomen führen kann (Zerebrospinale Setariose).[5]

Nach der klassischen Systematik wird die Gattung in die Unterfamilie Setariinae eingeordnet. Genetische Untersuchungen klassifizieren sie in die Hauptklade ONC 2 innerhalb der Onchocercidae.[6]

Die Gattung enthält unter anderen folgende Arten:

Einzelnachweise

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  1. Reza Nabie, Adel Spotin, Soheila Rouhani: Subconjunctival setariasis due to Setaria equina infection; a case report and a literature review. In: Parasitology international. 2017, Band 66, Nummer 1, S. 930–932 doi:10.1016/j.parint.2016.10.017.
  2. a b Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 82.
  3. Winthrop Davenport Foster: The Roundworms of Domestic Swine: With Special Reference to Two Species Parasitic in the Stomach. U.S. Department of Agriculture, Bureau of Animal Industry, 1912, S. 42.
  4. Setaria species, University of Saskatchewan. Abgerufen am 24. Juli 2024.
  5. Muhammad Hanafiah et al.: Morphology of Setaria spp. (Setariidae; Nematoda) in Aceh cattle, Indonesia. In: Biodiversitas Journal of Biological Diversity Band 24, Nummer 7, doi:10.13057/biodiv/d240754, S. 4151–4160
  6. Emilie Lefoulon et al.: Shaking the Tree: Multi-locus Sequence Typing Usurps Current Onchocercid (Filarial Nematode) Phylogeny. In: PLoS neglected tropical diseases. 2015, Band 9, Nummer 11, S. e0004233 doi:10.1371/journal.pntd.0004233.