Shohatsu-Landungsboot

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Landungsboote der Shohatsu-Klasse
Shohatsu-Landungsboot Typ C
Shohatsu-Landungsboot Typ C
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Schiffsart Landungsboot
Bauzeitraum 1925 bis 1943
Gebaute Einheiten etwa 1000
Dienstzeit 1927 bis 1945
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 10,22 m (Lüa)
Breite 2,44 m
Tiefgang (max.) 0,31 m
Verdrängung 3,3
 
Besatzung 2 Mann (+ 35 Soldaten bzw. 3 t Ladung)
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Maschinen­leistung 60 PS (44 kW)
Höchst­geschwindigkeit kn (15 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung

siehe Beschreibung

Panzerung

keine, später Panzerplatten am Bug

Das Shōhatsu-Landungsboot (japanisch 小発動艇 Shōhatsudōtei, deutsch ‚Kleinmotorboot‘) war ein Landungsbootstyp des Kaiserlich Japanischen Heeres, welches ab 1924 entwickelt und von 1927 und bis 1945 vom Kaiserlich-Japanischen Heer und der Kaiserlich-Japanischen Marine eingesetzt wurde.[1]

Entwicklungsgeschichte

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Im Rahmen des Ersten Weltkriegs und im Hinblick auf die zu erwartenden Kampfgebiete im Pazifik wurde seitens des japanischen Heeres frühzeitig erkannt, dass Landungsboote ein entscheidender Einheitentyp für künftige Konflikte sein würden. Daher wurden die Ergebnisse alliierter Landungen im Krieg intensiv ausgewertet. Ergebnis war neben dem Großmotorboot auch eine kleinere Version nur für Soldaten und Fracht, welches parallel ab 1924 von der Heeres-Transportabteilung entwickelt wurde. Diese als „Kleinmotorboot“ bezeichnete Klasse sollte 9 bis 10 m lang sein, maximal 2,5 m breit sein und einen Tiefgang bei voller Beladung von 0,3 m haben. Zudem war ein Leergewicht von 2,5 t vorgesehen. Der Antrieb sollte mit einem 40-PS-Benzinmotor erfolgen, mit dem beladen 8 Knoten erreicht werden sollten.[2]

1925 wurden erste Prototypen unter der Bezeichnung Shohatsu Typ A getestet. Diese hatten eine normale Bootsform mit einer Länge von 9,25 m, einer Breite von 2,44 m und einem Freibord von 0,91 m bei 2,73 t Leergewicht. Gefahren wurden sie von einer Zwei-Mann-Besatzung aus Bootsführer und Mechaniker. Ein offener Steuerstand und der Motor waren in Bootsmitte hintereinander eingebaut. Die Schiffsschraube hatte eine Spiralform, um kleinere Hindernisse im Flachwasser wie Sand und Matsch leichter überwinden zu können. Die Steuerung erfolgte über ein waagerecht angeordnetes Steuerrad auf einer halb mannshohen Säule. Die Steuerbefehle wurden über Drahtzüge an die Steuermechanik im Heck übertragen, die das Steuerruder entsprechend ausrichtete. Die Boote waren ungepanzert und unbewaffnet. Allerdings bot der Stahl des Schiffsrumpfs einen gewissen Schutz gegen Infanteriemunition.[2]

Einsatztests ergaben Probleme, die geforderte Geschwindigkeit zu erreichen. Daher wurde die Bugform überarbeitet und die Länge auf 10 m erhöht. Der Freibord wurde auf 1,22 m angehoben, um besseren Schutz der Insassen vor überschlagender See zu erhalten. Durch die Änderungen sank zudem das Leergewicht auf 2,5 t. Zusammen mit einem Motor mit höherem Drehmoment konnte danach 8,3 Knoten erreicht werden. Auf der anderen Seite stieg der Tiefgang von 0,24 m auf 0,31 m an, was aber akzeptiert wurde. Diese Version wurde als Typ A verbessert bezeichnet[2]

In den späten 1920er Jahren erfolgte nochmals eine Überarbeitung der Bugform, was zu einer Verlängerung der Boote auf 10,22 m führte. Zugleich wurde nun ein 45 PS Dieselmotor verwendet, der trotz der Erhöhung des Leergewichts auf 3 t eine Geschwindigkeit von 8,8 Knoten ermöglichte. Diese Version wurde als Typ B bezeichnet[2]

Shohatsu-Landungsboot Typ B

1931 entstand die meistgebaute Version Typ C, bei der über den Bug ein flaches Schutzschild mit einer Waffenstation hinzugefügt wurde. In der Waffenstation konnte ein Typ 11 6,5-mm-Maschinengewehr aus der Ausstattung der an Bord transportierten Infanterie installiert werden. Später wurden auch Typ 96 6,5-mm-Maschinengewehre und Typ 99 7,7-mm-Maschinengewehre dort verwendet. Es gab jedoch auch weiterhin keine bordeigene Bewaffnung.[2]

1935 entstand noch eine geringfügig vergrößerte Version (Typ C verbessert) mit einer Länge von 10,76 m, und einem Tiefgang von 0,425 m. Diese erreichte mit einem 60 PS Dieselmotor eine Geschwindigkeit von 10 Knoten bei einem Leergewicht von 3,75 t.[2]

1943 wurde die Fertigung nach etwas über 1000 Exemplaren zugunsten der Daihatsu-Landungsboote eingestellt. Die Marine testete die Boote unter der Bezeichnung 10-m-Sondertransportschiff ebenfalls, übernahm aber nur eine geringe Stückzahl (etwa 30) aus der Armeeproduktion. Bei Bedarf wurden weitere Boote aus Armeebeständen ausgeliehen.

Shohatsu-Landungsboot Typ C, Zweiseitenskizze aus dem US-Army-Handbuch ONI 208-J „Far Eastern Small Craft“

Der Einsatz erfolgte wie auch bei den Daihatsu-Landungsbooten in Seetransport-Pioniereinheiten. Verwendet wurden sie meist auf kleineren Frachtschiffen bei Transportaufträgen in kleinerem Umfang.[3] Bei amphibischen Landungen spielten die Shohatsu-Landungsboote praktisch keine Rolle.

Der Bauumfang und das Einsatzspektrum machen es fraglich, ob das Kleinlandungsboot eine sinnvolle Entwicklung war und ob man es nicht früher hätte ausmustern sollen. Letztlich ist es ein Fahrzeug für den gleichen Zweck wie das Großlandungsboot mit kleinerem, möglichen Einsatzbereich.

  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X, S. 232 (englisch).
  • Go Okumoto: 日本陸軍の航空母艦 (Die Flugzeugträger der Kaiserlichen Japanischen Armee). Dainippon Kaiga Co. Ltd, Tokyo Juni 2011, OCLC 763025800, S. 18 (japanisch).
  • Zielbericht: Charakteristiken von japanischen Marineschiffen - Artikel 10 - Landungsboote. In: US-Department of War (Hrsg.): US Naval Technical Mission to Japan. S-01-10. Washington D.C. Februar 1946, S. 15 (Textarchiv – Internet Archive [PDF] englisch: Target Report: Characteristics of japanese naval vessels - Article 10 - Landing craft.).
  • Yamanashi Katsunoshin, Vizeminister der Marine, und Kihara Kiyoshi, Leiter der Heeres-Transportabteilung: Entleihung von Landungsbooten der Armee. Armeeministerium des Kaiserreichs Japan, Tokyo 1928 (Textarchiv – Internet Archive – japanisch: 大小発動艇実用試験施行の件. Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C01003801500).
  • Kihara Kiyoshi, Leiter der Heeres-Transportabteilung: Einführung gemeinsamer Übungen mit dem Kleinmotorboot und dem Großmotorboot. Armeeministerium des Kaiserreichs Japan, Tokyo 1928 (Textarchiv – Internet Archive – japanisch: 大小発動艇実用試験施行の件. Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C01003881500).

Einzelnachweise

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  1. Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. S. 232.
  2. a b c d e f Go Okumoto: Die Flugzeugträger der Kaiserlichen Japanischen Armee. S. 18.
  3. US Naval Technical Mission to Japan: Zielbericht: Charakteristiken von japanischen Marineschiffen - Artikel 10 - Landungsboote. S. 15.