Sibirischer Goldkolben
Sibirischer Goldkolben | ||||||||||||
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Sibirischer Goldkolben (Ligularia sibirica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ligularia sibirica | ||||||||||||
L. |
Der Sibirische Goldkolben (Ligularia sibirica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Goldkolben (Ligularia) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sibirische Goldkolben wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 0,5 bis zu 1,5 Metern, vereinzelt bis zu 2 Metern erreicht. Das Rhizom ist kurz und dick. Die aufrechten, unverzweigten Stängel sind im unteren Bereich spärlich beblättert und besitzen oben braunrote Schuppenblätter.
Vor der Entwicklung der Blütenstände werden viele grundständigen Laubblätter in einer Halbrosette gebildet. Die Laubblätter sind in einen langen Blattstiel und ein Blattspreite gegliedert. Die Spreite der unteren Laubblätter ist bei einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 8 bis 12 Zentimetern tief herzförmig-dreieckig bis fast pfeilförmig, mit scharf gezähnten Blattrand.[1] Die untersten Blätter sind lang gestielt, die nächsten darüber viel kleiner und kurz gestielt, darüber nur noch scheidige, braunrote Schuppenblätter.[1]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Juni bis September. In einem endständigen, 3 bis 5 Zentimeter breiten, ährigen Gesamtblütenstand sind kurz gestielte, körbchenförmige Teilblütenstände zusammengefasst. Die Körbchen sitzen in den Achseln von lanzettlichen Tragblättern.[1] Jedes Körbchen hat zwei lineal-lanzettliche Außenhüllblätter.[1] Die Hülle ist walzenförmig, 15 bis 20 Millimeter lang und besteht aus acht bis zehn breit-lanzettlichen, am Rand häutigen, einander überdeckenden und rot überlaufenen Hüllblättern.[1] Die Blütenkörbchen enthalten jeweils acht bis zehn gold-gelbe Zungenblüten, die 15 bis 20 Millimeter lang und 3 bis 5 Millimeter breit und mit drei Kronzähnen enden.[1] Die Scheibenblüten haben zurückgeschlagene Kronzipfel.[1]
Die Achänen sind 4 Millimeter lang. Der Pappus ist schmutzig-weiß und länger als die Achäne.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Achänen sich durch den Wind ausgebreitet.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sibirische Goldkolben ist in der kontinentalen Gebieten Eurasiens verbreitet. Er ist an feuchte Standorte gebunden. Das Hauptverbreitungsgebiet ist der europäische Teil Russlands und die Sibirische Taiga-Zone. Das Vorkommen reicht im Osten bis Jakutien und bis zur Südküste des Ochotskischen Meeres. Im Westen sind die Teilareale disjunkt. Es gibt unter anderem Vorkommen in den Ostpyrenäen, im französischen Zentralmassiv, in Niederösterreich, Tschechien und in den Karpaten.
Das einzige österreichische Vorkommen befindet sich in einem Kalkflachmoor bei Berndorf und wurde erst 1957 entdeckt. In diesem einen Fall ist nicht klar, ob es sich um ein Glazialrelikt oder um eine Neueinbürgerung handelt. In Österreich ist der Sibirischer Goldkolben als „stark gefährdet“ eingestuft.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Synonyme für Ligularia sibirica (L.) Cass. sind Cineraria sibirica (L.) L., Senecio ligularia Hook. f., Senecio sibiricus (L.) L. f.[2]
Je nach Autor gibt es mehrere Unterarten:
- Ligularia sibirica subsp. abakanica (Pojark.) E.Wiebe: Sie kommt in Sibirien in der Region Krasnojarsk und Region Altai vor.
- Ligularia sibirica subsp. arctica (Pojark.) V.G.Sergienko: Sie kommt in Nordrussland und in Sibirien vor.
- Ligularia sibirica subsp. lydiae (Minderova) Tzvelev: Sie kommt in Baltikum und im nordwestlichen europäischen Russland vor.
- Ligularia sibirica (L.) Cass. subsp. sibirica: Sie kommt vom östlichen Mitteleuropa bis China und in Pakistan vor.
Nicht mehr hierher wird gerechnet:[3]
- Ligularia sibirica subsp. speciosa (Schrad.) DC. => Ligularia fischeri (Ledeb.) Turcz.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sibirische Goldkolben wird als Zierpflanze verwendet. Die Laubblätter können gekocht gegessen werden.[4]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Shangwu Liu, Irina D. Illarionova: Ligularia Cassini. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 20–21: Tribe SENECIONEAE. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-935641-07-0. Ligularia sibirica - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- Arten des Anhangs II FFH-Richtlinie: Sibirischer Goldkolben ( vom 9. Dezember 2008 im Internet Archive). In: Thomas Ellmauer (Hrsg.): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter. Band 4, Wien 2005, S. 164 (PDF; 703 kB).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Gerhard Wagenitz et al.: Familie Compositae II. S. 797–799. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band VI, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987, ISBN 3-489-86020-9.
- ↑ Ligularia sibirica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Shangwu Liu, Irina D. Illarionova: Ligularia Cassini. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 20–21: Tribe SENECIONEAE. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-935641-07-0. Ligularia sibirica - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- ↑ Ligularia sibirica bei Plants For A Future
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sibirien-Goldkolben. Datenblatt bei Botanik im Bild - Flora von Österreich, 2008.
- Ulle Kukk: The distribution of Ligularia sibirica (L.) Cass. in Estonia and changes in its population ( vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive). In: Biuletyn Ogrodow Botanicznych, Volume 12, 2003, S. 11–22 (PDF-Datei; 595 kB).