Siefen (Bergisch Gladbach)

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Siefen
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 51° 0′ 42″ N, 7° 9′ 39″ O
Siefen (Bergisch Gladbach)
Siefen (Bergisch Gladbach)
Lage von Siefen in Bergisch Gladbach
Gutshof in Siefen
Gutshof in Siefen

Siefen ist ein Ortsteil im Stadtteil Romaney von Bergisch Gladbach.

Siefen wurde nach einer spätmittelalterlichen Siedlungsgründung benannt. Sie ist für 1448 urkundlich als Syffen belegt.

Die Siedlung zerfiel später in zwei Ortsteile, die das Urkataster als Kochs Siefen an der Romaneyer Straße und als Meisen Siefen bei Combüchen verzeichnet. Aus der so genannten Distanztabelle von ca. 1820 geht aber hervor, dass der Name Siefen für beide Ortsteile als amtliche Ortsbezeichnung beibehalten wurde.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als zwei getrennte Höfe kategorisiert wurde und mit Siefen bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Tiefen. Aus ihr geht hervor, dass Siefen zu dieser Zeit Teil der Honschaft Combüchen im Kirchspiel Paffrath war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Siefen wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Gemeinde Combüchen in der Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Siefen und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Obersiefen (nördlich der heutigen Romaneyer Straße) und Meisensiefen (südlich davon, der heutige Bauernhof) verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Siefen verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[3] 27 Hofstelle
1830[4] 32 Hofstelle
1845[5] 24 3 Hofstelle Ober-Siefen
1871[6] 20 4 Hofstelle
1885[7] 26 3 Wohnplatz
1895[8] 17 3 Wohnplatz
1905[9] 23 3 Wohnplatz

Der Siedlungsname leitet sich her aus dem mittelalterlichen sife (= langsam fließender sumpfiger Bach) bzw. aus dem Verb sifen (= tröpfeln, triefen). Es bezeichnet hiernach ein enges schluchtartiges Waldtal mit einem kleinen Rinnsal oder ein quellenreiches Engtal.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 105 f., ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964