Spiesmühle
Spiesmühle Markt Hiltpoltstein
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Koordinaten: | 49° 40′ N, 11° 17′ O |
Höhe: | 412 m ü. NHN |
Einwohner: | 7 (Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 91355 |
Vorwahl: | 09192 |
Der Hiltpoltsteiner Gemeindeteil Spiesmühle
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Spiesmühle (bzw. bisweilen auch Spießmühle) ist eine im nordwestlichen Teil der Pegnitz-Kuppenalb gelegene fränkische Einöde.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist ein Gemeindeteil des Marktes Hiltpoltstein im südwestlichen Teil Oberfrankens.[2] Er befindet sich etwa drei Kilometer westnordwestlich des Ortszentrums von Hiltpoltstein auf 412 m ü. NHN.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte die Spiesmühle zum Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg, nachdem es dieser gelungen war, die umliegende Gegend durch ihre Teilnahme am Landshuter Erbfolgekrieg in ihren Besitz zu bringen.[4][5] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort hatte seitdem das nürnbergische Pflegamt Hiltpoltstein. Die Vogtei über den damals lediglich aus einer Mühle bestehenden Ort übte ebenfalls das Hilpoltsteiner Pflegamt aus, so dass die Einöde damit nürnbergischer Landeshoheit unterstand.[6] In den folgenden drei Jahrhunderten blieben diese Verhältnisse weitgehend unverändert, bis die Reichsstadt Nürnberg im Jahr 1806 unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[7][8] Zusammen mit dem Restgebiet des Pflegamtes Hiltpoltstein wurde damit die Spiesmühle bayerisch.
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde die Spiesmühle mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 ein Bestandteil der Ruralgemeinde Großenohe, zu der auch die beiden Dörfer Kappel und Kemmathen gehörten.[9] 1829 schloss sich die aus Schossaritz und Almos bestehende Landgemeinde Schossaritz auf eigenen Wunsch hin dieser Gemeinde an; die vergrößerte Gemeinde führte von da an den Namen Kappel. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Spiesmühle zusammen mit der gesamten Gemeinde Kappel im Jahr 1978 in den Markt Hiltpoltstein eingegliedert.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird durch eine am nördlichen Ortsrand Großenohes abzweigende Gemeindeverbindungsstraße hergestellt, die nach etwa 400 Metern als Sackgasse im Ort endet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367 (Digitalisat).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bayerischer Behördenwegweiser für Spiesmühle, abgerufen am 20. Mai 2019
- Spiesmühle im BayernAtlas, abgerufen am 20. Mai 2019
- Spiesmühle (damals noch als Ziegelmühl bezeichnet) auf historischer Karte, abgerufen am 20. Mai 2019
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahl von Spiesmühle, abgerufen am 20. Mai 2019
- ↑ Spiesmühle in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2019.
- ↑ Geografische Lage von Spiesmühle im BayernAtlas, abgerufen am 20. Mai 2019
- ↑ Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 100–101.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Ingomar Bog: Forchheim. S. 82–83.
- ↑ Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
- ↑ Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
- ↑ Ingomar Bog: Forchheim. S. 117.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).