St. Laurentius (Contwig)

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St. Laurentius
Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Contwig

Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Contwig

Basisdaten
Konfession katholisch
Ort Contwig, Deutschland
Patrozinium Laurentius von Rom
Baugeschichte
Architekt Wilhelm Schulte I
Bauzeit 1903–1906
Baubeschreibung
Einweihung 14. Mai 1906
Baustil Neuspätgotik
Bautyp Sandsteinhalle
Koordinaten 49° 14′ 59,2″ N, 7° 25′ 42,3″ OKoordinaten: 49° 14′ 59,2″ N, 7° 25′ 42,3″ O
Vorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Funktion und Titel fehlt
Blick ins Innere der Kirche
Blick zur Orgelempore

Die Kirche St. Laurentius ist eine katholische Pfarrkirche in Contwig, Landkreis Südwestpfalz, Rheinland-Pfalz. Kirchenpatron ist der heilige Laurentius. Die Kirche ist im Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Südwestpfalz aufgeführt.[1]

Bis zum Bau der heutigen Kirche gab es in Contwig nach Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert kein eignes Gotteshaus für die katholischen Christen. Die nach der Reformation protestantisch gewordene Kirche in Contwig wurde 1689 durch die Franzosen im Zuge der Reunionspolitik zur Simultankirche erklärt, und bis zum Jahr 1905 von Protestanten und Katholiken gemeinsam genutzt[2].

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte ein eigenes Kirchengebäude für die katholische Pfarrei errichtet werden. Die Grundsteinlegung hierfür erfolgte am 25. Oktober 1903. Der Rohbau stand im Dezember 1904. Die in Metz gegossenen drei Glocken wurden am 19. November 1905 im Turm aufgehängt. Die Einweihung der Laurentiuskirche fand schließlich am 14. Mai 1906 statt. Erbaut wurde die Kirche nach den Plänen des Architekten Wilhelm Schulte im neugotischen Stil. Handwerker aus Contwig führten die Erd-, Maurer-, Steinhauer-, Zimmermanns- und Gipserarbeiten aus[3].

Sehenswert im Inneren der Kirche ist der Hochaltar, ein Werk des Würzburger Bildhauers Heinz Schiestl. Er hat die Form eines neugotischen Flügelaltars und zeigt in seiner Mitte die Figur des heiligen Laurentius, des Kirchenpatrons[4].

Ebenfalls aus der Werkstatt des Bildhauers Heinz Schiestl stammen die drei geschnitzten Figuren, die die Brüstung der Kanzel schmücken. Das Grundmaterial der Kanzel ist roter Sandstein, der Schalldeckel ist aus Eisen gefertigt[5].

Die Orgel der Kirche wurde 1932 von dem Orgelbauunternehmen Gebrüder Späth (Ennetach-Mengen) erbaut. Das Instrument verfügt über 28 Register und besitzt 1918 Pfeifen, die aus verschiedenen Materialien gefertigt sind. 78 Pfeifen sind aus Holz, 390 Pfeifen aus Zink und 1450 Pfeifen aus einer Zinn-Blei-Legierung.[6] Die Disposition lautet wie folgt:[7]

I Hauptwerk C–g3

1. Principal 8′
2. Doppelgedackt 8′
3. Dolce 8′
4. Octav 4′
5. Rohrflöte 4′
6. Nazard 223
7. Mixtur 3-5f
8. Trompete 8′
II Schwellwerk C–g3
9. Lieblich Gedackt 16′
10. Hornprincipal 8′
11. Konzertflöte 8′
12. Nachthorn 8′
13. Aeoline 8′
14. Vox coelestis 8′
15. Praestant 4′
16. Zartflöte 4′
17. Terz 135
18. Cornett 3-5f
19. Rauschpfeife 2f
20. Oboe 8′
Pedal C–f1
21. Principalbass 16′
22. Subbass 16′
Zartbass 16′ (Windabschwächung)
Octavbass 8′ (Ext. Principalbass 16′)
Gedacktbass 8′ (Ext. Subbass 16′)
Choralbass 4′ (Ext. Principalbass 16′)
Bassflöte 4′ (Ext. Subbass 16′)
23. Posaune 16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
    • Suboktavkoppeln: II/I
    • Superoktavkoppeln: II/I
  • Spielhilfen: 64 Setzerkombinationen, Registercrescendo (als Fußtritt und doppelter Handhebel)

Die drei 1905 in Metz gegossenen Glocken wurden für den Krieg beschlagnahmt und zur Bronzegewinnung eingeschmolzen. Ersatz für das eingebüßte Glockengeläut lieferte die namhafte Glockengießerei Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg. Sie schuf ein klangvolles Geläut, dessen Glocken in der Disposition c′–es′–f′–g′ erklingen, einem ausgefüllten c-Moll-Akkord.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Masse
(kg)
Schlagton
(HT-1/16)
1 1956 F. W. Schilling, Heidelberg 1.950 c1
2 1956 F. W. Schilling, Heidelberg 1.100 es1
3 1956 F. W. Schilling, Heidelberg 780 f1
4 1956 F. W. Schilling, Heidelberg 650 g1
Lourdesgrotte bei St. Laurentius

Da Contwig während des Zweiten Weltkrieges von den schlimmsten Zerstörungen verschont blieb, errichtete die Laurentiusgemeinde aus Dankbarkeit eine Lourdesgrotte gegenüber dem Kirchenportal. Die Bauarbeiten hierfür begannen am 15. August 1945. Bereits am 8. Dezember des gleichen Jahres war die Grotte fertiggestellt und konnte am 26. Mai 1946 eingeweiht werden[8].

Commons: St. Laurentius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südwestpfalz. (Memento vom 4. Februar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 8 (PDF; 8,7 MB).
  2. Ortsgeschichte von Contwig (Memento des Originals vom 10. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-contwig.de Auf: www.gemeinde-contwig.de, abgerufen am 4. August 2012
  3. Kath. Kirche Contwig Auf: www.gemeinde-contwig.de, abgerufen am 4. August 2012
  4. Altar der kath. Kirche Contwig Auf: www.gemeinde-contwig.de, abgerufen am 4. August 2012
  5. Kanzel der kath. Kirche Contwig Auf: www.gemeinde-contwig.de, abgerufen am 4. August 2012
  6. Orgel der kath. Kirche Contwig (Memento des Originals vom 2. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-contwig.de Auf: www.gemeinde-contwig.de, abgerufen am 4. August 2012
  7. Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius Contwig Auf: www.organindex.de, abgerufen am 2. November 2014
  8. Grotte neben der kath. Kirche Contwig (Memento des Originals vom 18. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-contwig.de Auf: www.gemeinde-contwig.de, abgerufen am 4. August 2012