St. Laurentius (Ohlstadt)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Ohlstadt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen gehört als Teil der gleichnamigen Pfarrei zum Dekanat Werdenfels des Erzbistums München und Freising. Das Gotteshaus mit der Adresse Hauptstraße 13 steht unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Erwähnung einer Kirche in Ohlstadt stammt aus dem Jahr 1085, bereits dieser Bau trug das Laurentius-Patrozinium. In den Jahren 1677 und 1702 brannte jeweils die damalige Schlosskirche ab;[2] die heutige Kirche wurde um 1730[1] (nach anderen Angaben von 1759 bis 1762) nach Plänen des Wessobrunner Baumeisters Joseph Schmuzer erbaut und am 8. Dezember 1762 geweiht.[3][4]
Beschreibung und Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die barocke Saalkirche ist nach Ostnordosten ausgerichtet und besitzt einen eingezogenen halbrunden Chor. Im Norden ist der Zwiebelturm angeschlossen.[1]
Das Bild des hl. Laurentius als Fürbitter im Hochaltar malte Franz Zwink 1791. Auf dem Retabel des linken Seitenaltars ist der hl. Stephanus dargestellt, auf dem rechten der hl. Sebastian. Diese zwei Gemälde schuf Sebastian Jaud im Jahr 1815. Weiters enthält die Kirche an den Wänden des Langhauses zwei Bilder Christian Winks aus dem Jahr 1790, die den hl. Johannes Nepomuk[4] oder Johannes von Gott[2] (rechts), respektive den hl. Antonius von Padua (links) zeigen.[4]
Glocken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während dem Ersten und Zweiten Weltkrieg mussten die Bronzeglocken von St. Laurentius abgeliefert werden. 1947 erhielt die Kirche vier neue, im Harz gegossene, Stahlglocken mit den Schlagtönen d1, f1, a1 und c2.[2]
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Aitranger Orgelbauer Franz Thoma baute 1800 in St. Laurentius eine Orgel mit zwölf Registern auf einem Manual und Pedal. 1879 erfolgte ein Umbau durch Franz Borgias Maerz. 1925 wurden die Prospektpfeifen, die 1917 requiriert worden waren, von Orgelbau Schuster durch bronzierte Zinkpfeifen ersetzt. Ihren heutigen Umfang erhielt das Instrument 1974 bei einem Umbau durch Günter Ismayr aus Bernried. Er baute unter den strikten Vorgaben des Denkmalschutzes das bis dahin stumme Rückpositiv aus, fertigte neue Prospektpfeifen an, erweiterte den Umfang des Pedals von 12 auf 30 Töne, und ergänzte zwei Pedalregister (Nachthorn 4′, Posaune 16′). Die Disposition lautet seitdem:[5][6]
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- Koppeln: I/II, II/P, I/P
Seelsorge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ohlstadt wurde im Jahr 1810 eine selbstständige Pfarrei.[3] In den 2010er-Jahren wurde der Pfarrverband Heimgarten-Schlehdorf-Ohlstadt-Großweil zusammen mit der Schlehdorfer Pfarrei St. Tertulin gegründet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ohlstadt in Oberbayern in der Reihe Zwölfuhrläuten des Bayerischen Rundfunks
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Denkmalliste für Ohlstadt (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. S. 2. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ a b c Christian Jungwirth: Ohlstadt in Oberbayern. In: br.de – Zwölfuhrläuten. 7. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
- ↑ a b Sehenswertes in Ohlstadt. In: ohlstadt.de. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ a b c Geschichtliches von der Pfarrkirche St. Laurentius. In: erzbistum-muenchen.de. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Michael Bernhard (Hrsg.): Orgeldatenbank Bayern online. Datensätze 21254–21257. 2009. Abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Alfred Reichling, Matthias Reichling: Orgelgeschichte der Pfarrei Ohlstadt. In: Die Orgeln der Pfarrei Schlehdorf und der Pfarrei Ohlstadt und ihre Geschichte. Kath. Pfarrgemeinde St. Tertulin Schlehdorf, Schlehdorf 2011, S. 75–96 (253. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde).
Koordinaten: 47° 38′ 1,8″ N, 11° 13′ 59″ O