Stadttheater Kolberg

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Stadttheater Colberg

Das Stadttheater Kolberg war ein Theater in Kolberg (jetzt Kołobrzeg) in Hinterpommern von 1868 bis 1945.

1868 wurde ein Theater im Stadtwäldchen des Ostseekurortes Kolberg gebaut. Die ursprünglichen Pläne stammten von Eduard Titz, die allerdings nach Vorschlägen von Carl Ferdinand Langhans durch den Kreisbaumeister Funck erheblich verändert wurden.[1] Der Bau und Unterhalt wurde durch den Verkauf von Aktien finanziert, außerdem garantierte der engagierte Bürgermeister Hakel einen jährlichen Zuschuss durch die Stadt Kolberg. Zur Eröffnung wurde die Jubel-Ouvertüre von Carl Maria von Weber und das Lustspiel Minna von Barnhelm von Lessing gespielt. Theaterdirektorin war zuerst Wilhelmine Bröckelmann, die Witwe des Theaterleiters Wilhelm Bröckelmann.[2] 1879 übernahm die Stadt das Theater.

Das Theater diente der Unterhaltung der Kurgäste und der einheimischen Bevölkerung.[3] Gespielt wurden vor allem Schauspiele, Opern und Operetten. Besonders in den Sommermonaten kamen auch etwas bekanntere Schauspieler aus anderen Städten als Gäste.

Das Theater bestand bis etwa 1945. Danach wurde es abgerissen.

Das Gebäude war im Kurhausstil gestaltet, mit viel Holzbestandteilen, wahrscheinlich waren die Wände aber gemauert.[4] Der Zuschauerraum mit mehreren Logen und Rängen fasste zuerst 700 Plätze.[5]

Das Gebäude befand sich im Stadtwäldchen. Jetzt ist dort eine Grünfläche an der nordöstlichen Seite des Park teatralny (Theaterpark).

Persönlichkeiten

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Die Besetzung der Schauspieler wechselte meist jährlich, auch die meisten Regisseure blieben nur wenige Jahre.[6]

Regisseure
Schauspieler
  • Max Chtistiani: Zur Geschichte des Kolberger Theaters. Kolberg [1893?] Digitalisat, mit detaillierten Informationen (besonders S. 8–32)

Einzelnachweise

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  1. Christiani, S. 4, mit ausführlichen Angaben zum Bau und den Anfängen des Theaters
  2. Christiani, S. 3, 33 Digitalisat, mit weiteren Theaterdirektoren
  3. Hermann Riemann, Geschichte der Stadt Kolberg, 1924, S. 572, erwähnte das Theater lobend
  4. Christiani, S. 4, beschrieb nicht die Bausubstanz, erwähnte aber Maurerarbeiten, da das Theater auch im Winter genutzt wurde, ist eine Bachsteinkonstruktion wahrscheinlich
  5. Stadttheater Kolberg Carthalia, mit Innenansicht des Zuschauerraums, Christiani, S. 4, beschrieb detailliert die Verteilung der 700 (!) Plätze
  6. Christiani, S. 8–33, mit allen Mitwirkenden von 1868 bis 1893; auch Neuer Theater-Almanach und Deutsches Bühnenjahrbuch mit jährlichen Schauspielern und Spielleitern
  7. Anm. 55, zitiert aus Riemann, 1924, S. 372, beruht auf einem Missverständnis, die vielen polnischen Gäste, die er erwähnt, kamen in das Ostseebad Kolberg als ganzes, nicht in das Theater!

Koordinaten: 54° 11′ 0″ N, 15° 33′ 51,6″ O