Stammsteiger

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Stammsteiger

Indienstammsteiger (S. spilonota)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
ohne Rang: Muscicapida
Überfamilie: Certhioidea
Familie: Salpornithidae
Gattung: Stammsteiger
Wissenschaftlicher Name
Salpornis
Gray, 1847

Die Stammsteiger (Salpornis) sind eine artenarme Gattung der Singvögel, die mit je einer Art in Afrika südlich der Sahara und im Norden von Indien vorkommt. Die Vögel sind mit den Baumläufern (Certhia), den Kleibern (Sitta) und dem Mauerläufer (Tichodroma muraria) verwandt.

Stammsteiger haben ein fleckiges, gut tarnendes Gefieder. Der Schnabel ist gebogen und seitlich abgeflacht. Die länglichen Nasenlöcher befinden sich nah der Basis des Schnabels. Borsten an der Schnabelbasis sind nicht vorhanden. Die lange, schmale Zunge ist hornartig hart mit etwa fünf borstigen Enden an der Spitze. Die Flügel sind lang und zugespitzt. Jeder Flügel hat zehn Handschwingen, die bei angelegtem Flügel nur 10 bis 12 mm vor der Schwanzspitze enden. Die Beine sind kurz und kräftig; die Füße sind relativ groß mit langen, dünnen Zehen. Die Krallen sind lang, scharf und stark gebogen. Der Schwanz wird von 12 Federn gebildet und endet gerade oder leicht gegabelt. Das Gefieder ist lang und weich und braun/grau gefleckt mit weißen Punkten. Männchen, Weibchen und Jungvögel unterscheiden sich nicht.[1]

Wie Baumläufer und Kleiber leben Stammsteiger an Baumstämmen. Sie ernähren sich von Insekten und können wie Kleiber die Stämme sowohl hinauf als auch hinunter oder an der Unterseite von dicken Ästen klettern. Das Nest ist napfförmig und tief. Es besteht aus Stängeln, kleinen Wurzel und Rindenstücken und wird von Spinnweben zusammengehalten. Außen wird es mit Rindenstücken und Flechten getarnt. Die Eier sind türkisfarben gefleckt.[1][2]

Afrikastammsteiger (Salpornis salvadori)

Die Gattung Salpornis wurde 1847 durch den britischen Zoologen George Robert Gray erstmals wissenschaftlich beschrieben.[3] Ihre Familienzuordnung ist umstritten. Je nach Autor wurde sie entweder in eine eigene Familie gestellt[1] oder den Baumläufern (Certhiidae) oder den Kleibern (Sittidae) zugeordnet und dabei oft in eine eigene Unterfamilie (Salpornithinae) gestellt.[2] Um die in einer modernen Systematik geforderte Monophylie der Familien zu garantieren, wird die Gattung Salpornis seit 2022/2024 wieder in eine eigenständige, monotypische Familie gestellt.[4][5]

Die Gattung Salpornis besteht aus zwei Arten, die lange Zeit als eine einzige Art (Salpornis salvadori) mit fünf Unterarten geführt wurden. 2010 wurde die in Indien vorkommende Unterart aufgrund großer morphologischer Unterschiede in den Rang einer eigenständigen Art erhoben.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c C. Hillary Fry, Stuart Keith: The Birds of Africa. Volume VI, Academic Press, 2000, ISBN 0-12-137306-1. S. 128.
  2. a b David W. Winkler, Shawn M. Billerman, Irby J. Lovette: Bird Families of the World: A Guide to the Spectacular Diversity of Birds. Lynx Edicions (2015), ISBN 978-8494189203, S. 463–464.
  3. George Robert Gray: Salpornis. Proceedings of the Zoological Society of London, Part 15, Meeting of Februar, 1847: S. 7.
  4. Hengwu Ding, De Bi, Shiyun Han, Ran Yi, Sijia Zhang, Yuanxin Ye, Jinming Gao, Jianke Yang, Xianzhao Kan: Mitogenomic Codon Usage Patterns of Superfamily Certhioidea (Aves, Passeriformes): Insights into Asymmetrical Bias and Phylogenetic Implications. Animals . 2022 Dez. 27;13(1):96. doi: 10.3390/ani13010096
  5. Frank Gill, David Donsker & Pamela Rasmussen: Nuthatches, Wallcreeper, treecreepers, spotted creepers, mockingbirds, starlings, oxpeckers IOC World Bird List, updated 17. August 2024, Version 14.2
  6. Dieter Thomas Tietze & Jochen Martens: Intraspecific differentiation in Spotted Creepers, Salpornis spilonotus (Aves: Passeriformes: Certhiidae). Vertebrate Zoology, 60 (2) 2010, 163 – 170 © Museum für Tierkunde Dresden, ISSN 1864-5755, PDF