Steffenberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 50′ N, 8° 29′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf | |
Höhe: | 371 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,3 km2 | |
Einwohner: | 4027 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 166 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35239 | |
Vorwahlen: | 06464, 06465 | |
Kfz-Kennzeichen: | MR, BID | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 019 | |
LOCODE: | DE SFG | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bauhofstraße 1 35239 Steffenberg | |
Website: | www.steffenberg.de | |
Bürgermeister: | Gernot Wege (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Steffenberg im Landkreis Marburg-Biedenkopf | ||
Steffenberg ist eine Gemeinde im Westen des mittelhessischen Landkreises Marburg-Biedenkopf. Sie entstand in den 1970er-Jahren als Großgemeinde im Zuge der Hessischen Gebietsreform (siehe dazu Abschnitt „Gemeindebildung“).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Steffenberg liegt an den südlichen Ausläufern des Rothaargebirges zwischen den Städten Dillenburg (20 km) und Marburg (35 km). Die Höhenlage beträgt etwa 330 bis 550 m ü. NN.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Steffenberg grenzt im Norden an die Gemeinde Breidenbach, im Osten an die Gemeinde Dautphetal, im Süden an die Gemeinden Bad Endbach und Angelburg (alle im Landkreis Marburg-Biedenkopf), sowie im Westen an die Gemeinde Eschenburg (Lahn-Dill-Kreis).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteil | Wappen | Luftaufnahme | Beschreibung | Einwohner
-zahl |
Urkundliche Erstnennung |
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Niedereisenhausen | Niedereisenhausen ist der größte der sechs Ortsteile Steffenbergs und gleichzeitig politisches und wirtschaftliches Zentrum der Gemeinde. Hier mündet die Gansbach in die Perf. Der Ortsteil ist über die Landesstraße 3042 mit Angelburg im Süden und Dautphetal im Osten verbunden. Die L 3331 führt nach Niederhörlen und Oberdieten und die L 3049 führt nach Quotshausen und Wolzhausen, sowie Obereisenhausen und Bottenhorn. | 1300 | 1103 | ||
Obereisenhausen | Obereisenhausen liegt an der Perf zwischen Niedereisenhausen und Steinperf. Der Ortsteil ist mit diesen Orten über die L 3049 verbunden. | 523 | 1103 | ||
Quotshausen | Quotshausen ist über die Landesstraße 3049 mit Niedereisenhausen und der Gemeinde Breidenbach verbunden. Außerdem zweigt hier die Kreisstraße 39 nach Silberg und Dautphe ab. Im Ort mündet die Hörle in die Perf. | 524 | 1381 | ||
Oberhörlen | Oberhörlen liegt an der Hörle zwischen Niederhörlen und Simmersbach, sowie Hirzenhain. Mit Simmersbach ist der Ort über die K 63 verbunden. Am Ortsausgang verläuft die L 3331 nach Oberdieten und Niederhörlen, sowie Niedereisenhausen. Oberhörlen ist der flächenmäßig größte Ortsteil Steffenbergs. | 781 | 1327 | ||
Niederhörlen | Niederhörlen liegt zwischen Oberdieten, Oberhörlen und Niedereisenhausen an der Landesstraße 3331. Durch den Ortsteil fließt die Hörle. | 363 | 1382 | ||
Steinperf | Steinperf liegt an der L 3049 zwischen Bottenhorn und Obereisenhausen. Der Ort liegt am Nordrand der Bottenhorner Hochflächen und durch den Ort fließt die Perf. | 841 | 1103 |
Gemeindebildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schlossen sich zum 1. April 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Niedereisenhausen, Obereisenhausen, Niederhörlen und Oberhörlen freiwillig zur Gemeinde Steffenberg zusammen.[2] Der Name wurde nach der prominentesten Erhebung auf dem Gemeindegebiet gewählt. Zuvor, am 16. Dezember 1971, hatte der Kreistag einen freiwilligen Zusammenschluss der oben genannten Gemeinden, sowie Gönnern zu einer Großgemeinde Steffenberg abgelehnt. Gönnern kam später kraft Landesgesetz zur benachbarten Gemeinde Angelburg.[3]
Am 1. Juli 1974 kamen durch Landesgesetz die bis dahin selbstständigen Gemeinden Steinperf und Quotshausen zur neuen Großgemeinde hinzu.[4][2]
Am 11. Oktober 2015 fand eine Abstimmung über eine Gemeindefusion von Steffenberg und Angelburg statt. Dabei sprach sich eine knappe Mehrheit der Steffenberger (52,7 %) gegen die Fusion aus, wohingegen die Bevölkerung Angelburgs knapp (51,7 %) für den Zusammenschluss votierte.[5] Für die 2020er-Jahre ist weiterer Versuch, möglicherweise mit einer vorherigen Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft nach dem Vorbild von Allendorf (Eder) und Bromskirchen geplant.[6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10][11]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
BLS | Bürgerliste Steffenberg | 38,7 | 9 | 39,7 | 9 | 44,6 | 10 | 38,9 | 9 | 40,9 | 9 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 37,3 | 9 | 37,1 | 9 | 35,3 | 8 | 38,9 | 9 | 32,3 | 8 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 23,9 | 5 | 23,2 | 5 | 20,1 | 5 | 22,2 | 5 | 26,8 | 6 | |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Ungültige Stimmen in % | 3,5 | — | 3,3 | — | 2,6 | — | 3,2 | — | 3,5 | — | ||
Wahlbeteiligung in % | 47,3 | 63,0 | 47,0 | 43,2 | 52,4 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Steffenberg neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und vier weitere Beigeordnete angehören.[12] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2016 der parteiunabhängige Gernot Wege.[13] Er wurde als Nachfolger von Peter Pfingst, der nach drei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte,[14] am 20. März 2016 in einer Stichwahl bei 56,9 Prozent Wahlbeteiligung mit 75,1 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im Februar 2022.[15]
- Amtszeiten der Bürgermeister[16]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Im goldenen Schild über einem blauen Wellenbalken einen laufenden, rotbewehrten Bären.“[17] | |
Wappenbegründung: Mit diesem redenden Wappen wird der Name der das Gemeindegebiet durchfließenden Perf versinnbildlicht, der so viel wie Bärenwasser (althochdeutsch: pernaffa) bedeutet.
Das Wappen wurde von dem Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und am 20. August 1979 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt. |
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Steffenberg
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Klingelhöffer (1803–1882), in Oberhörlen geborener Richter und Politiker, Abgeordneter der Landstände des Großherzogtums Hessen
- Werner Link (1934–2023), in Quotshausen geborener Politikwissenschaftler und Hochschullehrer
- Dieter Becker (* 1963), evangelischer Theologe, Pfarrer und Betriebswirt
Persönlichkeiten mit Bezug zu den Ortsteilen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Dickel (1819–1896), baute 1853 die Orgel der evangelischen Kirche in Obereisenhausen
- Georg Zitzer (1870–1932), Lehrer in Niedereisenhausen, Heimatforscher und -dichter
- Karl Herbert (1907–1995), evangelischer Pfarrer in Oberhörlen, Mitglied der Bekennenden Kirche
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steffenberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Steffenberg nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350–351 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ VRM Mittelhessen GmbH & Co KG: Vor 50 Jahren: Die Geburt von "Angelburg". 31. März 2022, abgerufen am 31. März 2022.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Aus zwei mach eins. Gemeindefusion: Angelburg will, Steffenberg nicht ( vom 12. Oktober 2015 im Internet Archive), Hinterländer Anzeiger vom 11. Oktober 2015, via mittelhessen.de; letzter Zugriff: 20. März 2016.
- ↑ Mark Adel: Aus zwei Gemeinden wird eine: Warum nicht im Hinterland? In: mittelhessen.de. VRM Mittelhessen GmbH & Co KG, 1. Januar 2023, abgerufen am 2. Januar 2023.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2001.
- ↑ Gemeindevorstand
- ↑ a b Gernot Wege: Über mich
- ↑ a b Bild Frankfurt, 7. Februar 2010: Steffenbergs Bürgermeister geht in dritte Amtszeit
- ↑ Hessenschau.de: Bürgermeisterwahl am 6. Februar 2022 in Steffenberg (Marburg-Biedenkopf)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Steffenberg ( vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Steffelberg, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 3. September 1979. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr. 36, S. 1800, Punkt 985 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).