Steinkreuz Berkau

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Das Steinkreuz Berkau ist ein denkmalgeschütztes Steinkreuz im Ortsteil Berkau der Stadt Bismark (Altmark) in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Steinkreuz als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Allgemeines und Beschreibung

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Das gotische Steinkreuz steht heute auf einem grünen Platz in der Ortsmitte an der nach Bismark führenden Landstraße. Ursprünglich stand das Steinkreuz am östlichen Dorfeingang an einer Wegkreuzung auf der nördlichen Straßenseite in der Nähe eines ehemaligen Soldatenfriedhofs. Etwa um 1930 stand das Steinkreuz in der Mitte des ehemaligen Soldatenfriedhofs. Bereits davor soll das Steinkreuz an einer Kreuzung der Wege nach Poritz, Bismark und Wartenberg gestanden haben.[2]

Das heutige Kreuz ist nur ein Rest des ursprünglichen aus dem Jahre 1400 stammenden Kreuzes. Die Gesamthöhe des ursprünglichen Kreuzes soll 230 cm betragen haben der Fuß soll in Bodennähe 80 cm breit gewesen sein. 1898 wurde der linke Arm des Steinkreuzes vom Kreuz abgetrennt. Danach aber wieder angesetzt, da eine Beschreibung des Steinkreuzes aus dem Jahr 1930 erhalten ist, die das Steinkreuz als vollständiges Kreuz beschreibt aber mit einer erkennbaren Bruchstelle am linken Arm. Bei einer Beschreibung des Kreuzes im Jahr 1953 wird auf das Fehlen des linken Arms hingewiesen. Gegen Ende der 1950er Jahre fuhr ein schweres Fahrzeug das Kreuz an, welches in mindestens 3 Teile zerbrach. Der untere Teil des Steinkreuzes soll dabei im Boden verblieben sein, konnte aber Grabungen 1983 nicht gefunden werden. Der oberer Teil wurde von der Gemeinde in einer Scheune eingelagert, während das Mittelstück verloren ging.[2]

Das Steinkreuz ist insgesamt ca. 58 cm breit. In Bodennähe ist die Breite des Fuß in etwa gleich mit der Breite der Arme.[2]

Zum Steinkreuz sind zwei Sagen bekannt.

Glockenguss zu Berkau

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Die Kirche des Ortes brauchte vor einigen hundert Jahren eine neue Glocke. Schnell fand sich ein tüchtiger Glockengießer, der sich des Guss annahm. In einer Kiesgrube unweit des Ortes traf er seine Vorbereitungen für den Guss. Kurz bevor der Meister die flüssige Glockenspeise in die Form gießen wollte, glaubte er etwas vergessen zu haben und eilte nach Bimark zurück um es zu besorgen. Am Gußort ließ er seinen Lehrling als Wache zurück. Nach dem Weggang des Meisters öffnetet der Lehrling den Ofen und ließ die Glockenspeise in die Form laufen. Bei der Rückkehr des Meisters war die Glocke bereits fertig. Über die Voreiligkeit des Lehrlings geriet der Meister in Zorn, da er immer noch im Glauben war, dass etwas gefehlte habe. In seinem Zorn erschlug er den Lehrling und vergrub die Leiche im Sand. Die Tat des Meisters blieb aber nicht unentdeckt. Da der Lehrling gegen ein Gebot des Meisters verstoßen hatte, wurde die Tötung nicht mit dem Tod des Meisters bestraft, sondern dieser musste eigenhändig das Steinkreuz aushauen und am Standort der Tat aufstellen. Die Glocke des Lehrlings war aber kein Fehlguss wie der Meister annahm, sondern hatte einen vorzüglichen Klang.[3]

Das goldene Kreuz

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Bei Bismark fiel in einer Nacht im Jahre 1240 ein goldenes Kreuz vom Himmel. Dieses Kreuz heilte allerlei Gebrechen, was sich schnell im ganzen Land herum sprach. Daher pilgerten viele Leute nach Bismark. Aus dem Erlös der Gaben der Pilger baute man in Bismark eine Wallfahrtskirche, Dorfkirche Bismark. Diese Kirche erhielt den Beinamen Goldene Laus. Dies ging viele Jahre so weiter und brachte der Stadt und seine Bewohner viel Geld ein. Eines Tages aber erschlug nahe des goldenen Kreuzes ein Mann ein anderen. Zur Strafe musste dieser ein Sühnekreuz errichten. Zu Kirchen mit einem Sühnekreuz durfte keine Wallfahrt mehr abgehalten werden, was den Bewohnern von Bismark so gar nicht gefiel. Daher wurde bei Nacht und Nebel das Sühnekreuz ausgegraben und nach Berkau verbracht.[4]

Einzelnachweise

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  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Abgerufen am 6. August 2024.
  2. a b c Meinhard Genz: Steinkreuz Berkau. In: suehnekreuz.de. Dezember 2006, abgerufen am 15. August 2024.
  3. Walter Saal: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt. 1992.
  4. Helmut Kurt Block: Das Wissen der Region - Bismark - Kläden. 2007, S. 22–23.

Koordinaten: 52° 38′ 19,2″ N, 11° 29′ 30,8″ O