Stop Finning – Stop the Trade

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Begründung: Welche Einschlusskriterien für Vereine erfüllt dieser Verein? --Mef.ellingen (Diskussion) 23:20, 3. Okt. 2024 (CEST)

Stop Finning – Stop the Trade
Form Europäische Bürgerinitiative
Schwerpunkt Eingrenzung des Shark Finnings
Unterschriften 1.119.996
Status Beantwortet
Vertreter Nils Kluger, stv. Alex Cornelissen
Zweck Tierschutz, Umweltschutz, Haischutz
Website https://stop-finning-eu.org/de/

Stop Finning – Stop the Trade ist eine von 2019 bis 2023 durchgeführte Europäische Bürgerinitiative mit 1.119.996 Stimmen mit dem Ziel, den Handel mit Haifischflossen EU-weit zu unterbinden. Sie ist die achte Bürgerinitiative, die die Schwelle von einer Million Stimmen erreichte.

Haifischflossensuppe

Der 2014 gegründete Verein Stop Finning Deutschland e.V. setzt sich für den Haischutz und für weniger bis hin zu keinem Shark-Finning im Gebiet der EU ein. Die Initiative war das bisherig größte Projekt des Vereins. Die starke Nachfrage von Haifischflossen ist auf die Haifischflossensuppe, eine Delikatesse in Asien, zurückzuführen. Dadurch werden vor allem der Blauhai (Prionace glauca) und der Kurzflossen-Makohai (Isurus oxyrinchus) durch die EU-Flotte stark befischt.[1] Während ihrer Aktionen im öffentlichen Raum treten die Aktivisten oft in Haikostümen auf.[2] 2020 wurde ein weiterer Unterstützer-Verein gegründet, der StopFinningEU e.V.

Trotz der seit 2013 geltenden EU-Verordnung „Fins Naturally Attached“ sei die EU einer der Hauptexporteure für Haifischflossen weltweit, was auf zu wenige Inspektionen zurückzuführen sei.[3] Die Initiative fordert daher das Ende des Handels mit Flossen in der EU, was die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Haifischflossen, die nicht natürlich am Körper des Tieres sind, beinhaltet. Dafür fordert die Bürgerinitiative eine Veränderung der Verordnung (EU) Nr. 605/2013, sodass das Kriterium der „natürlich am Körper vorhandenen Flossen“ auf den gesamten Handel mit Haien und Rochen in der EU ausgeweitet wird."[4] Die seit 2013 geltende EU-Verordnung Nr. 605/2013 verbot das Abtrennen von Haifischflossen an Bord von Schiffen, die in EU-Gewässern fischen, das generelle Abtrennen von Haifischflossen an Bord von Schiffen, die unter der Flagge eines EU-Mitgliedstaates fahren, und den Transport, die Umladung, Anladung und Aufbewahrung abgetrennter Haifischflossen mit Booten. Doch sobald Haie im Hafen angeliefert und nicht mehr per Schiff weitertransportiert werden, ist das Abschneiden der Haifischflossen vom Körper erlaubt.[5]

Durch die geforderte Veränderung der Verordnung sollen somit nur die Ein-, Aus- und Durchfuhr mit ganzen Haikörpern in EU-Ländern erlaubt sein, sodass sich die Verordnung auch auf andere Transportwege außer die Schifffahrt auswirke. Einerseits soll dadurch die Anzahl der transportierten Tiere sinken, da diese mehr Platz benötigen als abgeschnittene Haiflossen. Andererseits könne man dadurch deutlich einfacher spezifische Haiarten identifizieren, die laut CITES-Liste (CITES-Anhang II) nur unter besonderen Bedingungen transportiert bzw. gefischt werden dürfen.

  • 02.01.2020: Initiative bei europäischer Kommission registriert
  • 31.01.2020: Beginn der Unterschriftensammlung
  • 31.01.2022: Ende der Unterschriftensammlung
  • 16.04.2022: Beginn der Prüfung durch die EU
  • 11.01.2023: durch die EU für gültig befunden
  • 26.02.2023: Präsentation vor der EU
  • 23.03.2023: offener Brief an die EU
  • 27.03.2023: Anhörung vor der EU
  • 05.07.2023: Beantwortung[6][7]

Ergebnis und Kritik

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Die erreichte Unterschriftenzahl betrug 1.119.996 Unterschriften.[8] 105 Nichtregierungsorganisationen unterstützten die Initiative ebenfalls.[9] Eine Veränderung wurde bisher noch nicht vorgenommen (Stand: 27. September 2024). Die „Deutsche Stiftung Meeresschutz“ schätzt eine Entscheidung seitens der EU-Kommission gegenüber der Initiative für das vierte Quartal des Jahres 2025. Das Impact Assessment der Kommission wurde unterteilt in eine öffentliche Anhörung (22. Februar bis 16. Mai 2024) und eine Expertenanhörung (12. März bis 4. Juni 2024).[10]

Vertreter von Europêche, der Vereinigung nationaler Organisationen von Fischereiunternehmen in der EU, bestreiten die Behauptungen über widerrechtliche Fischerei in EU-Gewässern und mit EU-Schiffen. Sie erklären daher, dass Finning nie praktiziert wurde und es keinen Verstoß oder eine Sanktion beim Finning und beim Fangen verbotener Haiarten gegeben habe.

Durch den Meeresbiologen und Forschungstaucher Robert Marc Lehmann erlangte die Initiative im deutschsprachigen Raum größere Aufmerksamkeit.[11]

  • Hörbuch: Robert Marc Lehmann: Mission Erde: Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen, Verlag Michael John Media, München (2021), Kapitel 55

Einzelnachweise

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  1. EU-Bürgerinitiative: Stop Finning - Stop the Trade. Sharkproject, abgerufen am 26. September 2024.
  2. Europäische Bürgerinitiative: „Stop Finning – Stop the Trade“. In: Stop Finning EU. Abgerufen am 27. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  3. Pressemappe StopFinningEU. (PDF) Februar 2021, S. 3, abgerufen am 24. September 2024.
  4. Pressemappe StopFinningEU. (PDF) Februar 2021, S. 3, abgerufen am 24. September 2024: „„natürlich am Körper vorhandenen Flossen“ auf den gesamten Handel mit Haien und Rochen in der EU ausgeweitet wird.“
  5. Bürger:innen-Initiative zum Schutz von Haien in der EU macht Fortschritte. Abgerufen am 24. September 2024.
  6. Einzelheiten zur Initiative | Europäische Bürgerinitiative. Abgerufen am 24. September 2024.
  7. Oliver Feist: EU Parliament Hearing. In: Stop Finnning EU. 27. März 2023, abgerufen am 24. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Oliver Feist: Europäische Bürgerinitiative: „Stop Finning – Stop the Trade“. Abgerufen am 27. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Oliver Feist: Supporter. In: Stop Finning EU. Abgerufen am 27. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Redaktion DSM: Stop Finning EU: EU-Kommission bremst erfolgreiche Bürgerinitiative. 26. Juni 2024, abgerufen am 26. September 2024.
  11. Sonja Möller: Meeresbiologe Robert Marc Lehmann bringt mit Youtube-Aufruf die Wende - Borchener sammeln eine Million Stimmen für Haie. In: Westfalen-Blatt. 18. Januar 2022, abgerufen am 4. Oktober 2024.