Tagerbach
Tagerbach | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: HZB:2-126-002-002, GGN:951 | |
Lage | bei Linz-Ebelsberg, Oberösterreich | |
Abfluss über | Mitterwasser → Ipfbach → Donau → Schwarzes Meer | |
Flussgebietseinheit | Donau unterhalb Jochenstein (DUJ) | |
Quelle | bei Rohrbach (Gemeinde St. Florian) 48° 12′ 40″ N, 14° 20′ 32″ O | |
Quellhöhe | 296 m ü. A.[1] | |
Mündung | nördlich von AstenKoordinaten: 48° 14′ 46″ N, 14° 24′ 9″ O 48° 14′ 46″ N, 14° 24′ 9″ O | |
Mündungshöhe | 246 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | 50 m
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Länge | ca. 7 km[1] | |
Linke Nebenflüsse | Mönchgrabenbach, Aubach | |
Gemeinden | Sankt Florian, Linz, Asten | |
Auch Mündung in den Aubach[1] oder Abfluss zum alten Ipfbach[2] angegeben |
Der Tagerbach ist ein rund 10 Kilometer langer Bach südlich von Linz in Oberösterreich. Er entspringt im Gemeindegebiet Sankt Florian und bildet in der Folge die Grenze zwischen Linz und Asten.
Lauf und Wasserbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tagerbach entspringt an der Nordspitze der Traun-Enns-Platte südwestlich des Florianer Ortsteils Rohrbach hinter dem Marienhof (Rohrbach 13). Auf der halben Länge des Bachverlaufs trieb der Bach am Hof Zehenter (Gemmering) in früherer Zeit einen Widder zur Wasserversorgung und ein Wasserrad an.
Der Bach fließt nach Bruck bei Tödling, wo der in das Linzer Feld eintritt. Er unterquert die West Autobahn ebenso wie die nahe B1. Dort erreicht er die Linzer Katastralgemeinde Pichling im Stadtteil Ebelsberg und bildet die Grenze zwischen Linz und Asten. Ursprünglich versickerte der Bach in einem sumpfigen Gebiet, er wurde jedoch schon früh reguliert und zur Bewässerung in der Landwirtschaft genutzt. In den 1960er Jahren vermerkte das Wasserbuch des Magistrat Linz 28 Bewässerungsrechte zwischen der Stadtgrenze und der Mündung. Der heutige Tagerbach verläuft weiter entlang der Stadtgrenze am Pichlinger See vorbei und wird unter der Westbahn-Strecke durchgeführt. In diesem Bereich mündet der Mönchgrabenbach als Gerinne, und es wurde ein Auffangbecken angelegt, das übermäßige Hochwässer zurückhalten soll. Bei Raffelstetten vereint sich der Tagerbach mit dem Aubach.[1]
Die Mündung des Tagerbachs in einen Schilfgürtel der Altau im Bereich Probstau-/Raffelstättenstraße[1] wurde künstlich angelegt und muss permanent gewartet werden, da der Tagerbach den Verlauf sonst ständig ändern würde. Dieses Feuchtgebiet entwässert Richtung altem Lauf des Ipfbachs.[2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz der technischen Verbauung ist sein Unterlauf ökologisch wertvoll.[3] Im moorigen Graben am Aubach-Zusammenfluss finden sich mehrere Amphibienarten, darunter die seltene Knoblauchkröte, viele Vogelarten und etliche Libellen, so auch die Südliche Mosaikjungfer.[4] Dieser Abschnitt ist Teil des Europaschutzgebietes Traun-Donau-Auen (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet). Das Mündungsgewässer bildet einen versumpften Wassergraben vom Charakter eines Augewässers, mit offenen Wasserflächen, Schilfbeständen und Weidendickichten, steht aber nicht speziell unter Schutz.[4]
Nur im Unterlauf im Aubereich finden sich Fische, vorwiegend Rutten und Hasel.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Carrinton; Andreas Reiter: Der Süden von Linz. Vergangenheit und Gegenwart der Ortschaften Ebelsberg, Mönchgraben, Pichling, Posch, Ufer, Wambach. Linz 2007, S.o.A.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Laut Wasserbuch ist der mittlere Abschnitt des Mitterwassers Teil des Tagerbachs; Stationierung so 10.1615 km bis ab Ipfbach (welcher ab dort abwärts auch als Mitterwasser geführt wird); Beginn des etwa 500 m langen Mündungsgewässers genau bei Stationierung 3 km; Abflussweg nach HZB: Aubach → Mitterwasser → Donau, Code 2-126-002-002 diesbezüglich: Berichtsgewässernetz Mitterwasser; Tagerbach bezeichnet den Zug Mündungsgewässer – unterer alter Ipfbach sowie den Mönchgrabenbach/Pichlinger See (Angaben nach DORIS: Layer Gewässer, Stationierung 1000 km und Detaileinzugsgebiete; Stand 2018).
- ↑ a b c Erich Kainz, Reinold Janisch; Bundesanstalt für Fischereiwirtschaft in Scharfling/Mondsee (Hrsg.): Zum Fischbestand der Gewässer im Süden und Südosten von Linz. In: Naturk. Jb. d. Stadt Linz 33, 1987, 2.6. Tagerbach, S. 246 und Ergebnisse 4.6., S. 261, ganzer Artikel S. 233–270, zobodat.at [PDF] dort S. 14 resp. 29.
- ↑ Friedrich Schwarz: Feuchtgebiet Tagerbach-Schwaigau als zukünftiges Naturschutzgebiet. In: ÖKO·L – Zeitschrift für Ökologie, Natur- und Umweltschutz. Heft 4 (1985), S. 10–11.
- ↑ a b Friedrich Schwarz: Auwalddschungel am Stadtrand – eine Wanderung durch die Schwaigau. 9. Teil von: Naturkundlicher Wanderführer durch die Stadt Linz. In: Stadt Linz, Naturkundliche Station (Hrsg.): ÖKO·L 26/2 (2004), Stichworte Sumpf-Wassergraben und Klettfischerbach, S. 10, Sp. 1 ff, Foto Abb. 22, S. 9, ganzer Artikel S. 3–10, zobodat.at [PDF] dort S. 7.