Telefonkarte (Deutschland)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verschiedene Aufkleber für das „Telefonieren ohne Münzen“

Telefonkarten, wie man sie heute in Deutschland kennt, gibt es seit der Testphase von 1983. Bundesweit wurden diese aber erst 1990 nach Abschluss der Testphase eingeführt. Die Telefonkarte ist von der TeleKarte, die ebenfalls von der Bundespost herausgegeben wurde, zu unterscheiden. Rechtlich ist die Telefonkarte ein so genanntes „kleines Inhaberpapier“ nach § 807 BGB.

Seit der weiten Verbreitung von Mobiltelefonen werden Telefonzellen und Telefonkarten immer seltener genutzt. Das führte zu einem Abbau von Telefonzellen und zur Einstellung fast aller Telefonkartenserien. Die Deutsche Telekom hat zum 31. Dezember 2023 sämtliche Telefonkartendienste eingestellt.[1] Über vierzig Jahre nach den ersten Feldexperimenten endete damit die Telefonkarte in Deutschland.

Das Telephon-Billet von 1891 gilt als einer der ersten Vorläufer der heutigen Telefonkarten

Zur Abwicklung des Telefonverkehrs von öffentlichen Sprechstellen aus bediente man sich im Deutschen Reich ab 1881 bis 1891 der Fernsprechscheine.[2]

Am 5. November 1883 wurden im Königreich Bayern zuerst in München, später in einigen anderen Orten Bayerns nummerierte Telephon-Billets „zur Benützung einer öffentlichen Telephonstation auf die Dauer von 5 Minuten“ ausgegeben. In den vier Ecken befindet sich die Wertangabe (10, 25, 50 Pfennig bzw. eine Mark), am Kopf der Ortsname über der Bezeichnung „Telephon-Anlage“. Diese Fernsprechscheine wurden 1908 außer Kurs gesetzt.[3]

Beides waren Gebührenquittungen.[4]

Regionale Feldversuche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 1983 fanden die ersten Feldexperimente mit vorausbezahlten Telefonkarten für öffentliche Telefone statt. Diese Wertkartentelefone sollten die vorhandenen Münztelefone nicht ersetzen, sondern ergänzen. Sie eigneten sich, laut der Bundespost, vor allem für Telefonkunden, die häufig von Telefonhäuschen aus anrufen und deshalb bisher immer viel Kleingeld mit sich führen mussten. Und schließlich hoffte die Post, dass diese neuen Telefonapparate weniger beschädigt werden, weil sie nicht ausgeraubt werden können.[5]

Bei der Vorstellung der Testphase im Oktober 1982 dachte die Deutsche Bundespost noch darüber nach, wie das Telefonieren mit Karten verbessert werden könnte. Nach deren Meinung wären Kreditkarten allein für das Telefonieren, wie sie damals bereits in den Vereinigten Staaten verwendet wurden, nicht zweckmäßig. Die Post überlegte, ob universellere Karten möglich wären, mit denen mehrere Dienstleistungen, zum Beispiel telefonieren und der Kauf von Automatenbriefmarken möglich wären.[6]

Getestet wurden Hologrammkarten, Chipkarten, Magnetkarten und Lochkarten. Die Entscheidung fiel 1986: Das im Gebiet Bonn und Aachen getestete Chipkartensystem wurde, nach einem weiteren überregionalen Betriebsversuch, bundesweit eingeführt. Grund war dessen, zum damaligen Zeitpunkt, überlegene Fälschungssicherheit.

Frankfurt am Main

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste regional begrenzte Betriebsversuch mit jeweils ca. 30 Karten-Telefonen zur ausschließlichen Benutzung mit vorausbezahlten „Telefon-Karten“, so die damalige Bezeichnung, wurde in Frankfurt am Main durchgeführt. Begonnen wurde mit einem System auf Hologramm-Basis (optisches Kartensystem) am 20. Juni 1983 in der Innenstadt sowie auf dem Messegelände. Dieser Betriebsversuch sollte anfangs 18 Monate dauern. Die Gebühreneinheiten waren im Funktionsteil der Telefonkarte auf der Basis eines Hologramms in Form einer optischen Mikrostruktur im Trägermaterial eingebettet. Für den Betriebsversuch wurden Karten mit 45 bzw. 92 Einheiten zum Preis von 10 bzw. 20 DM bei den Postämtern 1 und 11 sowie auf dem Messegelände abgegeben.[7] Alle Karten waren in roter Farbe auf der Vorderseite gehalten, die Rückseite war bei allen Karten schwarz. Die Karten wurden von dem Schweizer Unternehmen Landis & Gyr hergestellt und mussten mit der längsten Seite in das Kartentelefon eingeführt werden. Der Betriebsversuch wurde am 10. Dezember 1986 beendet, da am 16. Dezember des gleichen Jahres ein bundesweiter Test begann. Ein Kartentelefon, das sich in Ramstein in der Pfalz befand, blieb bis 1989 in Betrieb. Es gab insgesamt 10 verschiedene Telefon-Karten.[8]

Bonn und Raum Aachen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Oktober 1984 begann ein weiterer Einsatz von Kartentelefonen in der Stadt Bonn und im Raum Aachen am 23. November 1984. Es wurden 30 Kartentelefone für Karten mit elektronischem Speicher (Chip-Kartensystem) getestet. Der Wert war im Funktionsteil der in Grün gehaltenen Karten elektronisch gespeichert. Für diesen Einsatz wurden Telefonkarten mit 40 und 80 Einheiten zum Preis von 12 bzw. 24 DM bei den folgenden Annahmestellen abgegeben:[9]

  • Postamt (V) 5300 Bonn 1 (Innenstadt)
  • Postamt Bonn 2 (Bad Godesberg)
  • Postamt Bonn 111 (Bundesbahnhof)
  • Postamt (V) 5100 Aachen 1 (Innenstadt)
  • Postämter 5100 Aachen 13, 22 und 23 (Innenstadt)
  • Postamt 5140 Erkelenz 1
  • Postamt (V) 5130 Geilenkirchen 1 (Innenstadt)
  • Poststelle I 5130 Geilenkirchen 11 (Flugplatz Teveren)
  • Eine weitere Abgabestelle befand sich im Bundespressehaus.

Getestet wurde ein Chipsystem von Siemens und GAO. Der Betriebsversuch in Bonn wurde am 10. Dezember 1986 beendet, da am 16. Dezember des gleichen Jahres mit einem bundesweiten Test begonnen wurde. In Aachen wurde der Feldversuch bis 1989 fortgeführt. Es gab mindestens acht verschiedene Karten.[10]

Am 23. Oktober 1984 begann ein weiterer Einsatz von Kartentelefonen im Raum Goslar im Harz. Es wurden 30 Kartentelefone für Karten mit Magnetspur getestet. Der Wert war im Funktionsteil der weiß-orangen Telefonkarte magnetisch gespeichert. Für diesen Einsatz wurden Telefonkarten mit 40 und 80 Einheiten zum Preis von 12 bzw. 24 DM bei folgenden Annahmestellen abgegeben:[11]

Der Test wurde im April 1989 beendet. Beispielsweise stand eine der entsprechenden Telefonzellen in Altenau am ehemaligen Wellenbad. Die Magnetstreifenkartensystem stammten von Autelca aus Gümligen in der Schweiz. Es gab fünf verschiedene Karten.[12]

Am 12. Februar 1985 begann ein weiterer Einsatz von Kartentelefonen in der Stadt Bamberg. Es wurden 30 Kartentelefone für Karten mit Magnetspur auf einem Lochkartensystem von Copytex getestet. Der Wert war im Funktionsteil der aus Kartonpapier bestehenden Karte magnetisch gespeichert. Für diesen Einsatz wurden Telefonkarten mit 40 und 80 Einheiten zum Preis von 12 bzw. 24 DM bei allen Postämtern in Bamberg abgegeben.[13] Der Test wurde Anfang 1989 beendet. Es gab acht verschiedene Karten.[14]

Zwischen 1985 und 1988 waren in den InterCityExperimental-Zügen der Deutschen Bundesbahn in den Wagen der 1. Klasse spezielle Kartentelefone eingebaut. Die Geräte arbeiteten nach einem Magnetstreifensystem mit Führungslöchern, ähnlich dem System, welches in Bamberg getestet wurde. Die Karten wurden ebenfalls von Copytex hergestellt und bei Repräsentations- und Demonstrationsfahrten vom Zugpersonal an die Fahrgäste, meist Journalisten, verschenkt oder verkauft. Es gab drei verschiedene Wertstufen zu 5, 10 und 50 DM. Die späteren Intercity-Express-Serienzüge wurden mit den normalen Kartentelefon ausgerüstet, eine spezielle Telefonkarte für die Züge entfiel damit und es konnten mit der normalen Telefonkarte Gespräche geführt werden.[15]

Bundesweiter Betriebsversuch und Übergang in den Regelbetrieb

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Feldversuchsorte (1984–1989) sowie bundesweiter Betriebsversuch (ab 1986)
Links im Bild ein Kartentelefon 1988 in Bonn

Ende 1984 waren mehr als 60 Unternehmen aus dem In- und Ausland zur Abgabe eines Angebotes für ein Kartentelefonsystem gebeten worden. Zum Einsatz kamen dann die Kartentelefonsysteme der Hersteller Siemens und Telenorma. Nachdem diese beiden Hersteller ihr technisches Konzept so modifiziert hatten, dass mit den Karten die Kartentelefone beider Systeme bedient werden konnten, war der Weg frei für einen bundesweiten Betriebsversuch. 400 Kartentelefone wurden installiert:[16] 200 in 16 Großstädten, die über einen Intercity-Bahnhof oder über einen Flughafen verfügten, sowie 200 im Großraum Stuttgart.[17] Zu den 16 Städten zählten:

  1. Berlin (Bahnhof Zoo, Flughafen Berlin (Tegel oder Tempelhof), Innenstadt)
  2. Bonn (Hbf, Innenstadt)
  3. Bremen (Hbf, Flughafen Bremen)
  4. Dortmund (Hbf)
  5. Duisburg (Hbf)
  6. Düsseldorf (Hbf und Flughafen Düsseldorf)
  7. Essen (Hbf)
  8. Frankfurt (Hbf, Flughafen Frankfurt Main, Innenstadt)
  9. Hamburg (Hbf, Flughafen Hamburg)
  10. Hannover (Hbf, Flughafen Hannover)
  11. Karlsruhe (Hbf)
  12. Köln (Hbf, Flughafen Köln)
  13. Mannheim (Hbf)
  14. München (Hbf, Flughafen München)
  15. Nürnberg (Hbf, Flughafen Nürnberg)
  16. Saarbrücken (Hbf)

Am 16. Dezember 1986 wurden in Bremen die Kartentelefone der Öffentlichkeit offiziell übergeben. Beide Versuchssysteme wiesen bereits eine ähnliche, wenn auch einfachere Systemstruktur aus, wie das spätere Seriensystem. Der Betriebsversuch war so angelegt, dass er Aussagen über die Akzeptanz des Kartentelefons bei Reisenden und Geschäftsleuten einerseits und bei einem breiten Bevölkerungsquerschnitt andererseits lieferte.[18]

Die Telefonkarten mit Guthaben zum Preis von 12 DM (40 Einheiten) bzw. 50 DM (200 Einheiten) wurden bei fast allen Postämtern in der Nähe der Kartentelefon-Standorte verkauft.

Der kurzfristige, rund 10-jährige Siegeszug der Telefonkarte begann. Nach 1,5 Millionen verkauften Karten im Jahr 1986 wurden im zweiten Jahr schon sechs Millionen der 46,2 Quadratzentimeter großen (85,5 mm breit und 54 mm hoch) und 4,5 Gramm schweren Plastikkarten verkauft. Spätestens ab Anfang August 1989 wurden auch in anderen Städten, wie zum Beispiel in Mainz, weitere Kartentelefone in Betrieb genommen.[19] Einen weiteren Schub gab es mit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion und der Wiedervereinigung 1990, in der ehemaligen DDR mussten ohnehin die Münzfernsprecher auf DM umgerüstet werden. Bei dieser Gelegenheit konnten gleich Kartentelefone installiert werden. Bis Ende 1993 wurden mehr als hundert Millionen Telefonkarten verkauft.[20] Im November 1998 wurde dann die 500-millionste Telefonkarte verkauft. Kurz danach verbreiteten sich die Mobiltelefone und der Umsatz der Telefonkarten ging massiv zurück.

Telefonkarten-Kategorien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deutsche Bundespost Telekom und später die Deutsche Telekom AG hat die ausgegebenen Telefonkarten in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die Kennzeichnung befindet sich am Kartenrand, gefolgt vom Datum (Monat, Jahr) der Ausgabe und der Auflagenmenge:

Serienbezeichnung Beginn der Serie Ende der Serie Beschreibung Anzahl der Karten
A 1990 2003 Telefonkarten mit Abonnementsbezug konnten über den Versandservice der Deutschen Bundespost/Telekom von 1990 bis 2003 bezogen werden und waren Nachfolger der eingestellten W-Kartenserie. Auf den Karten wurde nur für die Telekom oder für von der Telekom gesponserte Unternehmungen oder Veranstaltungen geworben. Die A-Karten wurden bis 1995 mit einem Preisaufschlag abgegeben, der bis 1992 10 DM, bis 1994 4 DM und 1995 2 DM betrug. Ab 1996 wurde kein Aufpreis mehr verlangt. Die letzte Karte dieser Serie erschien im August 2003. 548
AD 1996 1999 Kontaktkarten der Deutschen Telekom ähnlich der A-Karten. Auf den AD-Karten von 1996 bis 1999 ist keine Auflagenhöhe angegeben, da die Produktionsmenge aus der Nachfrage resultierte. Insgesamt gab es in dieser Serie nur fünf Karten. Als Nachfolger gelten die KD-Karten. 5
B 1992 1993 Benefiztelefonkarten wurden 1992 und 1993 mit einem Zuschlag von 3 DM für einen guten Zweck ausgegeben. Empfänger waren die Sporthilfe, Wohlfahrtspflege, Umweltschutz und Unicef. Insgesamt sind sechs Karten mit einer Auflage von je 300.000 Stück erschienen. 6
C 2000 2003 Collector-Karten, die zwischen 2000 und 2003 produziert wurden, zeichneten sich durch die Verwendung von besonderem Kartenmaterialien und sonstiger Kuriositäten aus. Die Karten konnten nur im Abo zu 25 DM bzw. 12,50 Euro bezogen werden. Insgesamt sind 16 Karten mit einer Auflage von je 2000 Stück erschienen. Es gibt Karten aus Holz, Glas, Papier, Aluminium, Blech, Keramik, durchsichtigem Kunststoff mit Flitter, Samt, Leder oder Seide sowie fluoreszierende, phosphoreszierende, gestanzte und magnetische Karten, eine Karte mit zwei Modulen und eine, die eine CD enthält. Die ersten zwölf Karten wurden mit Modulen herausgegeben, die anderen als Calling-Cards. 16
E 1991 2003 Editionsausgaben der Deutschen Postreklame bzw. später DeTeMedien. Die Motive bezogen sich immer auf die Geschichte der Post. Die Auflage lag zuerst bei 30.000 Stück, nahm aber auf zuletzt 1.000 Stück ab. Eine Jahresedition bestand aus vier Karten in einer Präsentationspackung. 52
K 199? 2000 Telefonkarten mit Kundenwerbung (kein Schalterverkauf). Die Verteilung erfolgt über die werbenden Firmen und Verkauf durch den Sammler-Service der Deutschen Postreklame GmbH, hierfür wurden meist 2000 Karten mehr produziert. ungefähr 5.300
KD 2000 2002 Lösten im Jahr 2000 die eingestellte AD-Serie ab. Kunden-Danke-Karten waren als Werbegeschenke gedacht und wurden in individuell gestaltbaren Verpackungen vertrieben. Auf den Karten der Serie ist keine Auflagenhöhe aufgedruckt. Die Serie wurde bereits zwei Jahre später mit 16 Karten eingestellt. 16
M 2000 2006 Merchandising-Karten wurden zusammen mit („exklusiven, sammelwürdigen“) Produkten (z. B. Geldbeutel) verkauft, durch deren Hersteller vermarktet oder zu besonderen Anlässen herausgegeben (z. B. anlässlich des 20. Geburtstags der Telefonkarte). 37
O 1992 Wie K-Karten, jedoch ohne Verkauf durch den Sammler-Service der Postreklame. Mindestauflage war 500 Stück. Es erschienen ungefähr 14.200 verschiedene Karten. ungefähr 14.200
O (MiniMedia-Karten) Später wurden die O-Karten um die MiniMedia-Karten, die in geringeren Auflagen (mindestens 20 Stück) erschienen, ergänzt. Unternehmen, die Karten in Auftrag gaben, konnten nur die Rückseite frei gestalten. Für die Vorderseite standen bis zu 22 von der Deutschen Telekom vorgegebene Motive zur Wahl. ungefähr 4.000
P 1986 Telefonkarten mit Eigenwerbung der Post. Zu Anfang lagen die Auflagen noch im Bereich zwischen 5.000 und 50.000 Stück. Mitte der 1990er Jahre betrug die Mindestauflage 500.000. P-Karten sind am Postschalter zum regulären Abgabepreis erhältlich und konnten auch über den Sammler-Service bezogen werden. 381[21]
PD 1992 Es handelt sich um P-Karten mit Dauermotiven, die in einer Auflage von mindestens 500.000 Stück erscheinen und während des Jahres nach Bedarf nachproduziert werden. PD-Karten sind am Postschalter zum regulären Abgabepreis erhältlich und können auch über den Sammler-Service bezogen werden. 127[22]
R 1995 2001 Fremdwerbung für Regionalkarten. Die Verteilung erfolgte nach dem Nielsengebiet. 70
S 1988 2003 Telefonkarten mit Fremdwerbung zum Schalterverkauf oder Bezug über den Sammler-Service gab es von 1988 bis 2003. Bis Ende 1994 konnte der Auftraggeber bestimmen, ob die Karte nur regional oder bundesweit verkauft wurde. Ab 1995 gab es nur noch die bundesweite Verteilung. 295
TKC 2008 2023 Die Telefonkarte Comfort[23] wurde seit 2008 herausgegeben. Sie hat sowohl ein Telefonkartenmodul als auch ein Rubbelfeld, sodass die Benutzung nicht auf die Kartentelefone bzw. öffentliche Telefone beschränkt ist. ?
V 1990 1991 Wurden von der Telekom als VIP-Gaben eingesetzt. Sie dienten als Kontaktgabe der Telekom für bevorzugte Personen und als Visitenkarte von Führungskräften des Unternehmens. Die Auflagenzahl betrug zwischen 1.000 und 20.000 Stück. Viele der 38 verschiedenen Karten wurden in besonderen Verpackungen herausgegeben. 38
W 1987 1989 Werbekarten als Kontaktgaben der Post (kein Schalterverkauf), die ein breites Publikum mit der Nutzung von Kartentelefonen vertraut machen sollte gab es ab 1987. Die ersten elf Exemplare trugen keine Serienkennzeichnung, erst Mitte 1988 wurde mit der Nummerierung angefangen. Mit Ablauf des Jahres 1989 und insgesamt 31 Kartenmotiven abgeschlossen. Sie gilt als Vorläufer der A-Serie. 31
X 1988 1999 Telefonkarten mit Eigenwerbung der Postreklame, später DeTeMedien. Seit 1988 wurden bis 1999 jährlich drei Motive in Auflagen zwischen 500 und 6060 Stück herausgegeben. 35
*- oder N-Karten 1989 1992 *-Karten (Michel-Katalog-Bezeichnung: N-Karten für Namenskarten), dienten als private Visitenkarten und sind nicht durchnummeriert. Die Visitenkartenserie gab es ab November 1989 und wurde im Mai 1992 nach 80 Hauptmotiven eingestellt. Einige Motive entsprechen denen aus anderen Telefonkartenserien und unterscheiden sich in manchen Fällen nur durch die Unterschrift. 80
Guthaben-Erstattungskarten 2003 Bei T-Punkten bzw. bei der Deutschen Telekom CardService GmbH wurde die Möglichkeit geschaffen, ungültig gewordene Telefonkarten mit Restguthaben gegen gültige Karten einzutauschen. Die mit 50 DM bzw. 20 EUR vorgeladene Erstattungskarte wurde auf den Betrag der eingereichten Restguthaben reduziert. Seit 2003 werden diese in die PD-Serie integriert. Ein Urteil des Oberlandesgericht Köln von 2009 bestätigte die Restguthabenerstattung von Telefonkarten aus DM-Zeiten[24] an Telekom-Kunden. Hierfür hat die Telekom ein entsprechendes Formular erstellt.[25] ?

Kartenhersteller

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Telefonkarten werden von verschiedenen Herstellern produziert.

  • Giesecke & Devrient (G&D) war bis Anfang 2000 tätig und trug die Herstellerkennziffer 1, diese entsprach der ersten Stelle der Kontrollnummer, die jede Telefonkarte besitzt.
  • Oldenbourg Datensysteme (ODS) wurde 2000 von Gemplus übernommen (Herstellerkennziffer 2)
  • Gemalto entstand 2006 durch die Fusion von Gemplus und Axalto. Telefonkarten tragen die Herstellerziffer 3 (Produktionsstätte in Filderstadt) oder die 6 (Gémenos in Frankreich)
  • Solaic, war bis Anfang 2001 tätig (Herstellerkennziffer 4)
  • Uniqa-Kartensysteme GmbH, hat 1994 die Orga übernommen (Herstellerkennziffer 5)
  • Orga, Herstellernummer 0 und nach der Übernahme durch Uniqa-Kartensysteme GmbH im August 1994 die 5
  • GHP ist seit November 2002 tätig, (Herstellerkennziffer 6)
  • Schlumberger, hat bisher nur eine Karte für Deutschland produziert mit der Herstellerkennung 7

Bezugsmöglichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Telefonkarten der Deutschen Telekom konnte man in Deutschland bei der Post, bei der Telekom oder in Kiosken und Supermärkten kaufen. Es gab Karten mit verschiedenen Werten. In der Regel entsprach der Kaufpreis dem Guthaben. Telefonierte man an einem öffentlichen Telefon, wurde der auf der Karte gespeicherte Betrag gelesen und das verbrauchte Guthaben abgezogen.

Bereits 1990 entdeckten auch Sammler die Telefonkarte,[26] 1992 gab es bereits über 200.000 Sammler in Deutschland.[27] Die Telekom führte deshalb einen Sammlerservice für den Bezug der Telefonkarten ein. Für die A-, P- und S-Karten war der Telekom-Versandservice in Nürnberg und für die E-, K-, X-Karten die Deutsche Postreklame GmbH in Frankfurt am Main zuständig, die 1994 in DeTeMedien umfirmierte.

Viele Sammler nehmen in ihre Sammlung nicht nur ein einziges Exemplar einer Karte auf, sondern suchen Varianten mit verschiedenen Kontrollnummerntypen, Druckdaten oder Modulen. Module wurden anfangs als „Chip“ bezeichnet, wobei allerdings nur die Kontaktfläche sichtbar ist.

Neben verschiedensten Motiven gab es auch Exemplare der Collectors-Serie aus Papier, Metall, Glas oder Holz. All diese Karten sind voll funktionsfähig und sollten unter den Sammlern ein besonderes Interesse wecken. Der eigentliche Sammlermarkt ist aber schon Mitte der 1990er Jahre zusammengebrochen, nicht zuletzt wegen der Überschwemmung des Marktes mit Neuemissionen. Der Hauptgrund für den Zusammenbruch des Sammlermarktes war das Ablaufdatum der Telefonkarten nach 3 Jahren ab Herstellung.[28] Da nur volle Telefonkarten hohen Sammlerwert hatten, erlitten viele Sammler hohe Wertverluste. Mit Urteil 115 C 1/09 des Amtsgerichts Bonn vom 8. Februar 2010 muss die Telekom Telefonkarten, die kein Verfallsdatum aus DM-Zeiten haben, erstatten.[29][30]

Es gibt, ähnlich wie für Briefmarken, Sammlerbörsen, Magazine und Sammelwertkataloge (z. B. die Kataloge von MICHEL und Sherlock sowie den DeTe-Katalog).

Galt die Chip-Telefonkarte bei der Einführung Ende der 1980er Jahre noch als sicher, wurde 1992 von Schülern (darunter Katrin Ellermann) im Rahmen eines Projekts bei Jugend forscht eine Möglichkeit vorgestellt, mit Telefonkarten gratis zu telefonieren.[31] 1993 wurden die ersten manipulierten Karten festgestellt, mit denen man kostenlos telefonieren konnte (siehe auch Phreaking).[32][33]

Deutsche Demokratische Republik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der DDR gab es keine Kartentelefone und somit wurden auch keine Telefonkarten ausgegeben. Es kursiert zwar eine grüne Karte mit Magnetstreifen, diese ist aber eine Fälschung.[34]

  • Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, ISSN 0003-2263
    • Jahrgang 1983, Bonn, den 26. Mai 1983, Nr. 73; Verfügung 405/1983: Öffentliche Sprechstellen; Betriebsversuch mit öffentlichen Karten-Telefonen in Frankfurt am Main; S. 854
    • Jahrgang 1984, Bonn, den 17. September 1984, Nr. 111; Verfügung 762/1984: Öffentliche Sprechstellen; Einsatz von öffentlichen Kartentelefonen in der Stadt Bonn und im Raum Aachen; S. 1215
    • Jahrgang 1984, Bonn, den 17. September 1984, Nr. 111; Verfügung 763/1984: Öffentliche Sprechstellen; Einsatz von öffentlichen Kartentelefonen im Raum Goslar/Harz; S. 1215–1216
    • Jahrgang 1985, Bonn, den 28. Januar 1985, Nr. 15; Verfügung 81/1985: Öffentliche Sprechstellen; Einsatz von öffentlichen Kartentelefonen im Bamberg; S. 214
    • Jahrgang 1986, Bonn, den 11. Dezember 1986, Nr. 168; Verfügung 1015/1986: Öffentliche Sprechstellen; Betriebsversuch mit öffentlichen Kartentelefonen für Telefonkarten mit Guthaben und Buchungskarten; S. 2471
  • Amtsblatt: Amtliche Mitteilungen der Deutschen Bundespost TELEKOM
    • Jahrgang 1991 vom 7. Juni 1991, Nr. 18; Verfügung 250/1991: Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutschen Bundespost TELEKOM; S. 433
    • Anlage 28 zur Verfügung 250/1991: Bedingungen für die Telekarte zur Nutzung von öffentlichen Kartentelefonen (Telekarte ÖKart); S. 481–482
  • Post von der Post. Hrsg.: Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Pressereferat.
    • Jahrgang 28, Nr. 6/82, Bonn, den 21. Oktober 1982: Telefonieren mit Karte – ein neuer Post-Service; Blatt 2–3
  • Postbuch Ratgeber für Kunden; Ausgabe 1988; Hrsg.: Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, PTZ; S. 324
  • Archiv für das Post- und Fernmeldewesen (Zeitschrift für Rechts-, Verwaltungs- und Verkehrswissenschaft der Deutschen Bundespost); Herausgegeben von der Generaldirektion Telekom für die Deutsche Bundespost
    • 42. Jahrgang, Nr. 3/90, August 1990, Reinhard Westphal: Das Kartentelefonsystem der Deutschen Bundespost Telekom; S. 253–264
  • Zeitschrift für Post und Telekommunikation (ZPT)
    • Heft 6/1990 vom 26. Juni 1990
    • Heft 4/1990: Johannes Kaufmann: Telefonkarten: Begehrte Werbeträger und Sammelobjekte; S. 14–21
  • Karin Schultz und Norbert Walter: Die Telefonkarte – Kommunikation und Service, in: Deutsche Telekom Unterrichtsblätter Die Fachzeitschrift der Deutschen Telekom für Aus- und Weiterbildung, 51. Jahrgang 2/1998, S. 70 ff.
  • Karsten Windfelder: Fachkatalog für PrepaidCards 2002. DeTeCardService GmbH, Nürnberg 2001, ISBN 3-9808043-0-5
  • Michel-Kataloge, Schwaneberger Verlag, Unterschleißheim:
  • Sherlock-Telefonkartenkatalog, V2004.1, Wolfgang Zimmer Verlag, Frankfurt am Main 2004
  • Franz Kalckhoff: Die Telegraphenmarken und Fernsprechscheine des Deutschen Reiches. ohne Jahresangabe

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Telefonkarte Comfort wurde zum 31.12.2023 eingestellt.
  2. MICHEL Ganzsachen-Katalog Deutschland; 1999; S. 9 und 166
  3. MICHEL Ganzsachen-Katalog Deutschland; 1999; S. 9 und 47
  4. MICHEL Ganzsachen-Katalog Deutschland; 1999; S. 9
  5. „Telefonieren mit Karte – ein neuer Post-Service“; Blatt 2
  6. „Telefonieren mit Karte – ein neuer Post-Service“; Blatt 3
  7. Vfg. 405/1983: Öffentliche Sprechstellen; Betriebsversuch mit öffentlichen Karten-Telefonen in Frankfurt am Main (Amtsbl. 73, 26. Mai 1983, S. 854)
  8. MICHEL Telefonkarten-Katalog Deutschland 2005; S. 20–21
  9. Vfg.: 762/1984: Öffentliche Sprechstellen; Einsatz von öffentlichen Kartentelefonen in der Stadt Bonn und im Raum Aachen. S. 1215
  10. MICHEL Telefonkarten-Katalog Deutschland 2005; S. 22–23
  11. Vfg. 763/1984: Öffentliche Sprechstellen; Einsatz von öffentlichen Kartentelefonen im Raum Goslar/Harz; S. 1215–1216
  12. MICHEL Telefonkarten-Katalog Deutschland 2005; S. 24
  13. Vfg.: 81/1985 Öffentliche Sprechstellen; Einsatz von öffentlichen Kartentelefonen im (sic!) Bamberg. S. 214
  14. MICHEL Telefonkarten-Katalog Deutschland 2005; S. 25–26
  15. MICHEL Telefonkarten-Katalog Deutschland 2005; S. 27
  16. Reinhard Westphal: Das Kartentelefonsystem der Deutschen Bundespost TELEKOM; S. 255
  17. Vfg.: 1015/1986; S. 2471
  18. Reinhard Westphal: Das Kartentelefonsystem der Deutschen Bundespost TELEKOM; S. 255
  19. Erstes Kartentelefon in Mainz; Mainzer Wochenblatt, Nr. 26 vom 10. August 1989
  20. Multicard '94: Plastikkarte im Jahr 2000 als Zahlungsmittel auf Computerwoche vom 1. April 1994
  21. http://www.telesammler.de/katalog.html (abgerufen am 7. September 2014)
  22. http://www.telesammler.de/katalog.html (abgerufen am 7. September 2014)
  23. Informationen der Deutschen Telekom AG zur Telefonkarte Komfort (Memento vom 6. September 2009 im Internet Archive)
  24. Telekom unterliegt im Streit um Restguthaben alter Telefonkarten auf heise online vom 3. Juni 2009 18:01
  25. Umtauschformular für Telefonkarten PDF-Datei
  26. Westdeutsche haben ein neues Sammelobjekt entdeckt: Telefonkarten. Das Hobby boomt, die Plastikstücke verheißen höheren Gewinn als Aktien. in DER SPIEGEL Heft 19/1990 vom 7. Mai 1990
  27. Dankschreiben sind unterwegs – Die Republikaner möchten Franz Schönhuber eine Telefonkarte widmen – notfalls durch Gerichtsbeschluß in DER SPIEGEL Heft 52/1992 vom 21. Dezember 1992.
  28. Telefonkarten: einst begehrt, heute Ladenhüter – Zentrale für das Telekom-Produkt befindet sich in Nürnberg von Hartmut Voigt in Nürnberger Nachrichten vom 17. April 2013
  29. AG Bonn verurteilt Telekom zur Rückzahlung von auf gesperrten Telefonkarten vorhandenem Restguthaben und Urteil des AG Bonn als PDF-Datei auf meilicke-hoffmann.de (Rechtsanwälte) vom 8. Februar 2010
  30. AG Bonn: Telekom muss Guthaben aus ca. 20 Jahre alten Telefonkarten erstatten auf damm-legal.de (Rechtsanwälte) vom 22. Februar 2010
  31. Jugend forscht als Auftakt zu einer erfolgreichen Wissenschaftskarriere. Stiftung Jugend forscht e. V., April 2008, abgerufen am 20. November 2013.
  32. Kartentricks – Telefonkarten mit dem PC auslesen von Peter Laackmann und Marcus Janke in c’t Heft 9/1993
  33. Der Zinker –Chipkarten-Terminal mit seriellem Anschluß von Carsten Meyer in c’t Heft 12/94
  34. Plagiate – Karte aus der Kälte in DER SPIEGEL, Heft 22/1995 vom 29. Mai 1995, S. 136
Commons: Telefonkarte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

In den Nachrichten:

Sammlerkataloge: