Tetraphenylblei

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Strukturformel
Struktur von Tetraphenylblei
Allgemeines
Name Tetraphenylblei
Andere Namen
  • Bleitetraphenyl
  • Tetraphenylplumban
Summenformel C24H20Pb
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 595-89-1
EG-Nummer 209-871-3
ECHA-InfoCard 100.008.976
PubChem 72906
Wikidata Q4456660
Eigenschaften
Molare Masse 515,62 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,53 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

229–230 °C[2]

Siedepunkt

325 °C[2]

Löslichkeit
  • löslich in Benzol (15,4 g·l−1, 20 °C), Dioxan (11,4 g·l−1, 20 °C), CCl4 (8,04 g·l−1, 20 °C)[3]
  • nahezu unlöslich in Wasser[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 360FD​‐​373​‐​410​‐​302​‐​332
P: 264​‐​280​‐​301+330+331​‐​312​‐​304+340[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Tetraphenylblei ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Bleiverbindungen. Der weiße Feststoff ist in organischen Lösemitteln relativ gut, in Wasser nahezu unlöslich.

Gewinnung und Darstellung

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Über die Darstellung von Tetraphenylblei durch Umsetzung des Grignard-Reagenz Phenylmagnesiumbromid mit Blei(II)-chlorid in Diethylether wurde zuerst 1904 von P. Pfeiffer und P. Truskier berichtet.[4]

Durch Umsetzung von Tetraphenylblei mit alkoholischer Chlorwasserstoff-Lösung lassen sich unter Bildung von Benzol sukzessive Phenylgruppen durch Chloridionen ersetzen:[5]

Wie das homologe Tetrabutylblei reagiert auch Tetraphenylblei mit elementarem Schwefel bei Temperaturen über 150 °C explosionsartig unter Bildung von Diphenylsulfid und Bleisulfid:[6]

Durch Reaktion mit Iod in Chloroform kann Triphenylbleiiodid gewonnen werden.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Datenblatt Tetraphenyllead, 97% bei Alfa Aesar, abgerufen am 10. November 2021 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b c Datenblatt Tetraphenyllead, min. 97% (PDF) bei Strem, abgerufen am 18. Juni 2023.
  3. Walter Strohmeier, Karlheinz Miltenberger: Notiz über die Löslichkeiten von Tetraphenylmethan Tetraphenyl-silicium, -germanium, -zinn und -blei in organischen Lösungsmitteln. In: Chemische Berichte. Band 91, Nr. 6, Juni 1958, S. 1357, doi:10.1002/cber.19580910638.
  4. P. Pfeiffer, P. Truskier: Zur Darstellung organischer Blei- und Quecksilber-Verbindungen. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 37, Nr. 1, Januar 1904, S. 1125, doi:10.1002/cber.190403701183.
  5. F. Just: Chemisches Colloquium der Universität Berlin. In: Angewandte Chemie. Band 59, Nr. 5-6, Mai 1947, S. 176, doi:10.1002/ange.19470590510 (Originaltitel: Untersuchungen über blei- und zinnorganische Verbindungen.).
  6. Max Schmidt, Herbert Schumann: Spaltungsreaktionen metallorganischer Verbindungen mit Chalkogenen. Reaktionen von Schwefel mit silicium-, germanium- und bleiorganischen Verbindungen. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 325, Nr. 3-4, Oktober 1963, S. 130, doi:10.1002/zaac.19633250305.
  7. Richard W. Weiss: Compounds of Germanium, Tin, and Lead, including Biological Activity and Commercial Application Covering the Literature from 1937 to 1964. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-3-642-51889-8, S. 555 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).