Thomas Hertel (Komponist)
Thomas Hertel (* 1951 in Bad Salzungen, Thüringen) ist ein deutscher Komponist. Sein Pseudonym war Tobias Hartleb, unter dem er die LITERA-Schallplatte STRÖME mit Wolfgang Dehler und Ruth Homann veröffentlichte (1984).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den ersten Schuljahren in Schmalkalden und dem Abitur im Spezialzweig für Musik in Wernigerode studierte Thomas Hertel von 1969 bis 1973 Musikwissenschaft in Halle. Danach war er Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste in Berlin bei Siegfried Matthus. Von 1974 bis 1982 war er Leiter der Schauspielmusik am Staatsschauspiel Dresden und als freier Komponist und Leiter der Sektion Junge Komponisten im Komponisten-Verband Dresden tätig (Auftrags-Opern „Leonce und Lena“ und „Till“). Er erhielt Kompositionspreise in Halle und den Hans-Stieber-Preis des Rundfunks der DDR. Nach seiner kompositorischen Förderung (u. a. durch die beiden Leipziger Musikverlage Peters und Deutscher Verlag für Musik) wurden ihm Arbeits- und Realisierungsverbote von genreübergreifenden Projekten erteilt.
Nach seiner Ausreise aus künstlerischen und kulturpolitischen Gründen 1985 in die Bundesrepublik widmete er sich vorrangig der Realisation von musikalisch-szenischen Projekten; darunter „Cernunnos für 7 Rohrspieler, Stiere und Live-Elektronik“ für die Donaueschinger Musiktage 1993 mit dem Experimentalstudio des SWR; die Eröffnungsinstallation für die Internationalen Musikfestwochen Luzern 1996 „aus der erde durch den wind“ – eine mobile Freiluftmusik für verschiedene Blas-, Vokal- und Glockenensembles und den Klangtransport von Natur-Ton-Samples und 1999 die Cartoon-Opera „Das Biest des Monsieur Racine“ nach Tomi Ungerer im Auftrag der Oper Basel. 1991 erhielt er den Kunstpreis der Stadt München für experimentelles Theater. Er erhielt Lehraufträge an Musikhochschulen und Schauspielschulen u. a. in Hamburg, Bochum, Frankfurt und München. Er realisierte zahlreiche Auftragswerke, Liederabende und Schauspielmusiken an über 40 deutschsprachigen Bühnen. Von 2002 bis 2008 war er Leiter der Schauspielmusik am Schauspiel Leipzig; dort kreierte er die experimentelle musikalisch-szenische Reihe „mund & knie 1-12“, für die er 2009 mit dem Leipziger Theaterpreis ausgezeichnet wurde. Nach Lebensstationen in Dresden, Hamburg, München, Frankfurt, Wien und Strassburg lebt er seit 2002 mit Ehefrau Isabella Hertel-Niemann und den Kindern Jules-Elias und Sophie-Marie in Leipzig.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1982: Hans-Stieber-Preis
- 1982: Hanns-Eisler-Preis
- 1991: Kunstpreis der Landeshauptstadt München
- 2009: Leipziger Theaterpreis
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Hertel am Nationaltheater Weimar
- Thomas Hertel im Archiv Zeitgenössischer Komponisten der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Personendaten | |
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NAME | Hertel, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 1951 |
GEBURTSORT | Bad Salzungen |