Tipping Points

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion | Artikel eintragen

Begründung: Keine Enzyklopädische Relevanz, da in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Werbung für den Verein Humus. -- WMS.Nemo (Diskussion) 07:35, 4. Sep. 2024 (CEST)

Tipping Points. Skills und Methoden für Soziale Bewegungen ist eine Serie von Veranstaltungen, die in Österreich seit 2019 mehrmals pro Jahr abgehalten werden und die dazu dienen sollen, mittels Skill-Sharing soziale Bewegungen zu stärken. Anfangs stark in der Bewegung für Klimagerechtigkeit verankert, wird es seit 2020 vom Bildungsverein Humus getragen. Durch Teilnehmer:innen-Zahlen von 100 bis 250 Personen und die Häufigkeit konnten bisher weit über 1000 Menschen Fortbildungen besuchen, wobei der überwiegende Teil mehr als einen Workshop pro Veranstaltung besucht.[1]

Zur Stärkung der Zivilgesellschaft (NGOs, Bürger-Initaitiven, informellen Gruppen und engagierte Einzelpersonen) gab es in Österreich seit 2009 ein zentrales, bewegungsübergreifendes Fortbildungsevent: die Attac Aktionsakademie.[2] Diese fand an wechselnden Orten und mit unterschiedlichen Kooperationspartnern (u.a. Greenpeace, Südwind, Amnesty International) einmal pro Jahr statt und versammelte jeweils ca. 150 bis 200 Menschen.[3] Herzstück waren dabei unterschiedliche Workshops mit Methoden und Taktiken wie Demo-Organisation, Aktions-Clownerie, Blockadetrainings, Banner-malen, Pressetraining oder auch Projektentwicklung, Fundraising oder Radiowerkstätten. Im Jahr 2016 fand die letzte Aktionsakademie statt.[4][5]

Ab 2016 wurde zum Teil Skill-Shares und methodische Fortbildungsangebote für Aktivisten und zivilgesellschaftliche Gruppen bei den ab dann jährlich stattfindenden Klimacamps angeboten. Obwohl offen für verschiedene Bewegungen und Initiativen (von Menschenrechten, Ernährungssouveränität zu feministischen oder antirassistischen Gruppen) war damit ein deutlicher Fokus auf die Klimabewegung bzw. Klimagerechtigkeitsbewegung gesetzt.[6]

Im Jahr 2019 entstand mit Tipping Points eine neue Veranstaltungsserie, um die spartenübergreifende Zivilgesellschaft in Österreich zu vernetzen und mit methodischen Fortbildungen zu stärken. Wesentlicher Anstoß dabei war neben dem Fehlen eines bewegungsübergreifenden Formats auch die junge Bewegung Fridays for Future, welche sich nach ihrer ersten Hochphase konsolidierte und gleichzeitig durch viele junge Mitglieder relativ wenige Erfahrungen mit zivilgesellschaftlicher Organisierung aufzuweisen hatte.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden pandemiebedingt eine Reihe Online-Formate umgesetzt, die Tipping Points damit auch zu Bekanntheit im ganzen deutschsprachigen Raum verhalfen. Seit 2022 wird wieder auf physische Events an wechselnden Orten in Österreich gesetzt.[7]

Ziele und Besonderheiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die methodische Wissensvermittlung findet bei Tipping Points in jeweils ca. 20 – 25 Workshops statt, welche verteilt über ein Wochenende stattfinden. Themen sind dabei verschiedene Methoden, Tools und Taktiken, die in der zivilgesellschaftlichen und aktivistischen Arbeit von verschiedenen Gruppen genutzt werden können. Das sind zum Beispiel: Fundraising und Finanzverwaltung, Moderation, Aktionstrainings, Pressetrainings, nachhaltiger Aktivismus, Community Organizing, Social Media und Narrative, Kampagnenplanung oder Argumentationstrainings. Zusätzlich werden inhaltliche Debatten im Rahmen- und Abendprogramm geführt und Vernetzung zwischen den Teilnehmenden ermöglicht.[8][9][10]

Die Wochenenden erreichen Besucher:innenzahlen bis zu 250 Personen, abhängig vom Ort und Umfang des Programms. Die Teilnahme ist für eine freiwillige Spende oder auch gratis möglich.

Seit 2023 werden vermehrt Diversitäts- und Inklusionsaspekte in der Organisation mitberücksichtigt, wie sich etwa in eigenen FLINTA-only-Workshops oder Safer Spaces für BiPOCs zeigt.[11] Außerdem wurde sukzessive das englischsprachige Angebot erweitert, um auch für nicht-deutschsprachige Aktivist:innen zugänglicher zu sein.

Im Jahr 2024 wird ein Handbuch für die Organisation von inklusiveren, bewegungsübergreifenden Skills Share Events veröffentlicht.[12]

Eine weitere Besonderheit sind die wechselnden Austragungsorte, die dazu beitragen sollen, verschiedene Gruppen und unterschiedliche Bewegungen in ganz Österreich zu stärken.[13] Bisher fand die Veranstaltung in Graz, Linz, Innsbruck, Wien und Salzburg (sowie online) statt. Eine Übersicht der Orte und Daten finden sich auch auf der Website.

Impact, Kooperationen und Erweiterungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die höhere Frequenz (mindestens 2mal pro Jahr) und wechselnde Orte erreicht Tipping Points im laufe der Zeit eine erhebliche Anzahl an Personen, die ihr Skillset erweitern: mindestens 1000 Personen haben seit 2019 einen Workshop besucht, viele davon vermutlich aber mehrere. Tipping Points hat bisher durch diese Bildungsarbeit vor allem die Klimabewegung in Österreich gestärkt und ist unter anderem Kooperationen mit dem Klimacamp bei Wien und der Gruppe „System Change, not Climate Change“ eingegangen[1]. An den jeweiligen Veranstaltungsorten ist Tipping Points in ein mitterweile breites Netzwerk an Kooperationspartner:innen eingebunden. Laut Website wurde bisher mit 17 weiteren Organisationen kooperiert. Trainer:innen für die Workshops kommen unter anderem von Kollektiven und Organisationen wie Psychologists 4 Future, Skills for Action oder dem Bureau für Selbstorganisierung.

Der Verein Humus, der offiziell seit 2020 Veranstalter von Tipping Points ist, konnte seine weiteren Fortbildungs- und Beratungsangebote ebenfalls ausbauen und bekannter machen. Regelmäßig finden auch Medienkooperation mit freien Radiosendern statt, vor allem Radio Helsinki (Sendung „von unten“[14]) oder Radio Orange.

Durch eine Projektfinanzierung wurde auch ein „Schwester-Event“ in Polen möglich („RÓWNOWAŻNIA“), welches im Jahr 2023 zwei Mal stattgefunden hat.[15]

Eine Erweiterung von Tipping Points ist seit 2024 die Impuls Akademie.[16] welche zum Teil von den gleichen Veranstaltern organisiert wird und intensivere Fortbildung für zivilgesellschaftliche Akteure darstellt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b redikal 9: Tipping Points – Skills und Methoden für soziale Bewegungen.
  2. 2009 – das neunte Jahr – Attac Österreich Jahresbericht 2009. (PDF)
  3. Attac Aktions Akademie Steyr - Demo gegen TTIP.
  4. Treffen. Südwind Aktivistinnen und Aktivisten.
  5. Mappe AktionsAkademie 2016. (PDF)
  6. Klimacamp.
  7. Tipping Points.
  8. UNTER PALMEN Podcast.
  9. Für den Wandel müssen wir Vieles können. (PDF) Mai 2022.
  10. Tipping Points I Podiumsdiskussion: Brücken statt Straßen bauen.
  11. TP8 – 02/2023.
  12. Tipping Points goes international.
  13. Laura Grossmann: 4 Tipps für den Aufbau von schlagkräftigen Bewegungen.
  14. Tipping Points: Skillsharing für die Zukunft | Bomben gegen Minderheiten.
  15. RÓWNOWAŻNIA między regeneracją i działaniem.
  16. Impuls Akademie.