Tonicella lineata

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Tonicella lineata

Tonicella lineata

Systematik
Klasse: Käferschnecken (Polyplacophora)
Ordnung: Ischnochitonida
Familie: Chitonidae
Gattung: Tonicella
Art: Tonicella lineata
Wissenschaftlicher Name
Tonicella lineata
(Wood, 1815)

Tonicella lineata, die Lined Chiton, ist eine Art der Käferschnecken aus dem Nordpazifik.

Tonicella lineata ist eine sehr bunte Käferschnecke. Die Schale mit acht Einzelplatten ist mit blauen, violetten oder schwarzen geraden oder Zickzack-Linien geschmückt. Die Hintergrundfarbe der so genannten Valven ist oft Braun oder Rot, kann aber ebenso strahlend Blau, oder Gelb bis Orange sein. Der Gürtel (Perinotum) ist unbehaart und braun bis rot oder pink, oft mit regelmäßigen gelben oder weißen Flecken. Die Art erreicht eine Länge von bis zu 5 cm.

Verwandte Arten

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Tonicella lokii ist extrem ähnlich, hat aber Farbbänder, die sich radiär über den Gürtel erstrecken. Tonicella undocaerulea ist ebenfalls ähnlich, zeigt aber keine dunkle Umrandung bei den konzentrischen blauen Linien auf der hintersten Platte. Mopalia spectabilis sieht oberflächlich betrachtet ähnlich aus, aufgrund von strahlend blauen Wellenlinien auf den Valven, hat aber einen behaarten Gürtel.[1] Eine weitere ähnliche Art ist Tonicella insignis (Reeve, 1847), die das Zickzackmuster in konzentrischen Ringen auf der ersten und der achten Valve aufweist, wobei die Linien meist weiß sind.[2]

Verbreitung und Lebensraum

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Die natürliche Verbreitung von T. lineata erstreckt sich von den Aleuten von Alaska bis San Miguel Island vor Kalifornien, sowie vom Ochotskischen Meer vor Russland und Nord-Japan. Die Art wurde auch im Puget Sound, Washington auf Flößen.[3] Von der Gezeitenzone bis in eine Wassertiefe von 30 bis 90 m hat man Exemplare gefunden.[2][4]

T. lineata ist oft auf Felsen anzutreffen, die von korallinen (Rot-)Algen bewachsen sind; offenbar ahmt sie mit ihrer Farbgebung die umgebenden Organismen nach. Wenn sie vom Substrat losgerissen wird, zieht sie sich zu einer Kugel zusammen um ihre verletzliche Unterseite zu schützen, ähnlich wie bei viele Asseln. Die korallinen Algen sind offenbar auch die Hauptnahrung der Schnecke. An der Küste von Oregon findet man die Art oft unter Purpur-Seeigeln (Strongylocentrotus purpuratus) und natürliche Feinde sind vor allem die Seesterne Pisaster ochraceus und Leptasterias haxactis.[5] Tiere, die außerhalb des Wassers angetroffen werden, reduzieren ihre Atmung auf 73 % und erleiden dadurch einen Sauerstoffmangel, der wieder ausgeglichen werden muss, wenn das Wasser zurückkommt.[4] Unter Wasser wird die Atmung durch einen Wasserstrom gesteuert, der durch den Hinterteil des Mantels in die Mantelhöhle strömt, wo die Ctenidien (Kiemen) in den Pallial-Rillen (Randgruben) sitzen. Gleichzeitig werden die Fäkalien abtransportiert, die hinter den Ctenidien am Anus austreten.[6]

Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1815 durch den britischen Malakologen William Wood unter der Bezeichnung Chiton lineatus.[7]

Einzelnachweise

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  1. A. Baldwin: Illustrated Keys to the chitons (Polyplacophora). 2007. Bei: Archived copy. Archiviert vom Original am 20. Juli 2011; abgerufen am 24. Dezember 2007.
  2. a b Andy Lamb, Bernard P. Handy: Marine Life of the Pacific Northwest. Harbour Publishing 2005.
  3. Eugene N. Kozloff: Seashore Life of the Northern Pacific Coast. University of Washington Press, Seattle & London 1973.
  4. a b Robert H. Morris, Donald P. Abbot, Eugene C. Haderlie: Intertidal Invertebrates of California. Stanford University Press, Stanford, CA. 1980.
  5. Eugene Kozloff: Seashore Life of the Northern Pacific Coast. University of Washington Press, Seattle, WA. 1993.
  6. Richard C. Brusca, Gary J. Brusca: Invertebrates. Sinauer Associates, Inc., Publishers Sunderland, Massachusetts 2003.
  7. W. Wood: General conchology; or, a description of shells arranged according to the Linnean system. Band 1, Howlett, London, 1815, S. 15f, (Digitalisat).
Commons: Tonicella lineata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien