Topeka
Topeka | |
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Kansas State Capitol | |
Lage in Kansas | |
Basisdaten | |
Gründung: | 5. Dezember 1854 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Kansas |
County: | Shawnee County |
Koordinaten: | 39° 3′ N, 95° 41′ W |
Zeitzone: | Central (UTC−6/−5) |
Einwohner: – Metropolregion: |
126.587 (Stand: 2020) 233.152 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 54.092 (Stand: 2020) |
Fläche: | 147,6 km² (ca. 57 mi²) davon 145,1 km² (ca. 56 mi²) Land |
Bevölkerungsdichte: | 872 Einwohner je km² |
Höhe: | 288 m |
Postleitzahlen: | 66601-66612, 66614–66622, 66624–66626, 66628–66629, 66636–66637, 66642, 66647, 66652–66653, 66667, 66675, 66683, 66692, 66699 |
Vorwahl: | +1 785 |
FIPS: | 20-71000 |
GNIS-ID: | 0485477 |
Website: | www.topeka.org |
Bürgermeister: | Michael Padilla[1] |
Topeka ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Kansas und County Seat des Shawnee County. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 126.587[2] ermittelt.
Dieser heutige Industriestandort war früher wegen der Atchison, Topeka and Santa Fe Railway ein wichtiger Eisenbahnort. Nördlich von Topeka befinden sich einige Indianerreservate mit Casinos.
Besondere Bedeutung erlangte Topeka als Ausgangspunkt der amerikanischen Pfingstbewegung zu Anfang des 20. Jahrhunderts. 1954 war die Monroe Elementary School in Topeka eine von vier Grundschulen, an denen die Rassentrennung gerichtlich angefochten wurde. Im Grundsatzurteil Brown v. Board of Education entschied der Oberste Gerichtshof die Aufhebung dieser Diskriminierung. Die Monroe-Schule wurde 1992 als Brown v. Board of Education National Historic Site zur Gedenkstätte ernannt.
In Topeka wurde 1860 Charles Curtis, der 31. Vizepräsident der Vereinigten Staaten, geboren. Drei Schiffe der US-Marine wurden zu Ehren der Stadt USS Topeka getauft, zurzeit trägt ein Atom-U-Boot diesen Namen.
Für die Dauer des Monats März 2010 benannte sich die Stadt in „Google“ um.[3] Google revanchierte sich mit einem Aprilscherz am 1. April 2010, als es im Google Blog erklärte, es habe sich in „Topeka“ umbenannt, und auf der US-Google-Seite das Google-Logo durch „Topeka“ ersetzte.[4][5] Außerdem benannte sich die Stadt an den Tagen der Erscheinung von Pokémon Rot und Blau sowie Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Let’s Go, Evoli! zu „ToPikachu“ um.[6][7]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1840er-Jahren, nachdem mit dem South Pass eine einfache Möglichkeit zur Überquerung der Rocky Mountains entdeckt worden war, begann über den Oregon Trail die Besiedlung des Pazifischen Nordwestens. Im Gebiet der späteren Stadt Topeka wurde damals eine regelmäßige Fährverbindung zur Überquerung des Kansas River eingerichtet. Jedoch wurden erst ab 1854 die ersten Holzhütten errichtet. Topeka wurde in der Folge schnell von Flussdampfern angelaufen, die Handel mit Holz, Weizen, Fleisch und Kartoffeln trieben. Die Bedeutung der Stadt für den Handel beförderte ihr Wachstum und die Entstehung wichtiger Infrastrukturen.
Das nun entstandene Kansas-Territorium war Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen Abolitionisten und Befürwortern der Sklaverei (Bleeding Kansas), bis Kansas 1861 als 34. Staat in die Union aufgenommen wurde. Nachdem Topeka zur Hauptstadt bestimmt worden war, wurde 1866 mit dem Bau des Kansas State Capitol begonnen. Während des Amerikanischen Bürgerkrieges wurde zum Schutz der Stadt ein Fort errichtet. Die Entwicklung der Stadt wurde durch den Krieg und eine Dürre gebremst. In dieser Zeit kamen aber auch viele neue Bewohner – häufig Afroamerikaner – in die Stadt.
1865 wurde das Lincoln College (die heutige Washburn University) gegründet. Die 1858 gegründete Eisenbahngesellschaft Atchison, Topeka and Santa Fe Railway begann, Topeka über Eisenbahnstrecken mit den Nachbarstädten zu verbinden. Ein in den 1880er Jahren einsetzender Immobilienboom führte zur Verdopplung der Bevölkerung – und am Ende zum Ruin vieler Investoren. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gewann die Automobilindustrie zunehmend an Bedeutung.
Die in weiten Teilen der USA verbreitete Rassentrennung an öffentlichen Schulen veranlasste den in Topeka lebenden Oliver Brown zur Klage gegen die örtliche Schulbehörde. Der Fall wurde schließlich vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten verhandelt (Brown v. Board of Education) und führte zur Aufhebung des bis dahin geltenden Grundsatzes „Separate but equal“.
Die im Zweiten Weltkrieg gegründete Luftwaffenbasis wurde in den 1950er Jahren zu einem großen Stützpunkt des Strategic Air Command ausgebaut. Nach der Schließung der Basis 1976 werden heute Teile der Anlage sowohl zivil als auch militärisch (durch die Kansas Air National Guard) genutzt.
Ein Ort in Topeka hat den Status einer National Historic Landmark, die Sumner Elementary School / Monroe Elementary School, die Gegenstand im Bürgerrechtsverfahren Brown v. Board of Education waren.[8] 64 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 4. November 2018).[9]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner¹ |
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1980 | 118.690 |
1990 | 119.883 |
2000 | 123.978 |
2010 | 127.474 |
2020 | 126.587 |
76,2 % der Bevölkerung von Topeka sind europäischer Abstammung, 11,3 % sind Afroamerikaner, 1,4 % Indianer, 1,3 % Asiaten. Es leben etwas mehr Frauen (52,2 %) als Männer (47,8 %) in der Stadt. 12,5 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.[11]
Religionsgemeinschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Auflistung der in Topeka präsenten Religionsgemeinschaften:
- 15 baptistische Gemeinden
- darunter eine koreanischsprachige und die Westboro Baptist Church des Hasspredigers Fred Phelps
- Zwölf evangelisch-lutherische Kirchengemeinden
- Neun evangelisch-methodistische Gemeinden
- Fünf presbyterianische Gemeinden
- Drei Mormonengemeinden
- Zwei Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten
- Eine römisch-katholische Kirchengemeinde
- Eine jüdische Gemeinde (Temple Beth Shalom)
- Ein islamisches Zentrum
- Eine Bahaigemeinde
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brandon Quintin Adams (* 1979), Schauspieler
- Sydney Anderson (1927–2018), Mammaloge, Museumskurator und Hochschullehrer
- Michael Beeson (* 1945), Mathematiker und Informatiker
- Annette Bening (* 1958), Schauspielerin
- Paul Bowman Popenoe (1888–1979), Pflanzensammler, Eheberater und Eugeniker
- Gwendolyn Brooks (1917–2000), „Poet Laureate“ von Illinois
- Georgia Louise Harris Brown (1918–1999), Architektin
- Dean R. Campbell (1928–2017), Soldat und Begründer des Weltlinkshändertages
- Helen Chenoweth-Hage (1938–2006), Politikerin
- Robert J. Corber (1926–2011), Rechtsanwalt
- Charles Curtis (1860–1936), 31. Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika
- George Dickerson (1933–2015), Schauspieler
- Bill Disney (1932–2009), Eisschnellläufer
- Jack Disney (1930–2024), Bahnradsportler
- Streamline Ewing (1917–2002), Jazz-Posaunist
- Joan Finney (1925–2001), Gouverneurin von Kansas
- James R. Goodman (* 1944), Informatiker und Computerarchitekt
- Hale Hamilton (1879–1942), Schauspieler
- Wes Jackson (* 1936), Biologe
- Lynn Jenkins (* 1963), Politikerin
- Joanne Jordan (1920–2009), Schauspielerin
- Nancy Landon Kassebaum (* 1932), US-Senatorin für Kansas
- Fred H. Kulhawy (* 1943), Bauingenieur
- Katrina Leskanich (* 1960), Sängerin
- Kerry Livgren (* 1949), Musiker
- Andy McKee (* 1979), Fingerstyle-Gitarrist und Komponist
- Karl Menninger (1893–1990), Psychiater
- Ed Neumeister (* 1952), Jazzposaunist
- Eugene Nottingham (1939–2010), Ingenieur
- Ruth Patrick (1907–2013), Botanikerin und Limnologin
- Pat Roberts (* 1936), US-Senator für Kansas
- Richard Rohr (* 1943), Franziskanerpater, Prediger und Autor spiritueller Bücher
- Charles W. Ryder (1892–1960), Generalmajor der United States Army
- Travis Schuldt (* 1974), Schauspieler
- John States Seybold (1897–1984), Offizier und von 1952 bis 1956 Gouverneur der Panamakanalzone
- Bobby Sharp (1924–2013), Musiker und Songwriter
- Lois Smith (* 1930), Schauspielerin
- R. Dean Tice (* 1927), Generalleutnant der United States Army
- Lane Tietgen, Komponist, Dichter, Sänger, Gitarrist[12]
- Steve Tilford (1960–2017), Radrennfahrer
- Edythe Turnham (1890–1950), Jazzmusikerin
- Nick Weiler-Babb (* 1995), Basketballspieler
- George Wettling (1907–1968), Jazzmusiker
- Buddy Wise (1928–1955), Jazzmusiker
- Arthur H. Wolf (1917–2002), Filmproduzent, Filmregisseur und Drehbuchautor
- Gary Woodland (* 1984), Berufsgolfer
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klimatabelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Topeka, Kansas | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Topeka, Kansas
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Wissenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am 27. Oktober 2018 nannte sich Topeka einen Tag lang ToPikachu.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.topeka.org.
- ↑ US Census Bureau: Search Results Total Population in Topeka city, Kansas. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ AFP / Rita Deutschbein: US-Stadt benennt sich in "Google, Kansas" um. Abgerufen am 25. Mai 2022.
- ↑ A different kind of company name. In: Official Google Blog. Abgerufen am 25. Mai 2022 (englisch).
- ↑ April Fool's Day 2010 Doodle - Google Doodles. Abgerufen am 7. Januar 2023 (englisch).
- ↑ Topeka 'renames' itself 'Google, Kansas' - CNN.com. Abgerufen am 25. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Nintendo of America: 20 years later, the city of Topeka, Kansas will once again be renamed (…). In: @NintendoAmerica. 26. Oktober 2018, abgerufen am 19. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ List of NHLs by State. National Park Service, abgerufen am 4. November 2018.
- ↑ Suchmaske Datenbank im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 4. November 2018.
- ↑ 1980–2010: Volkszählungsergebnisse; 2016: Schätzung des US Census Bureau
- ↑ QT-P1 – Age Groups and Sex: 2010. U.S. Census Bureau, abgerufen am 20. Februar 2012 (englisch).
- ↑ Eintrag der Band Serfs in der Kansas Music Hall of Fame mit Hinweis auf deren Hauptsonglieferanten Lane Tietgen ( des vom 18. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Tiernan Shank: Topeka renamed "ToPikachu" for second time in 20 years. In: www.wibw.com. 23. Oktober 2018, abgerufen am 4. September 2020 (englisch).