Torre di Rossenella

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Torre di Rossenella in Canossa, Nord- und Ostseite

Der Torre di Rossenella, auch Rossenella oder Guardiola genannt,[1] ist ein Turm in Rossena, einem Ortsteil von Canossa in der italienischen Region Emilia-Romagna. Er steht in der Riserva Naturale Orientata della Rupe di Campotrera, einem Landschaftsschutzgebiet von bemerkenswertem geologischen und Umweltinteresse. Er ist Teil des Circuito dell’Associazione dei Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli.[2]

Der Torre di Rossenella, der einigen Quellen zufolge aus dem 10. Jahrhundert stammt[3] und Teil des mathildischen Festungssystems ist,[4][5] erscheint in der Inventarliste der Güter, die Azzo da Correggio unter der Gerichtsbarkeit des Castello di Rossena hinterlassen hat.[1] 1402 verlehnte Gian Galeazzo Visconti den Turm den Brüdern Ottone, Giacomo und Giovanni, den Söhnen von Nicolò de’ Terzi, seinem Verbündeten im Krieg gegen Giovanni I. Bentivoglio; später gelangte er in den Besitz der Familie Da Correggio.[1] 1558 erlitt das Gebäude schwere Schäden durch den Angriff der Truppen des Herzogs Alfonso II. d’Este.[1] Seit dieser Zeit blieb der Turm eine Ruine und wurde erst im 21. Jahrhundert wieder repariert und restauriert; die Arbeiten endeten 2007.[6]

Der Turm bildete einen Vorposten für die Burgen von Rossena und Canossa und hatte grundsätzlich auch eine Signalfunktion.[5]

Der Name des Turms und des Ortes, an dem er steht, ist von dem rötlichen Gestein vulkanischen Ursprungs abgeleitet, das die gesamte Gegend kennzeichnet.[3]

Das Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss von etwa 8 Metern × 9 Metern[6] und ist genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet: Die Längsseiten zeigen nach Norden und Süden, die kurzen Seiten nach Osten und Westen.[7] Es hat vier Stockwerke:

  • Erdgeschoss: Es hat keinen Zugang von außen und diente als Lagerraum für Lebensmittel. Man gelangt vom ersten Obergeschoss über eine innen angebrachte Leiter dorthin;[8]
  • Erstes Obergeschoss: Dort waren die Räume des Kastellans. Man gelangt von außen über eine Leiter, die man entfernen kann, dorthin;
  • Zweites Obergeschoss: Es diente als Schlafkammer für die Wachen;[6]
  • Drittes Obergeschoss: Es wurde grundsätzlich von den Soldaten für die Ausschau nach möglichen feindlichen Truppen genutzt.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Torre Rossenella. In: Castelli dell’Emilia-Romagna: Censimento e schedatura:. Regione Emilia-Romagna, archiviert vom Original am 13. Februar 2019; abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
  2. Torre di Rossenella. In: Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli. Archiviert vom Original am 4. März 2021; abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
  3. a b Rossena, castello e torre di Rossenella. In: Archart. 2. Januar 2010, archiviert vom Original am 13. Februar 2019; abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
  4. Franca Manenti Valli: Rossenella vedetta nel sistema fortificato canossano. «Strenna del Pio Istituto Artigianelli», Reggio Emilia 2009. S. 79: Ricerca finalizzata all’intervento di recupero. Canossa 2007.
  5. a b Si parla della torre di Rossenella. Redacon (Redazione della Cooperativa Novanta), 23. Oktober 2010, abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
  6. a b c Il recupero di Rossenella. Redacon (Redazione della Cooperativa Novanta), 11. Juli 2007, abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
  7. Torre di Rossenella. In: Castelli, Torri, Campanili - Arte e Cultura - Scopri il Territorio - Appennino Reggiano: manifestazioni itinerari meteo immagini servizi sport. Emilia-Romagna Turismo, abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
  8. Castello di Rossena e la Torre di Rossenella. In: Città d’Arte Emilia-Romagna. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 24. November 2022 (italienisch).
Commons: Torre di Rossenella – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 44° 34′ 48,4″ N, 10° 25′ 25,3″ O