Trankwice

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Trankwice (deutsch Trankwitz, früher Trankwitz oder Trankwitze[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Stary Targ (Altmark) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 16 Kilometer nordöstlich von Stuhm (Sztum), 16 Kilometer südöstlich von Marienburg (Malbork) und zehn Kilometer nordwestlich von Christburg (Dzierzgoń).

Häuser beim Ortszentrum (Januar 2020)
Restauriertes ehemaliges Speichergebäude (Januar 2020)
Ruine des ehemaligen Gutshauses des Guts Trankwitz (Januar 2020)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Trankotin (1321), Trankatin (1354), Trankot (1437) und Trankwitz (1515).[2] Zur Ordenszeit wird 1321 am Ambrosius-Tag dem getreuen Preußen Witko, Sohn des Mincze, das Feld Semmolanx oder Witchen gegeben.[2] In dieser Gegend entstand später das Gut Trankwitz.

Besitzer des Ritterguts Trankwitz mit Ziegelei um 1896 war Otto von Kries.[3]

Am 1. April 1927 hatte der Gutsbezirk Groß Trankwitz eine Flächengröße von 575 Hektar.[4]

Am 30. September 1928 wurden die Gutsbezirke Buchwalde, Telkwitz, Choyten (seit 1929 Koiten) und Trankwitz zur neuen Landgemeinde Trankwitz zusammengeschlossen.[5]

Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Trankwitz zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Trankwitz war dem Amtsbezirk Troop zugeordnet.

Im Januar 1945 wurde Trankwitz von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Trankwitz wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Trankwice“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration mit wenigen Ausnahmen aus Trankwitz vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Gut, 14 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[1]
1818 95 Dorf, adlige Besitzung[6]
1864 194 Rittergut, darunter 112 Evangelische und 82 Katholiken[7]
1885 194 am 1. Dezember, davon 153 Evangelische, 40 Katholiken und ein sonstiger Christ[8]
1910 190 Landgemeinde, am 1. Dezember, darunter 64 Evangelische und 122 Katholiken; 55 Personen mit polnischer Muttersprache[9]
1925 197 Gutsbezirk, am 16. Juni[4]
1933 693 [10]
1939 610 [10]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Stalle.[11]

  • Trankwitz, Domäne, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Trankwitz (meyersgaz.org).
  • Buchwalde, Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Buchwalde (meyersgaz.org).
  • Telkwitz, Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Telkwitz (meyersgaz.org).
  • Choyten, Rittergut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Choyten (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).
Commons: Trankwice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 239 (Google Books).
  2. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 254–255 (Google Books).
  3. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 244 (Google Books).
  4. a b Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
  5. Amtsbezirk Troop (Territorial.de)
  6. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 32, Ziffer 1164 (Google Books).
  7. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 202–203, Ziffer 151 (Google Books).
  8. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1885. Band II: Provinz Westpreußen, Berlin 1887, S. 74–75, Ziffer 136 (Google Books).
  9. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 76–77, Ziffer 123 (Google Books).
  10. a b Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 440–441 (Google Books).

Koordinaten: 53° 58′ N, 19° 14′ O