Trusetal
Trusetal Stadt Brotterode-Trusetal
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Koordinaten: | 50° 47′ N, 10° 25′ O |
Höhe: | 357 m |
Fläche: | 25,88 km² |
Einwohner: | 3914 (31. Dez. 2010) |
Bevölkerungsdichte: | 151 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 2011 |
Postleitzahl: | 98596 |
Vorwahl: | 036840 |
Blick auf den Ort
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Trusetal ist eine ehemalige Gemeinde und staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im Süden von Thüringen, nördlich von Schmalkalden. Am 1. Dezember 2011 wurde die Stadt Brotterode nach Trusetal eingemeindet und Trusetal in „Stadt Brotterode-Trusetal“ umbenannt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinden des Trusetales wurde 1185 erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 14. Jahrhundert wurden Eisenwaren gefertigt. Seit dem 16. Jahrhundert wurde auch Eisenerz gefördert. Der Bergbau wurde 1991 eingestellt. Von 1899 bis 1969 führte die schmalspurige Trusebahn von Wernshausen nach Herges-Vogtei.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden zwischen 1934 und 1937 18 Personen aus den heute zu Trusetal gehörenden Dörfern im Krankenhaus von Schmalkalden Opfer der Zwangssterilisation. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 143 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit leisten: bei der Firma Reum und in der Eisenerzgrube Klinge. Mindestens zwei Frauen wurden Opfer der Zwangsarbeit.[1]
Die Gemeinde Trusetal entstand am 1. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Herges-Auwallenburg, Trusen, Elmenthal und Laudenbach. Der Ortsteil Wahles wurde 1994 eingemeindet. Namensgeber ist ein kleiner Fluss, die Truse. Am 1. Dezember 2011 wurde die Stadt Brotterode nach Trusetal eingemeindet und Trusetal in „Stadt Brotterode-Trusetal“ umbenannt.[2]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Ortspartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit Nentershausen in Hessen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In der Heimatstube, einem Fachwerkhaus, ist die Geschichte des Ortes anhand von Exponaten zu sehen.
- Das Besucherbergwerk Hühn vermittelt Eindrücke vom Abbau des Schwer- und Flussspatgesteins und zeigt Geräte und Gleise.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Wahrzeichen des Ortes ist der Trusetaler Wasserfall. Dieser künstliche, 58 m hohe Wasserfall wurde 1865 unter Leitung des Baurats Specht angelegt. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Zwergenpark, eine Station auf der Deutschen Spielzeugstraße.[3]
- Der Wallenburger Turm aus dem 13. Jahrhundert, ein Überbleibsel der im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstörten Burg Wallenburg, bietet einen Panoramablick über das Werratal bis hin zur Vorderen Rhön.
- Dorfkirche Trusetal
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Krug (* 1941), Chemiker, Wissenschaftshistoriker und Hochschullehrer
- Mathias Jung (* 1958), Biathlet
- Frank Ullrich (* 1958), Olympiasieger 1980 im Biathlon, Bundestrainer, MdB
- Vicki Vomit (* 1963), Musiker und Kabarettist
- Alexander Wolf (* 1978), Biathlet
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Ruhla und Schmalkalden (= Werte unserer Heimat. Bd. 48). Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000378-2, S. 96 f.
- Roland Geißler: Wanderführer um Bad Liebenstein und den Inselsberg. Wanderungen und Radtouren zwischen Bad Salzungen, Ruhla, Eisenach, Trusetal, Brotterode und dem Rennsteig. Rockstuhl, Bad Langensalza 2007, ISBN 978-3-938997-79-6.
- August Trinius: Im Trusenthale. In: Die Gartenlaube. 1901, S. 247–250.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 260.
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- ↑ Zwergen-Park Trusetal auf Thüringen.info, abgerufen am 16. August 2017