Turmberg (Karlsruhe)
Turmberg | ||
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Blick auf den Turmberg von Westen | ||
Höhe | 257,2 m ü. NHN [1] | |
Lage | bei Durlach; kreisfreie Stadt Karlsruhe, Baden-Württemberg (Deutschland) | |
Gebirge | Kraichgau | |
Koordinaten | 48° 59′ 51″ N, 8° 29′ 18″ O | |
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Besonderheiten | – Turmbergbahn Karlsruhe-Durlach – Turmberg-Ruine (AT) |
Der Turmberg (ehemals Hohenberg) ist der 257,2 m ü. NHN[1] hohe Hausberg des Karlsruher Stadtteils Durlach in Baden-Württemberg.
Auf dem Berg befindet sich die Turmberg-Ruine, deren verbliebener Turm als Aussichtsturm dient. Hinauf führt die Turmbergbahn, eine Standseilbahn aus dem Jahre 1888.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Turmberg liegt im Grenzbereich vom Kraichgau zum Schwarzwald und gehört seit Januar 2021 zum Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. In der naturräumlichen Gliederung wird er dem Kraichgau zugerechnet.[2] Daneben gibt es Darstellungen, die ihn als nördlichste Schwarzwaldhöhe ansehen. Der Berggipfel besteht, für den Schwarzwald untypisch, aus Muschelkalk.[3]
Nordwestlich über westlich bis südlich am Berg liegt Durlach und nordöstlich mit Grötzingen ein weiterer Karlsruher Stadtteil.
Bebauung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem gipfelnahen Bereich vom Westsüdwesthang des Turmbergs befindet sich die Ruine Durlach, auch Turmberg oder Hohenberg genannt, deren verbliebener Turm als Aussichtsturm dient. Er ist beliebtes Ausflugsziel und – bei klarer Sicht – geschätzter Aussichtspunkt mit Blick auf die etwa 140 m tiefer gelegene Rheinebene, hinüber zum Pfälzerwald und zum Elsass.
Unweit der Ruine liegt auf dem Gipfelplateau des Berges die 1953 erbaute Sportschule Schöneck des Badischen Fußballverbandes, in der sich unter anderem die Fußball-Weltmeisterschaftself von 1954 unter Sepp Herberger auf das WM-Turnier vorbereitet hat.
Auch der Waldseilpark Karlsruhe befindet sich neben einem großen Spielplatz im Wald des Turmberges.
Die am Hang des Turmbergs gelegenen Wohnviertel gehören mit ihrem Blick über die Rheinebene zu den beliebten Prominenten- und Villenvierteln von Karlsruhe. Auf der Hochfläche einen Kilometer südöstlich des Turmbergs liegt der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf Betreiben von Markgräfin Karoline Luise eingerichtete Rittnerthof, der Anfang des 20. Jahrhunderts von den Architekten Curjel & Moser für Eduard Merton umgebaut wurde.[4] Auf einem 60.000 Quadratmeter großen parkähnlichen Teil des Anwesens mit eigenem Hubschrauberlandeplatz wohnte später der FlowTex-Geschäftsführer Manfred Schmider.[5]
Turmbergrennen und Turmbergomat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Turmbergrennen findet seit 2000 statt und wird von der Radsportabteilung „die soffi“ der Karlsruher Lemminge ausgerichtet. Die Rennstrecke führt über eine Streckenlänge von rund 1800 Metern vom Nordwestfuß des Turmbergs in Durlach (Ecke Grötzinger Straße, Nesslerstraße) hinauf bis zur Bergstation der Turmbergbahn. Dabei müssen rund 120 Höhenmeter bei einer durchschnittlichen Steigung von 6,7 % überwunden werden. Die maximale Steigung beträgt 13 %. Das Rennen gliedert sich in ein Bergzeitfahren und ein bzw. zwei Ausscheidungsrennen.
Auf der gleichen Strecke steht ganzjährig (bis auf die Wintermonate) der sogenannte Turmbergomat zur Verfügung.[6] Dieser ist eine Zeitmessanlage, der es Sportlern ermöglicht, mit dem Rad, dem Handbike oder zu Fuß ihre persönliche Zeit auf den Turmberg zu messen. Die Strecke ist identisch zu der des Turmbergrennens, mit 1.750 m Länge aber etwas kürzer. Sie ist in 100-m-Abständen auf der Straße markiert. Teilnehmer entnehmen an der Talstation zunächst eine Karte, auf der sie ihren Namen eintragen können. Dann stempeln sie an der Talstation die aktuelle Zeit sekundengenau auf ihre Karte und beginnen ihren Berglauf oder ihre Bergfahrt. Am Ziel stempeln sie an der Bergstation die zweite Uhrzeit auf ihre Karte und werfen sie zwecks Wertung in die Bergstation. Die Zeiten werden wöchentlich ausgewertet und auf der Website des Betreibers veröffentlicht.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Susanne Asche, Olivia Hochstrasser: Durlach – Staufergründung, Fürstenresidenz, Bürgerstadt. Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv, ISBN 3-7617-0322-8.
- Karl Gustav Fecht: Geschichte der Stadt Durlach. Adolph Emmerling, Heidelberg 1869 (Photomechanischer Nachdruck 1969 der Vereinigung ehemaliger Schüler des Markgrafen-Gymnasiums).
- Christian Edel: Durlach ein historischer Rundgang. Freundeskreis Pfinzgaumuseum – Historischer Verein Durlach e. V., Karlsruhe-Durlach 2004, ISBN 3-9803311-5-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Naturräumliche Gliederung: Kartendienst der LUBW unter „Natur und Landschaft“ → „Naturräume“, abgerufen am 30. November 2015
- ↑ Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, besonders in dessen alten Bergbaurevieren. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Schauenburg, Lahr 1977, ISBN 3-7946-0128-9, S. 368.
- ↑ Rittnerthof. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 4. Mai 2019.
- ↑ "Big Manni" verliert Luxusvilla. In: Manager Magazin. 27. September 2006, abgerufen am 4. Mai 2019.
- ↑ Verein „Die Lemminge e. V.“ Website des Betreibers des Turmbergomats in Durlach