Velasco-Klasse (1764)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Velasco-Klasse
Darstellung der San Genaro.
Darstellung der San Genaro.
Schiffsdaten
Land Seekriegsflagge Spanien (1760–1785) Spanien
Schiffsart Linienschiff (Zweidecker)
Entwurf Edward Bryant
Bauwerft Reales Astilleros de Esteiro, Cartagena
Bauzeitraum 1762 bis 1767
Stapellauf des Typschiffes 18. August 1764
Gebaute Einheiten 3
Dienstzeit 1764 bis 1815
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 51,69 m (Lüa)
Breite 13,05 m
Tiefgang (max.) 7,20 m
Verdrängung 2550 t
Vermessung 1683 tons (bm)
 
Besatzung 568 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

70 Kanonen

  • 28 × 24-Pfünder
  • 30 × 18-Pfünder
  • 12 × 8-Pfünder

Die Velesco-Klasse war eine Klasse von drei 70-Kanonen-Linienschiffen der spanischen Marine, die von 1764 bis 1815 in Dienst stand.

Die Klasse wurde von dem Schiffbauingenieur Edward Bryant entworfen und stellt eine Weiterentwicklung seines Entwurfs der Terrible-Klasse von 1754 da. Alle drei Schiffe wurden im Marinearsenal von Cartagena unter Bauaufsicht der genueser Schiffbauer Agostín und Juan de Montecli zwischen 1762 und 1767 gebaut.[1]

Das Typschiff der Klasse wurde zu Ehren des Marineoffizier und Kommandanten des Castillo de los Tres Reyes del Morro in Havanna, Luis Vicente de Velasco, benannt. Der bei der Belagerung der Stadt durch die Briten am 31. Juli 1762 fiel. Die Velasco führte als Advocaciones (Religiöser Name) die Bezeichnung San Luis Obispo. Die beiden Schwesterschiffe führten bereits regulär entsprechende religiöse Namen.[1]

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Verbleib
Velasco Reales Astilleros de Esteiro,
Cartagena
21. Mai 1762 18. August 1764 Im August 1796 Befehl zum Abbruch erfolgt, Abbruch 1801 durchgeführt.
San Genaro 16. September 1764 23. Dezember 1765 Am 1. Oktober 1800 gemäß Vertrag von San Ildefonso an Frankreich übergeben;
als Saint Genard in Dienst, 1803 in Ulysse und 1811 in Tourville umbenannt,
ab 1815 Nutzung als Hulk und 1822 abgebrochen
Santa Isabel 22. August 1765 30. April 1767 Im Jahr 1801 im Arsenal von Havanna auf Grund gelaufen und 1803 dort abgebrochen.

Technische Beschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Klasse war als Batterieschiff mit zwei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 51,69 Metern (Geschützdeck) bzw. 44,30 Metern (Kiel), eine Breite von 13,05 Metern und einen Tiefgang von 7,20 Metern bei einer Verdrängung von 2550 Tonnen. Sie waren Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Bewaffnung der Klasse bestand bei Indienststellung aus 70 Kanonen, plus zusätzlich zwei 2-Pfünder-Drehbassen auf dem Backdeck, welche aber nicht zur regulären Bestückung mitgezählt wurden.[1]

Unteres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)[A 1]
Design 28 × 24-Pfünder 30 × 18-Pfünder 2 × 8-Pfünder 10 × 8-Pfünder 70 Kanonen
(300,892 kg)
Später 28 × 24-Pfünder 30 × 18-Pfünder 4 × 8-Pfünder 12 × 8-Pfünder 74 Kanonen
(308,254 kg)
  1. Bei der Berechnung des Gewichtes einer Breitseite kann es zu Unterschieden kommen, da in der damaligen Zeit ein Pfund, je nach Land, unterschiedliche Gewichtswerte hatte. Das spanische Libra hatte z. B. ein Gewicht von 460,08 Gramm, während das englische Pound ein Gewicht von 453,592 Gramm hatte.
  • Rif Winfield, John Tredrea, Enrique Garcia-Torralba Pérez & Manuel Blasco Felip: Spanish Warships in the Age of Sail 1700–1860: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2023, ISBN 978-1-5267-9078-1 (englisch).
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Rif Winfield, John Tredrea, Enrique Garcia-Torralba Pérez & Manuel Blasco Felip: Spanish Warships in the Age of Sail 1700–1860., S. 140–141.