Vogelskopf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vogelskopf

Das Sandsteinplateau des Vogelskopfs über dem oberen Achertal bei Seebach

Höhe 1056,4 m ü. NHN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Nordschwarzwald
Dominanz 2,21 km → Altsteigerskopf
Schartenhöhe 145 m ↓ Ruhestein
Koordinaten 48° 33′ 29″ N, 8° 12′ 46″ OKoordinaten: 48° 33′ 29″ N, 8° 12′ 46″ O
Vogelskopf (Baden-Württemberg)
Vogelskopf (Baden-Württemberg)
Gestein Sandsteine über Seebach-Granit und Quarzporphyr

Der Vogelskopf ist ein 1056,4 m ü. NHN[1] hoher, plateauartiger Berg im Nordschwarzwald.

Der Vogelskopf gehört zum Nordschwarzwälder Hauptkamm mit der Hornisgrinde (1164 m ü. NHN) und ist diesem zur Oberrheinebene hin geringfügig vorgelagert. Bekannt ist der Gebirgskamm durch die Schwarzwaldhochstraße. Das Gipfelplateau gehört zu vier Gebietskörperschaften: Die Gemeinden Seebach im Norden und Ottenhöfen im Westen sowie die Stadt Oppenau im Süden gehören zum Ortenaukreis. Zum Landkreis Freudenstadt gehört Baiersbronn im Osten. Der Vogelskopf liegt zwischen den Ortslagen Baiersbronn-Obertal und Ottenhöfen und innerhalb des Nationalparks Schwarzwald.

An seinen Hängen entspringen die Acher im gestuften Kar Ruhesteinloch (westlich des Ruhestein-Passes), weiter südlich die nach Osten fließende Rotmurg, einem Quellfluss der Murg, und der nach Süden fließende, durch die Allerheiligen-Wasserfälle bekannte Lierbach, der größte Nebenfluss der Rench.

Landschaftliche Charakteristik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick über Ottenhöfen zum Vogelskopf (hinten rechts)

Der nördliche Nachbargipfel auf dem Bergkamm ist jenseits des Ruhesteins der Seekopf (1054,9 m ü. NHN). Im Süden geht das Plateau in den etwas schmaleren Bergrücken des Schliffkopfs (1055,9 m ü. NHN) über. Aus dem fast 700 Meter tiefen Westabfall des Vogelskopfs nach Ottenhöfen hin hebt sich der als Karlsruher Grat bekannte schroffe Eichhaldenfirst heraus, dessen gangartiges, festes Quarzporphyr-Gestein auch die Ursache ist, dass der südlich parallele Gottschlägbach die Wasserfälle am Edelfrauengrab bildet. Ansonsten besteht der Grundgebirgs-Sockel des Vogelskopfs aus Seebach-Granit.[2]

Das für den Grindenschwarzwald typische Plateau des Deckgebirges aus fast horizontalen Schichten des Buntsandsteins ist von einer früher beweideten Grinde eingenommen. Hier wechseln sich Legföhrenbestände mit offenen Feuchtheiden, teils mit schlenkenartigen Wasserflächen und Rasenbinsenflächen ab. Im zentralen, höchsten Bereich befindet sich ein verheidetes Hochmoor. Die Bergflanken sind, abgesehen vom Traubeneichen- und Buchenwald im Gottschlägtal, überwiegend mit Fichten bestockt.[3]

Erschließung und Tourismus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gipfelbereich wird im Osten von der Schwarzwaldhochstraße tangiert. Deutlich tiefer legt sich die am Ruhestein abzweigende Kreisstraße 5370 im Norden und Westen um den Vogelskopf. Der Westweg des Schwarzwaldvereins passiert den Vogelskopf ebenfalls im Osten. Zugangswege verlaufen in den Hängen unterhalb des Plateaus, ebenso Loipen, die vom Ruhestein ausgehen. In einer nach Nordosten, zum Ruhestein hin, gerichteten Karmulde liegt die Große Ruhesteinschanze. Die einstigen stillen Pfade über die Hochheide des Vogelskopfes sind kaum noch erhalten und gelten nicht als Wanderweg.

Ein 520,1 Hektar großer Bereich der hochmoorartigen Gipfelregion einschließlich des Vogelskopfs ist bereits seit 1938 Naturschutzgebiet. Teile des Waldes sind als Schonwald ausgewiesen. Ein großer Teil des Naturschutzgebiets ist im Jahr 2014 im Nationalpark Schwarzwald aufgegangen.[4] Westlich des Gipfelplateaus schließt sich das Naturschutzgebiet Gottschlägtal-Karlsruher Grat an.

Der Schliffkopf ist außerdem Teil des FFH-Gebiets Wilder See-Hornisgrinde. Auch das Vogelschutzgebiet Nordschwarzwald schließt den Vogelskopf ein.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Abfluss-BW – ein Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Hinweise)
  2. Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
  3. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald