Waḫiši

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Waḫiši (geschrieben DWaa-a-ḫi-ši vermutl. /fāḫisi/) ist eine hethitische Gottheit hattischen Ursprungs.

Die Überlieferung beschränkt sich auf die Erwähnung in Ritualen und Götterlisten, so dass die genaue Funktion unklar ist. Gelegentlich wird Waḫiši als Kriegsgott gedeutet.[1] Ebenso fehlen Aussagen über das Geschlecht, so dass die Annahme einer männlichen Gottheit nicht gesichert ist.

Waḫiši wird in den drei großen Festen AN.TAḪ.ŠUM, Nuntarriyaša und KI.LAM erwähnt, wo er zu den Göttern gehört, die vom König und der Königin getrunken werden.[2] Getrunken wird er aus einem Rhyton, das einen goldenen awiti-Löwen darstellt.[3] Überliefert ist ein Waḫiši der Stadt Kartabaha, ein Waḫiši der Stadt Salma und ein Waḫiši der Stadt Kadaba, was auf einen zentralanatolischen Ursprung des Gottes deutet.[4] Im hattischen Kontext ist zudem ein pelwaḫiši belegt, das sich als „Waḫiši des Hauses“ übersetzen lässt.[5]

Eine Besonderheit besteht darin, dass, obwohl Waḫiši hattischen Ursprungs ist, er als einzige Gottheit im KI.LAM-Fest auf hurritisch besungen wird.[6]

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Helck (1971): Betrachtungen zur großen Göttin und den ihr verbundenen Gottheiten. München. S. 206.
  2. Volkert Haas (1994): Geschichte der hethitischen Religion (= Handbuch der Orientalistik, Abt. 1: Der Nahe und Mittlere Osten, Bd. 15). Leiden/New York/Köln. S. 758, 770, 794 und 837.
  3. Volkert Haas (1994): Geschichte der hethitischen Religion (= Handbuch der Orientalistik, Abt. 1: Der Nahe und Mittlere Osten, Bd. 15). Leiden/New York/Köln. S. 535.
  4. Massimo Forlanini (2007): The Offering List of KBo 4.13 (I 17’-48’) to the local gods of the kingdom, known as “Sacrifice List”, and the history of the formation of the early Hittite state and its initial growing beyond central Anatolia. In: A. Archi, R. Francia (Hrsg.), VI Congresso Internazionale di Ittitologia. Roma, 5-9 settembre 2005 (= Studi Micenei ed Egeo Anatolici 49). Rom. S. 259–280. S. 263.
  5. Oğuz Soysal: Hattischer Wortschatz in hethitischer Textüberlieferung (= Handbuch der Orientalistik I/74). Leiden/Boston. S. 182
  6. Itamar Singer (1983): The Hittite KI.LAM Festival. Part One (= Studien zu den Bogazköy-Texten 27). Wiesbaden. S. 102.