Wahlbezirk Böhmen 114

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wahlbezirk Böhmen 114
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 114
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Kaaden, Podersam, Duppau
Anwesende Bevölkerung  57.418  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (99,2 %), Böhmisch (0,8 %)
Wahlberechtigte 12.298  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Böhmen 114 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 114 umfasste die Gerichtsbezirke Kaaden, Podersam und Duppau. Von den genannten Gerichtsbezirken waren die Städte Kaaden, Podersam und Duppau (alle Wahlbezirk 87) ausgenommen.[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging Theodor Zuleger von der Deutschen Agrarpartei als Sieger hervor. Er verlor sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 in der Stichwahl gegen Anton Wüst (Alldeutsche Vereinigung).

Reichsratswahl 1907

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Theodor Zuleger Deutsche Agrarpartei 3757 39,0 %
Franz Görgner Sozialdemokratische Partei 3057 31,7 %
Anton Wüst Alldeutsche Vereinigung 2775 28,8 %
Sonstige Parteien 51 0,5 %
Wahlberechtigte: 12.029, Ungültige/Leere Stimmen: 99, Wahlbeteiligung: 81,0 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Theodor Zuleger Deutsche Agrarpartei 5052 55,0 %
Franz Görgner Sozialdemokratische Partei 4138 45,0 %
Wahlberechtigte: 12.029, Ungültige/Leere Stimmen: 176, Wahlbeteiligung: 77,9 %

Reichsratswahl 1911

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Anton Wüst Alldeutsche Vereinigung 3445 36,3 %
Theodor Zuleger Deutsche Agrarpartei 3112 32,8 %
Franz Görgner Sozialdemokratische Partei 2897 30,6 %
Sonstige Parteien 25 0,3 %
Wahlberechtigte: 12.298, Ungültige/Leere Stimmen: 124, Wahlbeteiligung: 78,1 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Anton Wüst Alldeutsche Vereinigung 5585 58,3 %
Theodor Zuleger Deutsche Agrarpartei 3988 41,7 %
Wahlberechtigte: 12.298, Ungültige/Leere Stimmen: 102, Wahlbeteiligung: 78,7 %

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  5. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab