Weißmündige Tellerschnecke
Weißmündige Tellerschnecke | ||||||||||||
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Weißmündige Tellerschnecke | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anisus leucostoma | ||||||||||||
(Millet, 1813) |
Die Weißmündige Tellerschnecke (Anisus leucostoma) ist eine Wasserlungenschnecke (Basommatophora) aus der Familie der Tellerschnecken (Planorbidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gehäuse messen etwa 6 bis 9 mm im Durchmesser. Sie sind flach scheibenförmig und nur etwa 1,5 mm hoch. Die Oberseite ist annähernd eben, die Unterseite leicht eingesenkt. Es werden etwa 6 bis 6,5 Windungen gebildet, die gleichmäßig zunehmen. Die Umgänge sind konvex gerundet, im inneren Drittel an der Unterseite leicht gekantet.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tiere werden nach ca. 3 bis 6 Monaten geschlechtsreif und legen danach mehrere Laichballen ab, die 2 bis 8 Eier enthalten. Die Entwicklungszeit ist stark temperaturabhängig und dauert bei 18° etwa 11 Tage.
Lebensweise, Vorkommen und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art lebt in kleinen und kleinsten stehenden Gewässern, die gelegentlich auch austrocknen können. Trocknet das Gewässer aus, verschließen die Tiere die Mündung des Gehäuses mit einem pergamentartigen Deckel. Sie ertragen starke sommerliche Hitze wie auch starke winterliche Fröste bis unter - 20°. Die Tiere raspeln die Oberfläche von im Wasser faulenden Pflanzen ab; wahrscheinlich fressen sie auch Detritus. Die Art ist in Europa bis nach Westasien weit verbreitet.
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art unterscheidet sich von Anisus spirorbis durch die gleichmäßiger zunehmenden Umgänge; es werden deutlich mehr Umgänge gebildet. Dagegen bildet Anisus calculiformis ein bis zwei Umgänge mehr aus.
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art steht in der Schweiz auf den „Roten Listen“ gefährdeter Arten. Sie wird dort als „vulnerable“ (= gefährdet) eingestuft.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Anisus wird von einem Teil der Autoren in zwei Untergattungen unterteilt: Anisus (Anisus) Studer, 1820 und Anisus (Disculifer) C. Boettger, 1944. In dieser Untergattungsgliederung wird Anisus leucostoma in die Nominatuntergattung Anisus gestellt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. Mosaik-Verlag (Steinbachs Naturführer 10), München 1990, ISBN 3-570-03414-3, S. 287.
- Ewald Frömming: Biologie der mitteleuropäischen Süßwasserschnecken. Duncker & Humblot, Berlin 1956. S. 313.
- Peter Glöer: Die Tierwelt Deutschlands. Mollusca I Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. 2. neubearb. Auflage, 327 D., ConchBooks, Hackenheim 2002, ISBN 3-925919-60-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fauna Europaea
- MollBase - Verbreitungsatlas Schleswig-Holstein 1991
- AnimalBase
- Anisus leucostoma in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Van Damme, D. & Seddon, M.B., 2011. Abgerufen am 13. Februar 2014.