Wetzel (Familienname)

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Wetzel ist ein deutscher Familienname, der durch Migration deutscher Namensträger auch in angrenzenden Ländern auftrat und inzwischen weltweit anzutreffen ist (so z. B. Vorkommen im südlichen Chile sowie den USA.).

Herkunft und Bedeutung

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Der Name Wetzell, Wetzel, Wezel, Wezzelius, Veccelius, Vueccelius ist ursprünglich ein weitverbreiteter mittelhochdeutscher Vorname.[1] Bei dem Namen Wetzel handelt es sich um eine Kurz-, Kose- oder zusammengezogene Form von Werner. Der Name Werner ist ein deutscher Rufname. Er stellt eine Zusammenziehung der althochdeutschen Worte „werin“ (Volksname der Warnen) und „heri“ („Heer“) dar. Erscheinungsformen sind um das Jahr 1000 Wazilin, im Jahr 1260 Wetzelin(us) sowie im Jahr 1410 Weczil.[2]

Relative Verteilung des Familiennamens Wetzel in Deutschland

Der Nachname Wetzel ist ein in Deutschland überdurchschnittlich häufiger Nachname. In den angrenzenden gemischtsprachlichen und deutschsprachigen Regionen Frankreichs und der Schweiz tritt er jedoch ebenso auf wie in Ländern, die zeitweise stark von deutschen Einwanderern geprägt waren (wie z. B. USA oder Chile).

Der Familienname Wetzel belegt im Jahr 2015 den 374. Rang der häufigsten Familiennamen in Deutschland. Wenn man das Auftreten des Familiennamens ins Verhältnis zur Bevölkerungsdichte setzt, ergibt sich eine spezifische Häufigkeitsverteilung des Familiennamens Wetzel in der Gesamtbevölkerung. Sein Hauptverbreitungsgebiet hat der Familienname Wetzel in einem Bogen vom Bodensee über das westliche Baden-Württemberg, südliche Hessen, nördliche Bayern bis ins Vogtland und Erzgebirge.[3]

Sachsen-Thüringen

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Sachsen-Anhalt und Brandenburg

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  • Im südlichen Sachsen-Anhalt unweit der sächsisch-thüringischen Vorkommen findet sich ein leicht erhöhtes Vorkommen noch in den Landkreisen Weißenfels, Sangerhausen und Mansfelder Land.
  • Auch im nördlichen Sachsen-Anhalt findet sich ein stärkeres Auftreten des Familiennamens Wetzel im Landkreis Stendal.
  • Daran schließen sich im Brandenburgischen die Landkreise Havelland und Potsdam-Mittelmark an, in denen ebenfalls ein leicht erhöhtes Auftreten zu verzeichnen ist.
  • In Hessen-Kassel zeigt sich noch eine erhöhte Dichte des Familiennamens Wetzel um Kassel, namentlich in der Stadt Kassel sowie den angrenzenden Landkreisen Kassel, Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg sowie dem Werra-Meißner-Kreis. Dies korrespondiert mit dem Einzugsgebiet der Familienstämme Wetzel (Grebenstein) und Wetzel (Niederthalhausen), deren gemeinsame Wurzeln teilweise unterstellt, jedoch nur schwach belegt sind.
  • Südwestlich von Hessen-Kassel findet sich Landkreis Rhön-Grabfeld ein erhöhtes Vorkommen.
  • Im westlichen Franken befindet sich der Landkreis Miltenberg, der ein erhöhtes Vorkommen aufweist. Dieses ist jedoch bereits im Zusammenhang mit den Vorkommen in Nordbaden, Südhessen und der südlichen Pfalz zu sehen.

Nördliches Baden-Württemberg, Südhessen und südliche Pfalz

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Im südhessischen Landkreis Bergstraße liegt ein Hauptvorkommen des Familiennamens Wetzel, das im angrenzenden Stadtkreis Heidelberg sowie im Rhein-Neckar-Kreis noch leicht erhöht ist. Unweit davon ist im Landkreis Germersheim gleich ein weiteres Hauptvorkommen zu finden, das in die unweit davon zu findende Landkreise Rastatt, Enzkreis und Freudenstadt ausstrahlt. Von hier ist es nicht mehr weit zu den Namensvorkommen im Elsass.

Südliches Baden-Württemberg, Bodensee und südliches Bayern

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Im südlichen Baden-Württemberg sind schließlich zwei weitere Siedlungsschwerpunkte von Wetzelstämmen zu finden. Der eine Stamm hat sein Zentrum im Landkreis Sigmaringen mit einer extremen Konzentration des Familiennamens Wetzel, die noch in den angrenzenden Landkreis Reutlingen und insbesondere die Landkreise Ravensburg und Landkreis Lindau (Bodensee) ausstrahlt. Der letzte zentrale Siedlungsraum liegt im Landkreis Lörrach. Zwischen diesen Zentren findet sich noch eine leicht erhöhte Konzentration im Schwarzwald-Baar-Kreis. Auch in der deutschsprachigen Schweiz finden sich verschiedene Vorkommen.

  • Wetzel – vom Familiennamen abgeleitete Bezeichnungen

Familienstämme (nach Ursprung)

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Die Familienstämme sind in den jeweiligen Kirchenbüchern nachgewiesen und in Genealogien teilweise online veröffentlicht (siehe z. B. in den Onlinedatenbanken Gedebas, Geneanet oder Wikitree).[4] Die Ursprungsorte stellen die früheste urkundlich nachweisbare geografische Herkunft dar.

  • Wetzel (Aesch) im Kanton Basel-Landschaft / Schweiz[5]
  • Wetzel (Altdorf) aus Württemberg[6]
  • Wetzel von Arbing (Ministerialen) aus Oberösterreich[7]
  • Wetzel (Basel) im Kanton Basel-Stadt in der Schweiz[8]
Wappen derer von Klinski-Wetzel
  • v. Klinski-Wetzel (Berlin) aus einer Namen- und Wappenvereinigung der Geschlechter von Rautenberg-Klinski und Wetzel (Niederthalhausen)[9]
  • Wetzel (Biblis) im Kreis Bergstraße in Hessen-Darmstadt
  • Wetzel (Blackfoot), in der Blackfoot Indian Reservation in Glacier County, Montana / USA.[10][11]
  • Wetzel (Burnhaupt-le-Bas) im Département Haut-Rhin in der Region Elsass / Frankreich
Wappen der v. Wetzel gen. v. Carben
  • Wetzel (Dingelstädt) im Landkreis Eichsfeld
  • Wetzel (Dittersdorf) in der Stadt Lößnitz im Erzgebirgskreis in Sachsen
  • Wetzel (Ensheim) im Landkreis Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz
  • Wetzel (Gernsheim) im Kreis Groß-Gerau, Hessen-Darmstadt
  • Wetzel(l) (Grebenstein) aus Hessen-Kassel[13]
  • Wetzel (Grenzach) in Baden[14]
  • Wetzel (Groß Tychow), polnisch Tychowo, im heutigen Powiat Białogardzki der Woiwodschaft Westpommern in Polen
  • Wetzel (Hereford) im Berks County in Pennsylvania / USA[15]
  • Wetzel (Illfurth) im Département Haut-Rhin in der Region Elsass / Frankreich.
  • Wetzel (Kuppenheim) im Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg
  • Wetzel (Longswamp) im Lehigh County in Pennsylvania / USA[16]
  • Wetzel (Ludwigstal), heute Karla Libknechta/Карла Лібкнехта bei Mariupol / Ukraine[17]
Wappen der Wetzel (Niederthalhausen)
  • Wetzel (Niederthalhausen) in der Gemeinde Ludwigsau im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, seit ca. 1850 auch im südlichen Chile[18]
  • Wetzel (Niederfrohna) im Landkreis Zwickau in Sachsen[19]
  • Wetzel (Nussbaum) in Neulingen im Enzkreis (Baden-Württemberg)
  • Wetzel (Nordheim) in der Gemeinde Biblis im Kreis Bergstraße in Hessen-Darmstadt[20]
  • Wetzel (Pockau) im Erzgebirgskreis in Sachsen
  • Wetzel (Ribeauvillé) im Département Haut-Rhin in der Region Elsass / Frankreich
  • Wetzel (Rhinow) im Landkreis Havelland in Brandenburg[21]
  • Wetzel (Salsitz) in der Gemeinde Kretzschau im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt[22]
Wappen der Wetzel v. Marsilien (Straßburg)
  • Wetzel v. Marsilien (Adelsgeschlecht) aus Straßburg im Elsass / Frankreich[23]
  • Wetzel (Schurow), polnisch Skórowo, in der Woiwodschaft Pommern in Polen
Wappen der Wetzel (Schwäbisch Hall)
  • Wetzel (Schwäbisch Hall) im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg, Salzsieder und Ratsherren[24]
  • Wetzel (Sieversdorf) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten Brandenburgs
  • Wetzel (Singling) in der Gemeinde Gros-Réderching im Departement Moselle, Region Lothringen / Frankreich
  • Wetzel (Thamsbrück) in der Stadt Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen
  • Wetzel (Wattenheim) im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz
  • Wetzel (Wheeling Creek) im Marshall County in West Virginia / USA (später auch in Ohio / USA)[25]
  • Wetzel (Wildberg) im Landkreis Calw, Baden-Württemberg
  • Wetzel (Zwönitz) im Erzgebirgskreis in Sachsen
  • Wetzel (Zürich) in der Schweiz[26]

Namensträger (nach Vornamen)

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Justus Wetzel, deutscher Komponist und Pädagoge
Johann Wetzel, deutscher Theologe
Grab des Lewis Wetzel, amerikanischer Indianerkämpfer
  • Lewis Wetzel (1752–1808), amerikanischer Indianerkämpfer und Trapper
  • Theo Wetzel (* 1932), deutscher Biologe, Phytopathologe und Hochschullehrer
  • Theodor Wetzel (1899–1969), Schweizer Maler und Bildhauer
  • Tom Wetzel (* 1991), deutscher Handballspieler
  • Deutsches Geschlechterbuch. Band 84, Hessischer Band 8, Geschlecht Wetzell, S. 681 ff
  • Rolf Bidlingmaier: Familienbuch We(t)zel. Bempflingen (Selbstverlag) 2004

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Geschlechterbuch Band 84, Hessischer Band 8, Geschlecht Wetzell, S. 681 ff
  2. Horst Naumann: Das große Buch der Familiennamen – Alter, Herkunft, Bedeutung. Wiesbaden 1996, s. v. „Wetzel“
  3. Verbreitung des Familiennamens in Deutschland: Geogen von Christoph Stoepel
  4. siehe im Internet unter Geneanet; Gedebas; Wikitree
  5. siehe hierzu im Staatsarchiv des Kantons Basel-Landschaft, veröffentlicht auf www.baselland.ch
  6. Den Vorfahren auf der Spur, Reutlinger Generalanzeiger vom 16. November 2004, veröffentlicht am 10. Mai 2015
  7. Julius Strnadt: Geschichte der Herrschaft Windeck und Schwertberg im Lande ob der Enns. In: Kaiserliche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Archiv für Kunde österreichischer Geschichte-Quellen. Band 17, Wien 1857, S. 158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Nachlass des Dr. Arnold Lotz (1862–1930), Genealogische Notizen über Basler Familien (Blaue Hefte), C568, „Wetzel“ (Digitalisat)
  9. siehe hierzu in der Deutsche Wappenrolle des Vereins HEROLD für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften e.V., Berlin, unter der Nr. 11717/15
  10. entstanden durch die Verbindung des William Scott Wetzel (1843–1891) aus Perry County in Pennsylvania / USA mit Margaret „Maggie“ Simon (1856–1904) vom Stamm der Blackfoot-Indianer. Deren Gräber sind zu finden auf dem Old Highland Cemetery in Great Falls, Cascade County, Montana / USA, beschrieben im Eintrag zu William Scott Wetzel in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 9. Juni 2015.
  11. Fortunes made and fortunes lost: Corporal William Scott Wetzel in: Montana territory and the civil war. Charleston 2013, S. 70 ff
  12. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Neun Bände. Friedrich Voigt, Leipzig 1859–1870, Bd. 9, Wetzel gen v Carben; zur Genealogie siehe auch: Bernhard Peter, Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1900, Staden (zu Florstadt, Wetteraukreis), Schloß Ysenburg in Staden, online am 5. Juni 2015
  13. Deutsches Geschlechterbuch, Achter Band 1935, S. 680 ff.,„Wetzell, v. Wetzel“
  14. Allgemeine Deutsche Wappenrolle Nr. 514
  15. siehe hierzu die Diskussionsseite auf ancestry.com am 9. Juni 2015
  16. siehe hierzu die Diskussionsseite auf ancestry.com am 9. Juni 2015
  17. sog. „Schwarzmeerdeutsche“, Herkunftsort Eich / Worms ungesichert
  18. Patricio Legarraga Raddatz, Frutillar – Genealogías de Familias Alemanas, Santiago 2002, S. 616 ff.
  19. siehe hierzu die Chronik der Wetzelmühle in Niederfrohna
  20. eine Verbindung zum Stamm Wetzel (Biblis) ist wahrscheinlich
  21. eine Verbindung zu den Wetzel (Sieversdorf) erscheint wahrscheinlich
  22. Allgemeine Deutsche Wappenrolle Nr. 188
  23. Johann Christian von Hellbach, Adels-Lexicon, Bd. 2, Leipzig 1826, „Wetzel von Marsilien“
  24. Sozialgeschichte einer Reichsstadt 1216–1802 Wunder Gerd, Abbildungen nach Aufnahmen von Otto Kasper 335 Seiten. Herausgegeben vom Historischen Verein für Württembergisch Franken, dem Stadtarchiv Schwäbisch Hall und dem Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein. Band 16, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen, 1980, ISBN 3-7995-7613-4
  25. siehe hierzu die Diskussionsseite auf ancestry.com am 9. Juni 2015
  26. Geschlechterbuch der Stadt Zürich, Zürich 1657, „Wetzel“