Wikipedia:Wikimania 2018/Dokumentation/DasMonstaaa und Zenith4237

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Blog von DasMonstaaa und Zenith4237 zur Wikimania 2018

Commons: Impressions of Africa in 2018 by Jenny Paul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Wikimania 2018 by Zenith4237 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Wikimania 2018 by DasMonstaaa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

DasMonstaaa und ich sitzen gerade am Flughafen in Kigali, von dort fliegen wir über Addis Abeba nach Kapstadt. Wir starteten nicht in Deutschland, da ich momentan im Süden Ugandas lebe und DasMonstaaa mich dort besuchte; Kigali ist der nächstgelegene Flughafen. Wir reisten mit einem CrossCountry-Taxi (die fahren, wie der Name schon nahelegt, über die Grenze nach Ruanda) und einem Bus ab dem Grenzposten in Katuna. Die Grenzkontrollen liefen bis auf die Tatsache, dass wir alle Plastiktüten abgeben mussten (ich unterstütze das!), problemlos ab.

Nun bleibt uns noch etwa eine Stunde bis unser Flug geht. Wir kommen kurz vor Acht deutscher (und ruandischer) Zeit in Addis an und es geht dann am nächsten Morgen weiter nach Kapstadt. Ich persönlich freue mich total auf meine erste Wikimania und ich glaube, die Konferenz wird für mich eine enorme Bereicherung sein. Auch wenn es schon die dritte Wikimania ist, geht es DasMonstaaa ähnlich. An alle Teilnehmer: Bis Morgen! --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 14:42, 16. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Retrospektiv betrachtet haben wir doch eine erstaunliche Reise hinter uns – gestartet in Uganda, über Ruanda bis hin nach Äthopien! Immerhin kann ich jetzt von mir behaupten jemals in Addis Abeba gewesen zu sein (jedoch leider nicht lange genug, als dass es für eine kleine Sightseeing-Tour gereicht hätte).

Wie bereits erwähnt ist die diesjährige Wikimania meine dritte. Aufgeregt war ich nicht wirklich, da ich ja bereits wusste was auf mich zukommen würde. Gefreut habe ich mich dafür umso mehr, denn für mich war die Wikimania bisher immer eine Veranstaltung bei der nicht nur Erfahrungen, Wünsche und Ideen ausgetauscht wurden, sondern auch ein Teil der Kultur des Gesprächspartners und/oder des Veranstaltungsortes. Allein die Tatsache, dass diese Konferenz jährlich an einem anderen Fleck der Welt stattfindet und ich die Möglichkeit erhalte dort hinzureisen ist unglaublich, und ich bin dankbar für diese Chance. --DasMonstaaa (Diskussion) 00:11, 19. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Nachdem wir eine Nacht in Addis Abeba verbrachten sind wir nun im Flieger nach Kapstadt. Es gibt hier kein Internet, daher werde ich diesen Post online stellen, sobald ich wieder Internet habe; geschrieben wurde er im Flugzeug.

Wir sind gestern mit einem Shuttleservice vom Flughafen in Addis zu einem Hotel gebracht worden. Das Hotel namens Top Ten war, abgesehen davon, dass das erste Zimmer in Benutzung war und man das zweite nicht abschließen konnte, in Ordnung. Wir haben so immerhin auch ein Wenig von der äthiopischen Kultur mitbekommen (v.a. Musik und Essen). Heute Morgen ging es dann um sechs Uhr zurück zum Flughafen; dort haben wir im Wartebereich ein paar andere Wikimedianer aus Schweden, Österreich und Indien sowie Veronika im Flugzeug getroffen. Auf nach Kapstadt! --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 17:13, 17. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Preconference

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DasMonstaaa und ich haben uns nach der Ankunft im Hotel erst registriert und dann an der Happy hour teilgenommen, wo wir einige neue Leute kennengelernt haben. Ich habe mich beispielsweise mit Personen von Wikimedia Polska, einem iranischen Administrator und natürlich den bekannten deutschen Kollegen unterhalten. Insgesamt war es sehr schön, diese große und vor allem internationale Community zu sehen sowie die vielen verschiedenen Menschen zu beobachten, die das Mitwirken in den Wikimediaprojekten zusammenbringt. Danach waren wir dann noch mit anderen deutschen Stipendiaten in Kapstadt essen. Unten im Hotel treffen sich gerade noch einige Leute, ich will morgen aber fit sein und bei den Learning Days alles aufsaugen. Von daher geht mein erster, schon sehr ereignisreicher Tag in Kapstadt zu Ende. --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 00:05, 18. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Learning Days

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Zenith (im folgenden Ich) ist am ersten Tag bei den Learning Days.

Ich bin seit 9 Uhr hier und doch überrascht von der Menge an Informationen, die sehr einfach und verständlich vorgetragen werden. Ich bin im New Organizators Track und lerne so generelle Dinge über die Bewegung, was ein Chapter, eine User Group oder eine Thematic Organization ist, das Gewinnen von Neulingen, das Organisieren von Projekten und und und. Der Mitgründer der Wikimedia Cameroon User Group hielt einen Vortrag über seine Erfahrungen und teilte interessante Dinge über die Probleme und Herausforderungen, die das Gründen einer neuen User Group mitbringt. Gerade wird über die Community Programs (GLAM, Gender Gap, Libraries, ...) referiert. Updates folgen. --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 11:37, 18. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Danach ging es um verschiedene Aspekte, die unterschiedliche Communitys sowie deren Probleme und Herausforderungen charakterisieren. Darunter ist zum Beispiel die Gewinnung von Neulingen, die Organisation eines Chapters / einer User Group oder auch die Weise, in der von einer Community Soziale Netzwerke genutzt werden, um die Idee der Bewegung zu verbreiten. --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 14:06, 18. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Das Ende der Learning Days wurde dann von einem Gespräch zwischen mir, Spiritia und einem Herren, dessen Namen ich leider vergessen habe (ich versuche es noch nachzutragen!) geprägt. Wir haben uns im Rahmen der Learning Days über die konkrete Planung eines Projektes unterhalten und ein Aktuelles von mir als Beispiel genommen. Sie haben mir in dem Gespräch sehr viele Tipps sowohl für das grant proposal, als auch für das Projekt selber gegeben. Das war bis jetzt mit Teilen der Learning Days eigentlich mein Highlight der Wikimania. So stelle ich mir die kollaborative Arbeit an einer Sache, den Austausch von Erfahrungen und die gemeinsame Begeisterung für eine Sache vor, genau so! --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 14:50, 19. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

WMDE Kick-Off

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Abends gab es noch ein Kick-Off von Martin Rulsch und Veronika Krämer (WMDE). Leider kam ich, zusammen mit ein paar anderen, etwas später, da wir einen kleinen Tagesausflug nach Simon’s Town gemacht hatten, um uns die dort frei rumwatschelnden Pinguine anzusehen (Bilder folgen). Jedoch waren wir gerade noch rechtzeitig, um noch die letzten Worte von Martins Präsentation und Veronikas "old-fashion" Vorschlag, die Wikimania doch analog zu dokumentieren, zu hören. Wie bitte? Wikipedia – Analog? Kann man das essen? O.O

Selbstverständlich bin ich ein Befürworter solcher Ideen und habe mir eines der kleinen Hefte die sie anbot mitgenommen. Dann habe ich meinen Tag nocheinmal revue passieren lassen und mir Stichworte zu den einzelnen Erlebnissen aufgeschrieben. So kann ich jetzt also hier in meinem Bett sitzen und diesen Eintrag schreiben und euch sogar von kleinen Details meines gestrigen Tages berichten, wie beispielweise den Stickern mit den amüsanten Sprüchen die an der Innenwand des Zugabteils klebten oder der wunderschönen Aussicht aus dem fahrenden Zug oder des super-mega-doll-anstrengenden-25-minütigen Fußmarschs vom Bahnhof in Simon’s Town bis hin zum Pinguinstrand, der für den Großteil unserer kleinen Reisegruppe eine Herausforderung darstellte, worauf sie sich für den Rückweg ein Taxi nahmen ;)

Weiterhin hatten alle Anwesenden des Kick-Offs die Möglichkeit sich für einen Vortrag des Wikimania-Programms auszusprechen – entweder, um diesen zu promoten oder nur über inhaltliche Aspekte zu informieren. So erfuhr ich beispielweise von einer Wikidatapräsentation "for Absolute Beginners" am Freitag zu der ich unbedingt hin möchte, da ich absolut keine Ahnung von Wikidata habe und ich mich mit der Beschreibung "Absolute Beginner" sehr gut identifizieren kann. Leider findet zur gleichen Zeit ein Africa´s Wikipedias Workshop statt, wo über den Umgang der verschieden Sprachen in Afrika in der Wikipedia berichtet wird, zu dem ich auch sehr gern gehen würde. Wenn man doch nur einen Zeitumkehrer hätte.. --DasMonstaaa (Diskussion) 14:58, 19. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Wikimedia 2030

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Gestern hatte ich eine interessante Konversation mit Delphine von der WMF. Sie erzählte mir von "Wikimedia 2030", von der Vision frei zugängliches Wissen aus allen Teilen der Welt zu sammeln und von der Idee dies zu ermöglichen. Gepackt von dem Gedanken selbst Teil dieses Projektes sein zu wollen lief ich heute den ganzen Vormittag hin und her, auf der Suche nach jemanden den ich mit meinen Fragen löchern konnte. Diesen jemand fand ich in Cornelius (WMDE). Beim Mittagessen erklärte er mir grob den Aufbau des Projektes, die verschiedenen Arbeitsgruppen etc. Nun sitze ich hier im Raum "Mexico City", höre Nicole Ebber (WMDE), KVaidla (WMF), BPatel (WMF) zu und bin voller Tatendrang und Neugier. Fotos und weitere Infos folgen.. --DasMonstaaa (Diskussion) 14:49, 20. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Asaf, bekannt für seine Einführungen, erklärt Wikidata wirklich von Anfang an und wirklich gut. Es gibt nämlich in Wikipedias (Wikipedien?) zwei große Probleme:

  • Daten sind veraltet. Es gibt weder eine Nachricht, wann diese denn zu updaten sind, noch macht das Spaß, weil es immer wieder die gleiche Arbeit ist.
  • Informationen können nur begrenzt nach speziellen Bedürfnissen ausgelesen werden (finde alle Politiker aus Kapstadt, deren Väter auch Politiker waren, aber nicht aus Kapstadt kommen).

Lösung: Wikidata (Querys)! Mit der Dreifaltigkeit von Statements (ItemPropertyValue) lassen sich Daten strukturiert und verknüpft speichern.

Nach einer Einführung in die Benutzeroberfläche und einigen Edits geht es dann in die Pause.

Der zweite Teil beginnt mit einer Einführung in Wikidata Querys, indem query.wikidata.org erklärt wird. Das erste, was wir tun, ist die Beispielquery Cats zu analysieren. Danach geht es um and sowie or Querys und weiterführende Anfragen.

Abschließend kann ich sagen, dass Asaf endlich auch bei mir die Begeisterung für Wikidata geweckt hat! Die Folien der Präsentation kann man übrigens hier finden. --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 10:19, 21. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Heute bin ich ab 9:00 Uhr beim Medicine track im SunSquare Cape Town City Bowl. Es geht mit einer Einführung von James Heilman los, in der er nach Informationen über seine Person das Wiki Project Medicine vorstellt und was die in den letzten Jahren geschafft haben. Am beeindruckendsten ist für mich die Arbeit an Artikeln über wichtige Krankheiten wie Ebola und zudem deren Übersetzungen. Mit offline verfügbaren Artikeln in Form von Apps oder vor allem Internet-in-a-box werden diese auch vom Internet abgeschnittenen Communitys oder Individuen zur Verfügung gestellt. Letzteres wird mittels Raspberry Pis realisiert. Die Kollaborationen der WikiMed Foundation mit anderen Institutionen oder Firmen resultieren vor allem in kleineren Sprachen in höherer Quantität und Qualität von medizinischen Artikeln.

Danach berichtet علاء über medizinische Projekte in ar.WP. Sie haben neben aus Wikidata generierten Vorlagen auch einen Bot, der Vorlagen aus der englischsprachigen Wikipedia automatisch in Arabisch übersetzt (auch mittels Wikidata).

Nach etwas Pause, in der ich mit Anderen bei der Victoria & Alfred Waterfront war, ging es bei mir mit einer Session über die Implementierung von Wikidata in Infoboxen anderer Projekte weiter. Es war interessant zu sehen, da dadurch die eigentliche Stärke von Wikidata erst zum Vorschein kommt: Es können ganze Infoboxen mittels Wikidata generiert werden, die sich dann, basierend auf den Daten in WD, selber aktualisieren. Das ist cool! Und ein weiterer Grund, sowohl bei Wikidata beizutragen, als auch die Weiternutzung dieser großen Datenbank voranzutreiben. Mal sehen, ob sich das auch in der deutschsprachigen Wikipedia realisieren lässt.

Weiter geht es mit einem Vortrag von Katherine Maher über Ubuntu, der mit einer Podiumsdiskussion ergänzt wird. Katherine referiert über afrikanische Communitys, ihre eigenen Erfahrungen mit dem Testen von MediaWiki Extensions in Äthiopien und was diese Wikimania schaffen soll und hoffentlich auch schafft. Als Beispiel sei genannt, den Prozentsatz an Bearbeitungen an allen Projekten aus Afrika zu erhöhen (er ist momentan einstellig) oder afrikanische Communitys vom Rand in die Mitte zu bewegen. Es ist eine gute Atmosphäre im Raum und Katherine erhält diese aufrecht; auch die anschließende Podiumsdiskussion wirkt ruhig und doch strukturiert. Jetzt freue ich mich darauf, das Board der WMF kennenzulernen! --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 16:58, 21. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Gerade sitze ich mitten in London und höre einem Franzosen dabei zu wie er über die Wichtigkeit von Audioaufnahmen verschiedener Sprachen und vorgelesenen Wikipediaartikeln spricht. Weiterhin stellt er uns LinguaLibre vor.. Life-Test: Anfangs gibt man ein paar Daten zu seiner Person ein: Geschlecht, Nutzernamen, etc. Danach werden einem von dem Programm einige Wörter vorgeschlagen, die der Vortragende nacheinander deutlich in das Mikrofon seines Laptops spricht. Nach zwei weiteren Klicks werden diese kurzen Aufnahmen auf Commons hochgeladen – fertig! Soweit ich das verstanden habe kann dadurch, sofern man dem Program konsequent Audiomittel zur Vergügung stellt, sogar ein ganzer Artikel zusammengestellt werden!! Wie cool ist das denn bitte.. werde ich selbstverständlich bei Gelegenheit auch ausprobieren --DasMonstaaa (Diskussion) 11:31, 22. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Ich bleibe in London. Es gefällt mir hier. Irgendetwas hält meine Aufmerksamkeit und mein Interesse. Und wieder einmal wird mir bewusst wie unglaublich vielfältig und open-minded Wikipedia ist. Dieses Projekt bringt nicht nur verschiedene Menschen aus der ganzen Welt zusammen, sondern auch deren Geschichte, ihre Kultur, ihre Sprache. All diese Dinge werden von den unterschiedlichen Wiki-Projekten gesammelt, speziell die Sprachen durch Wikitongues. Sozusagen ein "Svalbard Global Seed Vault" für Sprachen im Wikiversum. --DasMonstaaa (Diskussion) 12:00, 22. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]


Abschließende Worte (Zenith)

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Die Wikimania 2018 ist jetzt vier Tage her und ich bin immer noch in Südafrika. Das ist geplant, denn ich mache mit einer Gruppe von Wikimedianern noch eine Safari quer durch Südafrika. Das lässt einem natürlich nur wenig Zeit zu reflektieren; diese nehme ich mir jetzt aber um ein paar abschließende Worte zu finden, die diese Wikimania wirklich verdient hat.

Der Sonntag der Wikimania war bei mir (wie bei vielen anderen) nur von wenigen Vorträgen geprägt, bei mir waren es Which parts of an article are actually being read? und How to kick-start communities or How to boldly go where no editor has gone before. Es gab beim ersten Vortrag ein paar sehr interessante Statistiken und Fakten (die ich mir alle notieren musste) wie zum Beispiel, dass bei den mobilen Lesern 60% nur die Artikeleinleitung lesen oder welche Abschnittsüberschriften besondern attraktiv (Familie, Kindheit und Jugend) beziehungsweise unattraktiv (Weiterführende Links) sind. Gereons Vortrag war für mich besonders sehens- und hörenswert, da ich nach den Learning Days nur noch mehr über das Organisieren von Wiki-Events erfahren wollte. Es ist so zum Beispiel sehr wichtig, Teilnehmer eines Edit-a-thons nach dem Event weiter an der Hand zu halten, die man mit dem Edit-a-thon ausgestreckt hat, etwa durch Mailinglisten. Vorteilhaft ist es gleichgesinnte Gruppen, die etwas gemeinsames Teilen, zusammenzubringen, wie Personen mit gemeinsamen Hintergründen. Sicher war sich Gereon bei folgendem: Communities don't start by themselves. Insofern: Hand ausgestreckt halten, ein Wikipedianer wird sie festhalten.

Abgesehen von vielen bereichernden Vorträgen war die WM2018 in Kapstadt noch etwas anderes für mich: Der erste Kontakt zur internationalen Ebene der Bewegung. Ich war schon auf großen Events der deutschsprachigen Community, aber die Diversität an Personen, Gruppen, Ideen, Projekten und vor allem Standpunkten war wirklich eine gänzlich neue Ebene. Eine sehr faszinierende Ebene, die mich auf den ersten Moment auch ein bisschen erschlagen hat. Man wird sich bewusst, wie viel Energie, Ideenreichtum und auch Arbeit hinter der Bewegung steht. Das Programm hatte eine große Auswahl, bei der eigentlich nie zu einem Zeitpunkt ein Vortrag war, der mich nicht interessierte und besonders hat mir der deutliche Fokus auf den Kontinent Afrika gefallen. Es ist anzunehmen, dass den Konferenzteilnehmenden nun nicht nur deutlich bewusst ist, dass man Afrika nicht über einen Kamm scheren kann (und es kein Land ist!), sondern dieser Kontinent mit seinen diversen Ländern und Kulturen so einiges an Potential hat. Auf dieses galt es aufmerksam zu machen und das empfinde ich retrospektiv als ein erreichtes Ziel. Ich hatte unzählige interessante Gespräche mit unzähligen mir bis dato größtenteils unbekannten Wikipedianern / Wikimedianern, WMF Staff, Fremden, die wissen wollten, was wir machen, Bekannten, die wissen wollten, was mir machen und bestimmt noch einigen mehr. Wichtig ist vor allem, was mir davon geblieben ist: Ein Weitblick, der mir ein deutlich tieferes Verständnis für kleine und große Eigenheiten der Wikimediaprojekte erlaubt, tiefe und weniger tiefe Einblicke in die Arbeit und Struktur der Foundation, Freunde und solche, die noch Freunde werden können und zuletzt einfach auch die Freude, Teil von dieser positiv skurrilen Truppe an Menschen zu sein, die, egal was oder wer sie sind, ihre Begeisterung für diese Sache teilen. Letzteres gefällt mir übrigens besonders gut. Egal wen man traf, es kam (jedenfalls bei mir) immer ein bereicherndes Gespräch zustande. Sei es mit Kaarel Vaidla, der mit mir stundenlang über die strategische Richtung der Wikimediabewegung diskutiert (ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass das so interessant sein kann, aber dazu später mehr), oder revi, den ich in der Schlange zum Buffet getroffen habe, oder Christophe Henner, bei dem ich nach ungefähr einer halben Stunde Gespräch herausgefunden habe, dass er Kuratoriumsvorsitzender ist, oder Spiritia, mit der ich bei den Learning Days über Tipps und Tricks bei Wiki-Events gesprochen habe, oder Vogone, mit dem ich (wieder einmal) ein bisschen gehackt habe (danke an dieser Stelle für die ganzen lustigen Momente, Vogone), oder oder oder. Wie man glaube ich erkennen kann, gibt es Unmengen zu erzählen und weiterzugeben, das ist an dieser Stelle aber nicht das primäre Ziel. Ich möchte mich stattdessen ganz herzlich bei Wikimedia Deutschland bedanken, die mir das alles erst ermöglicht haben. Ich bin froh, dass ich die Wikimania irgendwie in meinen Freiwilligendienst habe einschieben können und werde definitiv hart daran arbeiten, auch bei der nächsten Wikimania wieder dabei zu sein!

Mein ganz persönliches Highlight muss ich aber auch noch los werden: Die Strategy Bar. Eine mysteriöse Veranstaltung in den Penthousesuiten des Tagungshotels, schreiende Wikimedianer, die scheinbar planlos durcheinander plappern, Plakate, Stifte, ein wenig Essen und Trinken, aber halt: schaut man genauer oder vielleicht auch sehr genau hin, ergibt alles Sinn: Es wird leibhaft die Strategie der Wikimediabewegung erörtert, in einer Art, wie andere über Fußball oder Politik diskutieren. Wie geht das denn? Mit Kaarel. Kaarel Vaidla und seine Strategy Bar ist für mich das persönliche Highlight dieser Wikimania. Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie dieser Mann es schafft, unzählige Konferenzteilnehmer in so großem Maße für das normalerweise eher nüchterne Thema Strategie zu begeistern, aber er macht es verdammt gut. Mich hat er auch fest in seinen Bann gezogen: Ich war mehrere Abende bis spät in die Nacht dort, seine Aktivitäten machen Spaß, sind spannend und außerdem (wie manch einer auch erst hinterher feststellt) unglaublich sinnvoll. Da sei beispielsweise das Aufschreiben von Dingen, die die Bewegung schnellstmöglich in den Abgrund treiben würde, auf Zettel genannt. Bei der Ausführung natürlich absurd und lustig, das gegenseitige Vorlesen war wirklich ausgesprochen amüsant. Aber eben auch gleichsam als Anhaltspunkt für Aspekte, die die Strategie der Bewegung priorisieren sollte, extrem effektiv. Auch die Strategie-Scharade, wieder wirklich harte Arbeit für 135 unserer Muskeln, wirkt vorerst wie pure Belustigung der Teilnehmer. Doch ich wette darauf, dass den meisten der Anwesenden Knowledge equity, Knowledge as a service und Konsorten immer noch im Kopf herumschwirren. So simpel und so effektiv. Wie man sieht: Ich finde Kaarel toll, er liebt seinen Job und das merkt man verdammt stark (und er hat mir sein persönliches Strategie 2030 Armband geschenkt ^.^).

Abschließend sei in einer zusammenfassenden Weise, die das Gesagte abschließen, vollenden, gegebenenfalls ergänzen sowie zusammenfassen soll, gesagt, dass ich zum Schluss nur eins sagen kann: Meine erste Wikimania war cool, anstrengend, bereichernd, den Horizont erweiternd, belustigend, sinnvoll unglaublich. --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 00:35, 27. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]