Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Community-Portal/Beteiligung/Organisieren und gestalten/Revision des Fürsorgekonzepts

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Willkommen auf der Projektseite zur Revision des Fürsorgekonzepts von Wikimedia Deutschland.

Um das Fürsorgekonzept zu verschlanken, Lücken zu schließen und darin definierte Verantwortlichkeiten breiter zu verteilen, lud Wikimedia Deutschland im Januar 2024 zu einem Beteiligungsprozess ein. Daraufhin wurde eine Steuerungsgruppe gebildet. Die Steuerungsgruppe besteht aus Ehren- und Hauptamtlichen, die gemeinsam alle zwei bis drei Wochen von März bis Juni online tagen. Ein Eckpunktepapier, das von der Steuerungsgruppe bis Juni 2024 erarbeitet wird, wird im Anschluss zu einem ersten Entwurf des neuen Konzepts ausgearbeitet. Dieser Entwurf wird im Laufe des 3. Quartals 2024 dem Präsidium von Wikimedia Deutschland vorgelegt und soll bei der WikiCon 2024 in Wiesbaden erprobt werden.

Auf dieser Seite sind Informationen zum Prozess zu finden.

die Steuerungsgruppe[Quelltext bearbeiten]

Die Steuerungsgruppe setzt sich wie folgt zusammen (Stand: Februar 2024, in alphabetischer Reihenfolge):

Innerer Kreis

feste, stimmberechtigte Mitglieder

Äußerer Kreis

Stakeholder mit geringer Einflussnahme

beratend

geben Expertise auf Anfrage

Ehrenamtliche
  • Christina, Mitglied des Präsidiums
  • Falten-Jura, Community-Mitglied und aktiv im Schiedsgericht
  • Ghilt, Community-Mitglied und aktiv im Schiedsgericht

Hauptamtliche

  • Cin, mitarbeitend im Team „Marginalisiertes Wissen“
  • Miriam und Nico, Mitarbeitende im Team „Unterstützung und Beratung“
  • Ricarda, Mitglied im Betriebsrat von Wikimedia Deutschland
  • Beschwerdestelle AGG, Anlaufstelle bei Wikimedia Deutschland, die Beschwerden zu diskriminierendem Verhalten nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von Hauptamtlichen entgegennehmen kann
  • Kritzolina, ehrenamtliches Community-Mitglied
  • Saskia Ostendorff, Syndika bei Wikimedia Deutschland
  • Stan Cutzach, externer Berater, Spezialist für Ethik, Governance und Compliance

Die Aufnahme weiterer ehrenamtlicher Mitstreiter*innen ist möglich. Falls du Interesse hast, wende dich an miriam.konert@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de.

Um ein strukturiertes Vorgehen sicherzustellen und damit die Zeit und das Ziel im Blick behalten werden können, wird die Steuerungsgruppe bei allen sechs Terminen von der Moderatorin Christine Oymann begleitet.

Vorstellung einzelner Mitglieder[Quelltext bearbeiten]

An dieser Stelle können sich einzelne Mitglieder bei Bedarf selber vorstellen und ihre Motivation für die Mitarbeit in der Steuerungsgruppe erläutern.

  • Cin: Ich blicke dem interessanten Prozess mit all seinen Herausforderungen gespannt entgegen. Mit einem Hintergrund in der Persönlichkeits- und Neuropsychologie und in den Bildungswissenschaften mit Schwerpunkt Digitales und Technologien, ist die gesellschaftliche Schnittstelle von Ehrenamt und Engagement im digitalen Raum und ihre fortwährende Entwicklung ein Herzensthema. Nach vielen Jahren Communityarbeit bei der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V., freue ich mich darauf, mich nun in der Revision des Fürsorgekonzepts einbringen können zu dürfen. Seit 2022 bin ich bei Wikimedia Deutschland beschäftigt und arbeite im Team Marginalisiertes Wissen.
  • Christine: Ich bin seit 2020 freie Moderatorin und Prozessbegleiterin bei Communityveranstaltungen (online/offline) sowie auch intern bei WMDE. Daher habe ich einen guten Einblick in die Kommunikations- und Begegnungsräume, agiere aber immer als neutrale Prozessbegleiterin. Mein Hintergrund als Transformationsbegleiterin in Teams und Organisationen hilft mir sehr, Menschen und ihre Projekte aufrichtig und inklusiv zu unterstützen und lösungsorientert zu handeln. Mein Bildungshintergrund unterstützt meine Haltung und Methodik: Bildungswissenschaften, Psychologie und Soziologie u.a. mit dem Schwerpunkt habitussensibler Beratung, Weiterbildungen in Gewaltfreier Kommunikation, Spannungsbasiertem Arbeiten und Kulturentwicklung (spiral dynamics). Ich selbst habe auch schon viele Workshops, Veranstaltungen, Conventions und Konferenzen organisiert und mir ist es dabei wichtig, das diese Räume für alle da sind.
  • Falten-Jura: Mein Fokus in der Steuerungsgruppe wird auf „Hilfe zur Selbsthilfe bei respektlosem Verhalten“ liegen. Dazu gehören Definitionen von Übergriffen wie Mobbing, Diskriminierung, Belästigung und Bedrohung, Checklisten zur Erkennung von Übergriffen, Erste Hilfen, mögliche Community-Instanzen und ein niederschwelliger, transparenter Weg zu externer professioneller Unterstützung. Sich als Zielperson von Übergriffen zu erkennen ist der erste Schritt, der unsäglich schwer ist, da viele Übergriffe subtil beginnen, von der Umwelt vielfach als solche nicht wahrgenommen werden und bei der Zielperson ein undefinierbares Unbehagen auslösen. „Hilfe zur Selbsthilfe bei respektlosen Verhalten“ könnte deshalb von großem Wert sowohl für ein Zielobjekt von Übergriffen als auch seine Umgebung sein. Als Schiedsgerichtsmitglied wäre ich dankbar um solche Informationen und diese würden mir mehr Sicherheit in der Behandlung von Konflikten geben.
  • Ghilt: Autor (unter anderem von Konflikt), Admin, SG-Mitglied seit 2014, 4 Trainings in Konfliktmanagement (unter anderem am IMD und INSEAD, aber auch eines von WMDE). Übung sowohl in gewaltfreier Kommunikation nach Rosenberg als auch in Ich-Botschaften mit aktivem Zuhören nach Gordon. Nach dem Leitungswechsel bei Schutz & Beratung ist m.E. zunächst einiges im gemeinsamen Verhältnis zu heilen. Wird die Rolle der Community als Partner, Schutzbefohlene, Befehlsempfänger oder gar Sozial Betreute gesehen? Welche Konfliktstile nach Thomas und Kilmann werden künftig angewendet?
  • Miriam: Leitung Team UuB, Mediatorin, Trainerin und Übende der Gewaltfreien Kommunikation, außerdem Operndramaturgin. Was ich über Schutzkonzepte und Konflikte weiß: Was alle Menschen brauchen, um sich bei Spannungen und Konflikten aufeinander einzulassen: Verständnis für ihre Perspektive. “Verstanden” heißt ja nicht gleich “einverstanden”. Für unsere Arbeit im Team Unterstützung & Beratung und auch für das neue Fürsorgekonzept ist mir diese empathische, allparteiliche Grundhaltung wichtig. Deshalb freue ich mich, dass wir bereits innerhalb der Gruppe so viele Perspektiven abbilden.
  • Nico: Zurzeit arbeite ich insbesondere an bedarfsorientierten Weiterbildungs- und Unterstützungsangeboten, bspw. zum präventiven und akuten Umgang mit Konflikten, Spannungen oder Überlastung für Ehrenamtliche. Wie es auch bereits im Projektziel formuliert ist, wünsche ich mir insbesondere, dass mit der Revision des Fürsorgekonzepts transparente und auf unabhängige Gremien verteilte Verfahren geschaffen werden, die im Bedarfsfall gute Unterstützung bieten und von möglichst vielen Menschen mitgetragen werden.
  • Ricarda: Ich vertrete den Betriebsrat von WMDE in der Steuerungsgruppe. Der Betriebsrat ist v. a. aus zwei Gründen an der Weiterentwicklung des Konzepts beteiligt: Zum einen gibt es viele inhaltliche Überschneidungen mit der Arbeit des Betriebsrates und wir können daher hoffentlich viel beitragen. Zum anderen soll zukünftig auch der Schutz der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen berücksichtigt werden und spätestens da kommt der Betriebsrat mit ins Spiel. Ich selbst bin seit 2015 bei Wikimedia Deutschland beschäftigt und arbeite aktuell als Referentin Gremien & Berichte im Team Governance & Movement Relations. Seit 2022 bin ich Mitglied im Betriebsrat.
  • Stan: Ich bin seit über 20 Jahren in der Zivilgesellschaft international tätig, hauptsächlich bei Transparency International und auch Fairtrade International. Seit 2022 berate ich NGOs bei Fragen über Ethik, Governance, interne Organisation und Compliance, mit besonderer Acht auf intermenschlichen Beziehungen. Ich habe Zertifizierungen als Datenschutzbeauftragter (TÜV) und als Professional Scrum Master (scrum.org), und Weiterbildungen in gewaltfreier Kommunikation. Im letzten Jahr durfte mit Nico bei einer Analyse des bisherigen Fürsorgekonzepts und der Konzeptualisierung neuer Modellen für diese Arbeit mitwirken.
Treffen Datum Themen / Ergebnisprotokoll
Phase 1: Ausgangspunkt und Ziel
1. Treffen Mittwoch, 20. März 2024
17:30–19:30 Uhr
Vorstellungsrunde. Warum sind wir hier? Was muss sich ändern?
Präsentation Auftakt und Standpunktbeschreibung

Ergebnisprotokoll

Die Steuerungsruppe verständigt sich darauf, das bisherige Fürsorgekonzept von Wikimedia Deutschland nach folgendem Schema zu revidieren (die im Laufe des Prozesses noch verändert oder angepasst werden können):

Ziel: Erstellung eines Konzepts für Awareness-Arbeit auf Veranstaltungen, das dazu beiträgt, dass Veranstaltungen sicherer und inklusiver werden. (Formulierungsdetails noch in Diskussion)

  • Inhalt
    • Regelungen für den Umgang miteinander auf Community-Veranstaltungen von WMDE-Projekten (UcOC und darüber hinaus)
    • Geltungsbereich und Zielgruppen
    • Prinzipien/ Prozesse/ Maßnahmen/ Widerspruchs- und Rehabilitationsmöglichkeiten
    • Gremien und Verantwortlichkeiten
    • Zusammenarbeit von Communitys und WMDE
    • Möglichkeiten und Grenzen eines Fürsorgekonzepts
    • Mit welchen Mittel setzen wir das um?
    • Schutz der Mitarbeitenden
  • Gestaltung
    • Neuer Name für das Konzeptpapier (z. B. Konzept zum Umgang mit…“)
    • Reduzierter Umfang: kurzes, klares, konkretes und konzises Dokument
    • Positive, unterstützende Sprache, evtl. neue Begriffe (für z.B. Fürsorge, Schutz, Intervention, Konfrontationsgespräch, Sanktion, etc)
    • Allparteiliche bzw. betroffenengerechte Haltung wird sichtbar/spürbar
2. Treffen Mittwoch, 10. April 2024
17:30–19:30 Uhr
Identifizierung der Probleme des bisherigen Fürsorgekonzepts

Ergebnisse des gemeinsamen Brainstorming zur Frage „Was ist schief gegangen/ Was war schwierig im alten Konzept?“ Von einzelnen Steuerungsgruppen wurde folgender Input vorgebracht:

  • Das Fürsorgekonzept wurde mit viel Aufwand und bestem Willen entwickelt, war aber zu komplex, zu umfangreich und die Sprache zu schwierig.
  • Umsetzung: Der Auftritt des Awareness-Teams wurde als schwierig betrachtet (Warnwesten, Wahrnehmung als Polizei, etc.)
  • Begriffe wie „Fürsorge“, „Schutz“, „Intervention“, „Konfrontationsgespräch“ und „Meldung“ wurden als paternalistisch und hierarchisch bis konfrontativ wahrgenommen.
  • Schwierigkeit, dass das Team Schutz und Beratung für Sanktionen und Schutz gleichermaßen verantwortlich war (Rollenkonflikt)
  • Dass sich Verantwortlichkeiten teils widersprochen haben, führte zu einem Vertrauensverlust
  • Im Fürsorgekonzept war keine Berufungsinstanz vorhanden.
  • Das Konzept der Meldung hat sich als schwierig herausgestellt und wurde mit Denunziation verglichen. (--> Weg von der Meldung, hin zur Beratung)
  • Risiken waren nicht klar definiert (z. B. Was ist eine Grenzverletzung?)
  • Die Zielgruppe war nicht klar definiert.
  • Echtheit: Es ist nicht spezifisch für die Wiki-Community geschrieben: Es müsste expliziter für die Gruppe geschrieben werden (nah an den Menschen dran)
  • Kontextualisierung und Einordnung: Die Einleitung ist zu kleinteilig (es fehlt eine passgenaue Einordnung) z. B. „Meldung“ muss, je nach Kontext (z. B. aus Perspektive von Betroffenen), kein problematischer Begriff sein.
  • Es sollte definiert werden, wie mit Beschwerden über Menschen aus dem Awareness-Team umzugehen ist und wie der Prozess aussieht, wenn die Verstöße aus dem Team selbst kommen?
  • Herausforderung für die Umsetzung eines Fürsorgekonzepts:
  • In einer kleinen persönlichen Community können Einzelfälle nicht isoliert vom sozialen Gefüge / der sozialen Historie betrachtet werden.
  • Es besteht Missbrauchspotential, dass die Strukturen des Fürsorgekonzepts für eigene politische Vorhaben oder interpersonelle Konflikte genutzt werden
  • Datenschutzvorgaben führten in der Vergangenheit zu Dilemmata (z. B. Opferschutz vs. Informationspflicht an Gemeldete, hinreichende Dokumentation vs. Datensparsamkeit)
  • On-Wiki-Regeln der Community und Regeln auf Veranstaltungen sind nicht miteinander verzahnt oder stehen gar parallel nebeneinander, was zu einem Missgefühl führt. → Anforderungen sind anders als gewohnt. Wie wird das kommuniziert?
  • Das Fürsorgekonzept hat u. U. eine gewisse Lagermentalität verstärkt (Community gegen Hauptamtliche und umgekehrt) statt Vertrauen und Zusammenarbeit zu fördern.
  • Das Streben nach dem perfekten, endgültigen Konzept war ein Fehler (Rechenschaftsstrukturen, die nicht erlauben, sich weiter entwickeln zu dürfen)
  • Haltungsveränderung erwünscht: Weg von „das Konzept gehört in die Tonne“ hin zu Weiterentwicklung.
  • Eine gewisse Fehlertoleranz und Lernkultur wären wichtig und diese Arbeit benötigt die Unterstützung von Vorstand und Präsidium.
  • Die Ansprechbarkeit des Teams „Schutz und Beratung“ war als „jederzeit“ angegeben, was zu zu hohen Erwartungen führen konnte.
  • Im Konzept geht es um den Schutz der Freiwilligen, und nicht aller Menschen, z. B. derer, die das Fürsorgekonzept umsetzen (was ist mit den Hauptamtlichen?)

nachträgliche Ergänzung aus dem inneren Kreis:

  • Meldungen durch Hauptamtliche können als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme oder gar als Ermächtigung wahrgenommen werden.

nachträgliche Ergänzungen aus dem Äußeren Kreis:

  • Reihenfolge: Schutz der Ehrenamtlichen vornan stellen
  • Schulungen, wie man sich gut verhält als Mitglied der Awareness-Teams. Insbesondere (aufgrund der Erfahrungen), wie man sich gut verhält, wenn es Beschwerden über einen selbst oder über Kolleg*innen gibt. Dazu gibt es doch einige sehr gute fertige Konzepte aus der Businesswelt - "Umgang mit Kundenbeschwerden"
  • Kontrollmöglichkeit bei der Auswahl der Awareness-Mitarbeitenden?

nachträgliche Bekräftigungen aus dem äußeren Kreis:

  • Insbesondere die Absage an die Perfektion ist wichtig. Das bisherige Konzept hat bereits etwas Wichtiges bewegt - bisher war die Haltung der Community ja immer „Wir haben keine Probleme, wir brauchen sowas nicht“. Aber sobald da jemand da war, selbst in der ersten noch wenig perfekten Version, gab es Meldungen. Probleme wurden sichtbar. Da kann man ansetzen und weitermachen.
  • Ohne die Unterstützung „von oben“ ist jedes Schutzkonzept zum Scheitern verurteilt. Schutzkonzepte werden immer Probleme sichtbar machen und unbequem sein.
Phase 2: Lösungsansätze
3. Treffen Mittwoch, 24. April 2024
17:30–19:30 Uhr
WikiCon 2023: Was wurde gelernt und was davon wollen wir behalten?
Präsentation Safety-Konzept WikiCon 2022 und 2023

Agenda

  • Rückblick auf das 2. Treffen: Identifizierung der Probleme des bisherigen Fürsorgekonzepts; Ergänzungen des Brainstormings durch zwei Steuerungsgruppenmitglieder aus dem äußeren und inneren Kreis, die beim 2. Treffen nicht dabei waren.
  • Kurz: Organisatorisches (Teilnahme Präsidium beim nächsten Treffen)
  • Präsentation Nico: Unterschiedliche Safetey-Konzepte WikiCon 22/23 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Safety-Konzept_WikiCon_2022_und_2023.pdf
  • Diskussion: Welche Elemente der jeweiligen Safety-Konzepte können wir mitnehmen?
  • Nächste Schritte/Vereinbarungen
  • Kurz: Organisatorisches: Hybride Treffen sind erwünscht

Verständnisfragen zur Präsentation

  • Begriffe Safety vs. Security definieren: Was ist der Unterschied?
  • „Awareness“ – ist das der passende Begriff?
  • statt „Safety-Konzept“: besser deutsch statt englisch und „Fürsorgekonzept“ und „Safety-Konzept“ sollten begrifflich klar voneinander abgegrenzt werden. Nicht Alle können englisch. Für diese Menschen sind englische Fachbegriffe ohne Bedeutung und etwas befremdlich
  • Das Safety-Konzept 2023 ist defensiver als 2022.
  • Fragen: Beides ist viel zu wenig angesichts der Verantwortung, die Wikimedia auf Veranstaltungen hat? Z. B. Persönlichkeitsschutz? EU-Norm? Externe Auflagen/ Cyber Security? Datenschutz, Datensparsamkeit, DSGVO? Was ist der Rahmen zur rechtlichen Situation? Cyber-Security, Personenschutz etc.

→ Antwort: Rechtliche Fragen und Security-Fragen sind durch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die für den Veranstaltungsort individuell erstellte Hausordnung geregelt. Fürsorgekonzepte und die davon abgeleitete Awarenessarbeit decken vor allem Gefahren ab, die im Umgang miteinander und im Kontakt zwischen Menschen bestehen. Das können justiziable Grenzverletzungen sein, aber auch Grenzverletzungen, die nicht gesetzlich geregelt sind, aber dennoch gewaltvoll sein oder als verletzend wahrgenommen werden können. Es geht also vor allem um Formen struktureller Diskriminierung. Das neue Fürsorgekonzept hat also vor allem diskriminierungsfreiere und sicherere Räume zum Ziel.

Ideen für das Eckpunktepapier

  • Klarheit, schnell erfassbar, evtl. grafisch aufgearbeitet
  • z. B. Wenn-Dann-Abfragen etc
  • Kommunikation eines Konzepts: z. B. mit Entscheidungsbäumen

Was wollen wir aus den Erfahrungen 2022 und 2023 für das neue Konzept behalten:

  • Es gibt ein Awarenessteam (AT), nicht nur Awarenessberatung (AB) vor Ort. Es ist nur bei Verstößen im Bereich Grenzverletzung zuständig, i. d. R. Beratung im Beratungsteam (Gremium, das auf Veranstaltungen z. B. über Sanktionen entscheidet)
    • Teil des Beratungsteams sind Personen aus dem Orgateam und Awarenessteam, Leitungsperson von WMDE; eine Orga-Team-Entsendung kann auch eine Person aus der Communtiy sein, Rollen und Funktionen paritätisch abbilden über das Orga-Team
    • +1 Zuständig im Bereich Grenzverletzungen
    • +1 Team agiert im Hintergrund
  • Das AT tritt nicht sichtbar auf oder trägt maximal Buttons oder markierte Lanyards. Vorfälle sind an das Orga-Team oder WMDE-Hauptamtliche zu melden.
    • AT trägt eine Art Ausweis bei sich, um sich ausweisen zu können/ evtl. reicht hierfür auch das Schild?
    • Button oder Beigabe zum Namensschild kann entfernt werden, wenn man keine Schicht hat
    • Lanyard in einer anderen Farbe (wobei auch die Fotoregelung noch über das Lanyard abgebildet werden muss)
    • es spricht nichts gegen ein dezentes Extra; wichtig: kein offensives Zeichen
  • Das AT steht im Hintergrund bereit und ist vom Orga-Team und Teilnehmenden direkt konsultierbar.
  • Das AT berät sich bei zu sanktionierenden Vorfällen zusammen mit dem Orga-Team und Führungskräften (= „Beratungsteam“). AT behält sich jedoch vor, in gravierenden/akuten/dringlichen Fällen die Hausordnung auch ohne interne Beratung durchzusetzen
    • in gravierenden Fällen, die nicht dringlich sind, beim Standardverfahren bleiben

Sonstiges
Abstimmungsprozess für Begriffe wie „Safety“/„Security“ wurde gewünscht - wie bezeichnen wir was? Zwei Welten treffen bei Veranstaltungen aufeinander. Das macht die Sache komplex.

4. Treffen Mittwoch, 15. Mai 2024
17:30–19:30 Uhr
Besprechung möglicher Gremien und Kontrollinstanzen sowie Zuständigkeiten
Präsentation Mögliche Nachfolgemodelle im Fürsorgekonzept von Wikimedia Deutschland

Anmerkungen oder Rückfragen zum Vortrag

  • Begriff der/ die „Betroffene“ im Singular wird kritisiert; besser: die Betroffenen im Plural („Täter“ und „Opfer“ sind beide Betroffene, sonst wird im Vorfeld geurteilt). Alternativer Vorschlag: Um Unterstützung Bittende
  • Macht Modell 1.1 wirklich Sinn? Will man Störende gewähren lassen? -> Wäre eher ein Thema für das Orga-Team (Verstöße gegen die Hausordnung z. B., bzw. Security-Themen)
  • Modelle sind als Archetypen zu verstehen, die teils durchaus übertreiben sind, um z. B. Lücken aufzuzeigen.
  • Bei Modell 1.1 ist bei Vor- und Nachteilen nicht aufgeführt, dass „gemeldete“ Personen keine Sorge haben müssen, dass das System gegen sie mißbraucht wird; und „meldende“ Personen u. U. keine Vorteile für sich sehen, die offiziellen Stellen zu informieren. Antwort: Intervention wäre auf alle Fälle gegeben, wie Unterstützung, Begleitung, Schutz; nur Sanktionen würden nicht umgesetzt (in nicht-justiziablen Fällen).
  • Fragen: Betriebsrat (z. B. bei leistungsbezogener Beschwerde gegen Hauptamtliche)? Wie ist das gemeint? Antwort: Wenn durch den Vorgesetzen Maßnahmen getroffen werden sollen, kann der Betriebsrat involviert werden.
  • Was zeichnet das Expertenteam aus, wie setzt sich das zusammen? Antwort: vgl. Fallgruppe: Personen, die involviert werden, um den Fall zu bearbeiten, z. B. Team UuB, Syndika, Personen mit best. Befugnissen um Entscheidungen zu treffen/durchzusetzen, entsprechende Ausbildung ist erforderlich
  • AGG-Beschwerdestelle ist nur für ganz bestimmte Fälle zuständig, nämlich bei Diskriminierungen im Sinne des AGG --> Es gibt also Fälle, z. B. Angriffe gegen Hauptamtliche, für die kein Schutzprozess vorhanden ist. D.h. das Fürsorgekonzept regelt nicht die Fälle, die das AGG abdeckt.
  • Übernimmt das Präsidium in den Modellen 1.1. und 1.2 im Falle einer Berufung die Rolle einer Entscheidungs- oder Prüfinstanz?
  • Für das Präisium wäre es zu viel, wenn es sich um eine Berufungsinstanz handeln würde. Wichtig wäre jedoch, dass das Präsidium bei gravierenden Sanktionen nochmal drüberguckt/drübergucken kann(?) und prüft, ob das alles ordentlich gelaufen ist. Vgl. Trust & Safety - Entscheidungen of undurchsichtig, wirkt wie eine Blackbox. Präsidium muss in die Lage versezt werden, Einblicke zu bekommen und sich ein Bild zu machen.
  • Ein Revisionsverfahren würde dem anwesenden Präsidiumsvertreter mehr zusagen; auch vorstellbar, eine AG innerhalb des Präsidiums gründen, das sich mit diesen Themen beschäftigt.
  • Berufung beim Präsidium ansiedeln evtl. keine gute Idee, weil sich das Präsidium dann mit Einzelfällen auseinandersetzen muss. Wieviele das sind, wissen wir nicht und evtl. der Arbeit des Gremiums nicht angemessen. Wichtig aber, dass das Präsidium informiert wird.
  • Prozess für Revision und Berufung muss definiert werden; auszuschließen ist, dass das Präsidium direkt angefragt wird.
  • Trägt zu Spaltung zwischen WP und WMDE bei: Aktive der WP und deren Regelwerk sind außer Kraft wenn sie auf von WMDE mitorganisierte Veranstaltungen gehen; In all diesen Modellen gibt es keine Ansätze, dieses Dilemma anzugehen. Hierbei kann das Präsidium evtl. eine Brücke schlagen.
  • Schwierigkeiten des Schiedsgerichts, dass es oft zu Dilemmata führt, dass wir zwei Regelwerke und Verantwortliche haben und dass es manchmal schwierig ist, damit umzugehen. Teilweise werden z. B. an das SG Themen herangetragen, die auf Veranstaltungen entstanden sind.
  • Warum gibt es keine externen Awarenessteams um Doppelrollen zu vermeidne und eine neutralere Wahrnehmungen zu ermöglichen? Antwort: Es ist durchaus denkbar, dass wir auch mit Externen zusammenarbeiten. Das ergibt wiederum neue Herausforderungen, z. B. fehlendes Verständnis Externer für die Community und Verständnis von Awareness-Arbeit ist oft ein anderes.
  • Bestätigung des anwesenden Präsidiumsmitglieds: Das Präsidium kann das Konzept verabschieden und eine Rolle bei der Ernennung eines Beirats übernehmen. Bei jeglicher Beteiligung des Präsidiums bei der Umsetzung des Fürsorgekonzepts muss eine Aufbereitung durch den Vorstand vorausgegangen sein. Das Präsidium wird nicht am Vorstand vorbei agieren.
  • Kann sich die Steuerungsgruppe vorstellen, in Zukunft als Beirat zu fungieren? Das schweizer Mitglied der Steuerungsgruppe würde in diesem Fall gerne durch ein deutsches Mitglied ersetzt werden. Ansonsten hat die Steuerungsgruppe entschieden, die Entscheidung zu vertragen.
  • Beirat und Kompetenzen? z. B. Kann UuB Teil des Beirat sein? Wäre das ein Interessenskonflikt? Welche Auswirkung hat die Idee, dass der Beirat Rechenschaft ablegen soll, auf die Zusammensetzung des Gremiums?
  • Es ist Konsens, dass alle in der Steuerungsgruppe (Anwesenden) das Modell 0 verlassen wollen.
Phase 3: Ergebnisse
5. Treffen Mittwoch, 29. Mai 2024
17:30–19:30 Uhr
Erstellung eines Eckpunktepapiers, das die zentralen Punkte zusammenfasst, die in der Überarbeitung des Fürsorgekonzepts Berücksichtigung finden sollen

Ergebnisprotokoll folgt

6. Treffen Mittwoch, 12. Juni 2024
17:30–19:30 Uhr
Ersatztermin, falls wir ihn brauchen

Ergebnisprotokoll folgt

relevante Referenzdokumente[Quelltext bearbeiten]