Wikipedia Diskussion:Kurier/Archiv/2012/03/OBS-Korrespondenz

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von OBSFFM in Abschnitt 2. Antwort vom 1.3.2012 18:24
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Auf dieser Seite befindet sich die Korrespondenz von 7Pinguine mit der Otto-Brenner-Stiftung (OBS).

1. Mail an OBS vom 1.3.2012 00:14:01

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Mail von 7Pinguine an den Pressesprecher der OBS.

Betreff: Hinweis und Bitte um Stellungnahme zu Otto Brenner Stipendiat

Sehr geehrter Herr Burzinski,

ich möchte Sie hiermit auf Diskussionen in der Wikipedia zu einem Ihrer Preisträger aufmerksam machen. Am 1. Dezember erschien ein Artikel von Marvin Oppong in der Zeit, gefördert durch ein Recherchestipendium der Otto-Brenner-Stiftung 2010.

Zu sagen, der Artikel sei im höchsten Maße umstritten, wäre eine Untertreibung. Das er bei der ZEIT nie online eingestellt wurde, ist unter Umständen eine Reaktion auf schriftlich eingegangenen Protest. Verfügbar ist er allein als offensichtlich für preiswürdig befundene Recherchearbeit auf den Seiten der Otto-Brenner-Stiftung.

Einen heute von mir aus aktuellem Anlass eingestellten Bericht dazu im Wikipedia Kurier, einem zentralen internen Mitteilungsmedium, können Sie hier einsehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Kurier Bitte beachten Sie auch diese Diskussion dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier#7Pinguine

Eine Stellungnahme von Seiten der Otto-Brenner-Stiftung zum Standard für die Qualität von Preisträgern und ihren Werken ist angebracht. Auch wie Sie weiter mit ihrem Preisträger verfahren wollen, wird mit Interesse aufgenommen werden.

Sie können sicher verstehen, dass viele in der Wikipedia Community ratlos bis verärgert darüber sind, wie hier einerseits die, die selbst für Aufklärung stehen, in billiger Weise diskreditiert werden und dabei gleichzeitig der kritische Journalismus. Denn hier wurde Sensationsjournalismus (Mann beißt Hund) basierend auf Halbwahrheiten als kritischer Journalimus prämiert. Wie sich ein Recherstipendiat trotz Auswahl durch eine hochkarätige Jury und, gemäß Darstellung auf ihrer Webseite, unter Begleitung von erfahrenen Journalisten ein solches journalistisches Verhalten erlauben kann, ist nicht nachvollziehbar.

Die Details bitte ich Sie dem Artikel im Wikipedia-Kurier sowie der Diskussion dazu zu entnehmen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne unter meinem Pseudoynm unter dieser Email zur Verfügung.

Damit Sie das nicht falsch verstehen: Es geht nicht um misliebige Berichterstattung. Es geht um schlampigen, verleumderischen und rücksichtslosen Journalismus, der sich als kritisch getarnt hat.

Mit freundlichen Grüßen,
Wikipedia Benutzer 7Pinguine

1. Antwort vom 1.3.2012 13:04

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Email-Antwort von einem der beiden Geschäftsführer, Herr Legrand, sinngemäß wiedergegeben:

Als seriöse Stiftung würde üblicherweise inhaltlich nicht auf anonyme Anfragen eingegangen. Man sei selbstverständlich zu einem konstruktiven Dialog bereit, allerdings nicht anonym.

Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch einmal die original Mail von Herrn Legrand transparent gemacht:
ohne anrede, da verfasser unbekannt!
Ihre mail an meinen kollegen burzinski, die er mir zuständigkeitshalber zur kenntnis gegeben hat, soll nicht völlig ohne reaktion bleiben.
die otto brenner stiftung ist eine seriöse stiftung, die üblicherweise auf anonyme anfragen inhaltlich nicht antwortet.
wir haben auch kein interesse daran, anonyme "brief-freundschaften" aufzubauen oder gar zu pflegen.
selbstverständlich sind wir gerne bereit, in einen konstruktiven dialog auch mit Ihnen zu treten. allerdings nicht, wenn er anonym erfolgen soll.
mit der bitte um verständnis danke ich für Ihr interesse und verbleibe (nicht anonym)
mit freundlichen grüssen
jupp legrand

-- OBSFFM (Diskussion) 10:28, 5. Mär. 2012 (CET)Beantworten

2. Antwort vom 1.3.2012 18:24

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Ein weiteres Schreiben von Herrn Legrand per Email. Darin bittet er um Übertragung der folgenden Nachricht, die hiermit exakt wiedergegeben ist:
Wenn Sie schon schreiben, dass die Nachricht exakt wiedergegeben sei, dann geben Sie die Nachricht auch exakt wieder:

sehr geehrter herr pinguin
(und die sechs anderen auch)!
ich kann Sie beruhigen: nach wie vor habe ich kein interesse an einer anonymen brief-freundschaft mit Ihnen.
da Sie aber, ohne meine erlaubnis dafür gehabt zu haben, teile meiner nachricht an Sie persönlich öffentlich übers netz allen zugänglich gemacht haben, hier einige hinweise, mit der ausdrücklichen bitte, auch diese Ihren mitdiskutanten zur verfügung zu stellen:-- OBSFFM (Diskussion) 10:43, 5. Mär. 2012 (CET)Beantworten

ich habe selten ein solches maß von überheblichkeit und selbstgefälligkeit erlebt, wie in den "diskussionsbeiträgen" im "kurier" in den letzten stunden. aber auch selten solche zugleich meinungsstarken wie faktenschwachen geschichten, in denen auch auf die obs und ihren preis verwiesen wird. wenn das die "realität der netzwelt" ausmacht, bin ich froh, wenn mir unterstellt wird, dass ich damit nicht vertraut sei.

7pinguine hat uns anonym um eine stellungnahme gebeten und uns öffentlich und ungefragt ratschläge erteilt. was wir dazu zu sagen haben, ist gesagt worden - und dürfte auch (fast) allen einleuchten.

dann wird - wieder und weiter anonym - mit einem brief an die jury gedroht, "sollte die taktik ignorieren und aussitzen zum einsatz kommen". man vermutet unsicherheit bei der obs und unterstellt uns eine "vermeidungsstrategie". es wird behauptet, dass das monitoring der stiftung versagt habe. es war, glaube ich, auch 7pinguine, der glaubte die stiftung dazu bewegen zu können, einen beitrag aus der ZEIT von unserer homepage zu nehmen. (früher hätte man darunter eine aufforderung zur zensur verstanden!)

ich erspare mir die wiedergabe weiterer mutmaßungen, halbwahrheiten, unterstellungen und äußerungen, die fast durch die bank jeglicher grundlage entbehren. sondern stelle nur fest, dass sich offensichtlich ohne fakten-kenntnisse munter und lustig diskutieren läßt, der erregungspegel steigt und scheinbar längst keiner mehr weiss, worum es im kern überhaupt geht.

selbstverständlich ist es legitim und jedermanns gutes recht, die ergebnisse von recherchen zu kritisieren und das eine oder andere ergebnis in frage zu stellen. wer aber wortgewaltig und zuspitzend einfach dinge in die welt setzt, die fern jeder banalen recherche sind, verfolgt vermutlich einen anderen zweck. durchkommen sollte er damit aber nicht!

hoffentlich gehört es zur realität der netzwelt, dass diese naiven ablenkungsmanöver auch als solche bezeichnet werden dürfen. 7pinguine schreibt: Für seriöse Preise und seine Jury dagegen sind schwarze Schafe unter den Preisträger der wahre Alptraum.

was für (seriöse) journalistenpreise gilt, sollte von wikipedia und seinen machern nicht ignoriert werden und auch für sie selbst gelten!

danke für die veröffentlichung.
mit freundlichen grüssen
jupp legrand

[Grafik Otto Brenner Stiftung]
- geschäftsführer -
wilhelm-leuschner-str. 79
60329 frankfurt/main

2. Mail an OBS vom 1.3.2012 22:17

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Betreff: Re: ....

Sehr geehrter Herr Legrand,

ich kann ihre Erregung scheinbar mehr verstehen, als Sie meine Betroffenheit....

Gerne kann ich Ihrem Wunsch entsprechen und Ihre Nachricht auf der Diskussionsseite veröffentlichen. Ich möchte Sie aber vorher noch einmal darüber informieren, dass der Text nicht mehr zurückgezogen werden kann. Ist er veröffentlicht, wird er so lange die Wikipedia existiert als offizielle Aussage der OBS öffentlich verfügbar sein. Sie bezeichneten sich als seriös und davon gehe ich nach wie vor auch aus. Das Ihnen in der Sache der Kragen geplatzt ist, geschenkt. (Was meinen Sie, wie es mir und anderen geht?) Aber ihr Ärger richtet sich an die/den Falschen!

Das die meisten Autoren unter Pseudonym schreiben, sollte nicht dazu verleiten, sie zu unterschätzen. Sie sprechen dort nicht über Computer-Nerds oder gelangweilte Studenten! Wichtig ist auch zu wissen, dass es sich um eine sehr heterogene Gruppe handelt. Eigentlich ist es gar keine Gruppe, es gibt zwar viele kleine auch untereinander bekannte Gruppen darin aber im wesentlichen ist die Summe eine Zweckgemeinschaft zur Erstellung einer Enzyklopädie. Vieles was sie dort lesen entspringt der Solidarität, manches aber auch der Rivalität.

Während Sie wohl insbesondere mir Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit und den Mangel von Fakten vorwerfen, scheinen Sie sich bisher nicht im geringsten mit dem eigentlichen Thema, den Vorwürfen gegenüber Herrn Oppong auseinanderzusetzen. Da es sich bei seiner Arbeit aber um ein Recherchestipendium Ihrer Institution handelt, gehe ich und viele andere davon aus, dass wir berechtigt sind nach dem angelegten Qualitäts-Standard zu fragen, wenigstens so lange diese Arbeit bei Ihnen als ausgezeichnet gilt. Als gemeinnützige Stiftung sind die Aktivitäten der OBS von öffentlichem Interesse.

Im übrigen liegt uns, da spreche ich mal für Wikipedianer im allgemeinen, Zensur absolut fern. Wenn Sie nach inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem Artikel zum entsprechenden Ergebnis kommen, können Sie sich auch gemäß der journalistischen Gepflogenheit in Form einer Gegendarstellung von der Arbeit Ihres Stipendiaten distanzieren bzw. kommentieren (was auf das gleiche hinausläuft) und beides auf Ihrer Website veröffentlichen. Das wäre vorbildlich.

Sie schreiben über uns: "...mutmaßungen, halbwahrheiten, unterstellungen und äußerungen, die fast durch die bank jeglicher grundlage entbehren." Das ist genau das, was von Wikipedia-Benutzern unisono ihrem Preisträger vorgeworfen wird und auch bewiesen ist. (An der Stelle gebe ich zu, dass es gewisse Hürden gibt, die dezentral verteilten Informationen alle wahrzunehmen. Vielleicht ergibt es sich, sie zu sammeln und in einem konzentrierten Faktencheck zusammenzustellen.) Im Gegenzug können Sie natürlich gerne auch über geäusserte Unwahrheiten und Halbwahrheiten aufklären.

Das alles muss nicht öffentlich erfolgen und kann auch persönlich und nicht-anonym stattfinden. Dazu haben sich Benutzer bereit erklärt und auch der Wikimedia Deutschland Verein kann sicherlich angesprochen werden. Einerseits als Betroffener der Geschichte und andererseits als Vermittler von Gesprächen mit Wikipedia-Benutzern.

Bitte teilen Sie mir im Laufe des morgigen freitags mit, welche Nachricht ich von Ihnen veröffentlichen soll. Sollte ich bis 2.3.2012, 18 Uhr keine weitere Nachricht von der OBS erhalten, nehme ich die letzte Mail als Ihr letztes Wort und verfahre gemäß Ihrem darin geäusserten Wunsch.

Mit freundlichen Grüßen,
7Pinguine

3. Antwort der OBS 05.03.2012 15:34

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sehr geehrte/r 7Pinguine,

damit Sie nicht wieder in die versuchung kommen, eine nachricht der obs gefiltert ins netz zu stellen oder sie gar - mit einem ultimatum versehen - für 30 stunden in quarantäne nehmen, stellen wir diese information an Sie zeitgleich selbst auf der seite ein, die Sie dankenswerterweise für den austausch geschaffen haben.

Sie scheinen etwas zu bedauern, dass die korrespondenz mit der obs ein jähes ende gefunden hat.
wir bitten um verstänndis, dass wir dieses bedauern nicht teilen.
wir fragen uns vielmehr, warum angesichts folgender - leicht recherchierbarer fakten - überhaupt eine korrespondenz mit uns angefangen wurde.

1. marvin oppong hat im sommer 2010 - im rahmen der ausschreibung des brenner-preises - einen antrag für ein recherche-stipendium eingereicht.
thema, konzept und anlage der recherche haben die jury überzeugt.
herr oppong erhielt also im herbst 2010 "lediglich" ein recherche-stipendium der obs.

2. am 1. 12. 2011 erschien in der ZEIT ein artikel von herrn oppong.
dieser beitrag ist weder von der stiftung noch der jury mit einem preis ausgezeichnet worden.
allerdings haben die betreuenden mentoren (die nicht identisch sind mit den jury-mitgliedern) und auch die stiftung diese veröffentlichung als ergebnis des stipendiums akzeptiert.
(nur am rande der hinweis: zur seriösität einer stiftung gehört übrigens auch, dass das stipendium erst mit seinem abschluss bezahlt wird.)

3. selbstverständlich hat die obs verfolgt, wie der ZEIT-beitrag in der öffentlichkeit aufgenommen worden ist.
sollten in dem beitrag unwahre behauptungen aufgestellt oder gar personen angegriffen worden sein, gibt es in der alten print-welt das gute instrument der gegendarstellung.
uns ist bisher keine gegendarstellung bekannt, sollte es sie jedoch geben, wird die obs diese selbstverständlich auch über ihre homepage zugänglich machen. wir bitten Sie, uns die gegendarstellung, die in der ZEIT erschienen sein müsste, zukommen zu lassen. danke.

4. im "kurier" wird uns nahegelegt, uns von marvin oppong zu distanzieren, seinen ZEIT-beitrag von der homepage zu nehmen und eine gegendarstellung zu veröffentlichen.
die stiftung sieht keine veranlassung für solche schritte.

5. im "kurier" gibt es überlegungen, einen termin mit der obs vorzubereiten.
es sollte nicht der falsche eindruck entstehen, dass wir um ein solches gespräch gebeten haben.
angesichts der punkte 1 bis 3 ist das ansinnen auch geradezu absurd.

6. den diskussionen haben wir entnommen, dass herr oppong weiter an dem thema recherchiert und veröffentlichungen, etwas in SPON, anstehen.
der durchschaubare versuch, die obs zu instrumentalisieren und gegen einen frei recherchierenden journalisten einzuspannen, ist zum scheitern verurteilt.

7. die auseinandersetzung, die im "kurier" vom zaun gebrochen wurde, scheint aus unserer sicht nicht mehr zu sein als ein plumpes ablenkungsmanöver.
aber wir beteiligen uns nicht an spekulationen, sondern orientieren uns an fakten.
wenn mit diesem "streit" diese haltung auch bei einigen mitdiskutanten um sich greifen würde, hätte dieser absurde vorgang zuletzt doch noch sein gutes!

mit freundlichen grüssen
jupp legrand

[Grafik Otto Brenner Stiftung]
- geschäftsführer -
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