Wilhelm Fahlbusch (Theologe)
Wilhelm Fahlbusch (* 8. Oktober 1929 in Göttingen; † 9. August 2014[1]) war ein deutscher lutherischer Theologe, Pfarrer und Professor für Systematische Theologie, 1979 bis 1985 Rektor, der Evangelischen Fachhochschule Hannover.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wilhelm Fahlbusch war von 1957 bis 1960 Vikar in der evangelischen Studentengemeinde Göttingen und absolvierte vom 15. März bis 17. März 1960 das 2. Theologische Examen. Am 3. April 1960 wurde Fahlbusch in der Evangelisch-lutherischen St. Martini-Kirche in Dransfeld durch Landessuperintendent Lothar Stark zum Pastor ordiniert. Vom 1. Mai 1960 war er Pastor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bremke bei Göttingen mit dem Zusatzauftrag Freizeiten und Seminare für Angehörige des Bundesgrenzschutzes zu veranstalten.
Für seinen Zuzug nach Hannover nahm er in der Nachkriegszeit mit seiner Familie Wohnung in Ahlem in einem Acht-Familien-Wohnhaus einer Neubausiedlung in der Straße Am Lebersood, von wo aus er regelmäßig zu seiner Hauptdienstelle vom Männerwerk in der Wedekindstraße fuhr.[2] 1962 wurde er zur Mitarbeit in der Männerarbeit berufen und ab dem 1. September 1963 als Landessozialpfarrer der Hannoverschen Landeskirche berufen und war zugleich Mitglied der Studienleitung der Evangelischen Akademie Loccum. Von 1968 bis 1978 war Fahlbusch Vorsitzender des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) in der EKD. 1973 wird er Leiter des Planungsstabes für den Fachbereich Diakonie und Religionspädagogik an der evangelischen Fachhochschule Hannover, ab 1974 wirkte er dort als Professor für Systematische Theologie und Sozialethik. Von 1976 bis 1979 zudem als Prorektor und 1979 bis 1985 als Rektor der Evangelischen Fachhochschule Hannover, in dieser Funktion war er Mitglied der Deutschen Fachhochschulkonferenz. Von 1990 bis 1995 war er Leiter des Instituts für praxisbezogene Forschung der Ev. Fachhochschule. Seit 1995 war er im Ruhestand. Er war Mitglied der hannoverschen Landessynode. Von 1985 bis 1991 war Wilhelm Fahlbusch Mitglied der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung. Von 1977 bis 1991 war er Herausgeber der Zeitschrift „Botschaft und Dienst – Zeitschrift für Erwachsenenbildung“ der Männerarbeit der EKD.
Wilhelm Fahlbusch war Vorstandsmitglied der Evangelischen Sozialakademie Friedewald.
Zu seinem 90. Geburtstag plante die Fakultät V der Fachhochschule, Professor Dieter Weber, in Verbindung mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannovers und dem Direktor a. D. des heutigen Haus kirchlicher Dienste Pastor i. R. Hans Joachim Schliep unter dem Titel „Wilhelm Fahlbusch – weiterdenken“ im April 2020 ein Symposium, welches wegen der Covid-19 verschoben werden musste.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche und Arbeiterschaft, Lutherisches Verlagshaus, Hannover 1984, ISBN 3-87502-248-3
- mit Horst Exner (Hrsg.): Einblicke: Festgabe der Evangelischen Fachhochschule Hannover für D. Hans Philipp Meyer, Hannover 1984
- mit Dieter Aschenbrenner: Geht das Eigentliche verloren? Der Einfluss der Humanwissenschaften in der Kirche, Lutherisches Verlagshaus, Hannover 1985, ISBN 3-87502-255-6
- mit Hartmut Przybylski, Wolfgang Schröter: Arbeit ist nicht alles: Versuche zu einer Ethik der Zukunft, SWI, Bochum 1987, ISBN 3-925895-10-8
- mit Karl Heinz Becker, Walter Sohn: Christus in der Arbeitswelt: theologische Grundsätze des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA), Lutherisches Verlagshaus, Hannover 1988, ISBN 3-7859-0569-6
- als Herausgeber im Auftrag der Männerarbeit der EKD: Dialoge statt Kriege: Verständigung zwischen den Religionen – eine Voraussetzung des Friedens, Kirche und Mann, Frankfurt am Main 1991
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Cordes, Heinrich Grosse (2002): "Kirche, guck über deine Mauern!" Interviews zur Entwicklung des hannoverschen Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) nach 1945, Blumhardt Verlag: Hannover, ISBN 978-3-932011-41-2, S. 122–159
- Hans Joachim Schliep (2020): Christus in der Arbeitswelt; Der Sozial- und Kirchenreformer Wilhelm Fahlbusch (1929–2014), Fromm Verlag: ISBN 978-613-8-36520-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Traueranzeige, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16. August 2014, abgerufen am 19. August 2014
- ↑ Martin Cordes, Heinrich Grosse (Hrsg.): Interview mit Wilhelm Fahlbusch, in dies.: Kirche, guck über deine Mauern! Interviews zur Entwicklung des hannoverschen Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) nach 1945 ( = Quellen und Forschungen zum evangelischen sozialen Handeln, Bd. 14), Hannover: Blumhardt-Verlag, 2002, ISBN 978-3-932011-41-2 und ISBN 3-932011-41-4, 122–159; hier: S. 145; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Bundesanzeiger, Jg. 41, Nummer 151 vom 15. August 1989, S. 3869 f.
Personendaten | |
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NAME | Fahlbusch, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherisches Theologe und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1929 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 9. August 2014 |