Wilhelm Jaeger (Künstler)

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Wilhelm Jaeger (* 5. Januar 1941 in Zürich) ist ein Schweizer Künstler.

Als Einzelkind wuchs Wilhelm Jaeger in Zürich auf. Unter Anleitung des Grossvaters entstanden um 1953 die ersten Ölbilder. Wilhelm Jaeger besuchte den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule in Zürich beim Bildhauer Ernst Gubler, danach als Hospitant den Unterricht bei Ernst Gubler und Heinrich Müller. Wilhelm Jaeger liess sich von 1959 bis 1962 an der Textilfachschule in Zürich zum Textilzeichner ausbilden. Er wurde von Johannes Itten in Farben- und Formenlehre und in Tuschmalerei nach japanischer Tradition unterrichtet. Es folgten Studienreisen nach Griechenland und Ravenna. In Como besuchte er Kurse, in denen er Kopien nach alten Gemälden malte. Er zeichnete und malte nach der Natur, nach der Architektur, der Ornamentik und aus seiner Vorstellung heraus. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit Textilentwürfen und wurde dabei von seiner späteren Frau, Doris Kürner, unterstützt. Jaeger und Kürner unternahmen Studienreisen nach Italien, Griechenland und Tunesien. Wilhelm Jaeger war mit Doris Kürner von 1965 bis 1975 verheiratet.

1972 kehrte Wilhelm Jaeger nach Zürich zurück, wo er bis 1989 an der Kunstgewerbeschule ein Lehramt übernahm. Er unterrichtete Farben- und Formenlehre nach Johannes Ittens Theorie. Eine erste Einzelausstellung 1981 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, machte Wilhelm Jaeger in Deutschland bekannt. Von nun an folgte eine regelmässige Ausstellungstätigkeit. 1983 stellte Wilhelm Jaeger in London zusammen mit Max Bill, Camille Graeser und Gottfried Honegger aus. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre malte Jaeger Themen wie Stalltüren, Tore, Portale, Säulen und statuenhafte Menschendarstellungen. Gegen Ende der 1980er Jahre wurden seine Bilder von aggressiven Grundfarben, Schwarz, viel Anthrazit und Weiss beherrscht.

Jaeger zog 1996 nach Osogna im Tessin. Er beschäftigte sich mit religiösen Themen. Im Zyklus XXIV erweiterte er seine eigene Zeichensprache durch Symbole der christlichen Ikonographie: Kelche, Adler, Engel, Kreuz, Adam und Eva. Seine Farbpalette veränderte sich: Erdtöne, Elfenbein, Siena, Ocker, Olivgrün und Stahlblau mischen sich zu einem mediterranen Klang. Im Jahre 2000 eröffnete Wilhelm Jaeger sein eigenes Museum im Palazzo Lenti in Noci/Apulien. Während zweier Jahre lebte Wilhelm Jaeger auf Lanzarote, Spanien. In den Jahren 2003–2005 entstanden im Kanton Glarus Bilder nach Otto Meyer-Amden.

Ab 2006 lebte und arbeitete Wilhelm Jaeger im Atelier von Max Gubler, dem Bruder seines einstigen Lehrers Ernst Gubler, in Unterengstringen. Seit Frühling 2014 lebt Wilhelm Jaeger in Murg am Walensee.

Das Werk von Wilhelm Jaeger gliedert sich in vier grosse Werkgruppen: Jugendwerk und Studienjahre, Orte und Ortsbestimmungen, antike und christliche Mythologie, Kubus-Pfahl-Figur mit den Untergruppen Grenzbereiche und Konstruktive Elemente. Visionäre, heftig gemalte, räumlich expressive Bildwelten sind kennzeichnend für Wilhelm Jaeger. Seine Werke sind in vielen Museen und in Privatsammlungen vertreten.

Einzelausstellungen in Museen

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Gruppenausstellungen in Museen

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Ausstellungen in öffentlichen Sammlungen und Museen

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Ausstellungen in Institutionen

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  • Europäisches Kulturforum, Mainau
  • Kunstsammlung der Stadt Zürich
  • Palazzo Comunale, Noci
  • Sammlung Julius Bär, Zürich
  • Creative Area Hongkong
  • Arte RAB GmbH
  • Sammlung Citibank, Zürich: Bentota Beach, 1976, Las Vegas Strip, 1975, Situation 1-3, 1976, Tennis Stroke Master ,1975, Tennis Stroke Master B, C, D, E, 1976
  • Sammlung Schweizer Nationalversicherung, Basel: Antike a, 1977, Antike m, 1977, Brief 136, 1980
  • Sammlung Prof. Dr. Axel Hinrich Murken: Antike 13, 1977, Die allmächtige Zeit, 1977/81, Judith, 1977/82, Antike Szene, 1980

Ausstellungen in Privatsammlungen

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  • Sammlung Murken, Herzogenrath
  • Sammlung Joma
  • René Bernhard: Grenzbereich 8C, 1984, Konstruktive Elemente 96, 1988, Konstruktive Elemente K, 1984, Arbeiten aus: Zyklus XXXII, XXXIIa, XXXIV und Zeichnungen, Zeichnungen aus: Hibiskus 3, Bougainville I, die Werkstatt des Bildhauers

Europaweite Wanderausstellung Meisterwerke aus der Sammlung Murken

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Auszeichnungen / Stipendien

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  • 1976 Eidgenössisches Kunststipendium: Höchste Auszeichnung für die Zeichnung
  • 1978 Eidgenössisches Kunststipendium: Höchste Auszeichnung für die Malerei und Installationen
  • 1981 Stipendium der Steo-Stiftung
  • 2005 Atelierstipendium Kulturförderung Graubünden
  • Wilhelm Jaeger, Kunstgalerie Kulturhaus Palazzo Liestal, 1979–1985
  • Wilhelm Jaeger Megaron, Städtische Galerie im Lenbachhaus München, 1981
  • Kunstszene Zürich 1975, Helmhaus, Abstrakte / Konkrete
  • Kunsthaus Zürich, Ausstellung im Foyer, 1982
  • Delemont "une oeuvre-un artiste / un artiste-une oeuvre. Exposition Suisse 1981
  • Gimpel Fils London " Twelve Swiss Artists" presented by Gimpel-Hannover + André Emmrich Galleries Zurich, 1983
  • Romantik in der Kunst der Gegenwart, Sammlung Murken ISBN 3-87909-338-5
  • Wilhelm Jaeger, Wanderausstellung: Aargauer Kunsthaus, Kunsthalle Mannheim, Museum Gelsenkirchen, Museum Bochum, Kunstmuseum Thun / 1986–1987
  • Helvet`art, Biennale der Schweizer Kunst, 1988
  • Schweizer Kunst des 20. Jahrhunderts, die Sammlung der National Versicherung ISBN 3-908196-38-8
  • Wilhelm Jaeger, Museo Torre Fiorenzana Grono/CH, 2000
  • Wilhelm Jaeger, Kunsthistorikerin Dora Lardelli, 2000
  • Wilhelm Jaeger, Dr. Schoenenberger, 2000
  • Wilhelm Jaeger: Ortsbestimmungen. Zeichnungen Malerei 1970–2001. Edition Simeon Renatus, Osogna, 2002. Vorwort von René Bernhard, ISBN 3-906797-00-7
  • Wilhelm Jaeger, Mainau Retrospektive 1977–2001
  • Wilhelm Jaeger: Galleria il Tesoro, Altendorf 2012 Vorwort von John Matheson