Willi Grün (Theologe)
Willi Grün (* 20. August 1910 in Frankfurt am Main; † 21. März 2005 in Bad Salzuflen) war ein deutscher baptistischer Theologe und Geistlicher, Dozent für das Fach Neues Testament am Theologischen Seminar in Hamburg-Horn und ab 1965 Schriftleiter beim Oncken-Verlag in Kassel.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Willi Grün studierte nach seiner Reifeprüfung ab 1930 an der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main und promovierte 1934 zum Doktor der Philosophie. Das Thema seiner Dissertation lautete: Speners soziale Leistungen und Gedanken. Ein Beitrag zur Geschichte des Armenwesens und des kirchlichen Pietismus in Frankfurt a. M. und in Brandenburg-Preußen.[1] Von 1934 bis 1936 arbeitete er als Seelsorger in der Baptistengemeinde Hamburg-St. Georg, die später ihren Standort nach Hamburg-Hamm verlegte. Gleichzeitig studierte er am Theologischen Seminar der deutschen Baptisten, das damals seinen Sitz in Hamburg-Horn hatte.[2]
1936 wechselte er zur Baptistengemeinde Lübeck (Täuferstraße), wo er seine Probezeit (Vikariat) absolvierte. 1939 erfolgte die Anerkennung als Pastor des Bundes der Baptistengemeinden.[3] Im Anschluss daran wirkte Grün bis 1951 in der Baptistengemeinde Oldenburg. Von dort berief ihn die Leitung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden zum Dozenten an ihre pastorale Ausbildungsstätte in Hamburg-Horn. Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit war das Neue Testament. Daneben unterrichtete er auch in den Fächern Philosophie, Psychologie, Logik und Neutestamentliches Griechisch.
Nach vierzehnjähriger Dozententätigkeit ging Willi Grün 1965 zum Oncken-Verlag in Kassel, wo er die Schriftleitung der evangelisch-freikirchlichen Wochenzeitschrift Die GEMEINDE übernahm. In dieser Funktion verblieb er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1975.[4]
Neben seinem Lehr- und Schriftleiterdienst war Willi Grün in verschiedenen Leitungsgremien seiner Freikirche tätig. Außerdem verfasste er mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze zu vor allem praktisch-theologischen Themen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anmerkungen für Mitchristen, Berlin 1971
- Christ und Arbeit, Kassel 1964
- Christ und Geld, Kassel 1963
- Wer glaubt und getauft wird : Betrachtungen über neutestamentliche Tauftexte (gemeinsam mit Stephen F. Winward), Kassel 1962
- Speners soziale Leistungen und Gedanken. Ein Beitrag zur Geschichte des Armenwesens und des kirchlichen Pietismus in Frankfurt a. M. und in Brandenburg-Preußen, Würzburg 1934
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf Sturhahn (Hrsg.): Verricht das Deine nur getreu. Festschrift zum 100. Geburtstag von Dr. Willi Grün, Einbeck 2010
- Eckhard Schaefer: Willi Grün zum Gedächtnis, in: Theologisches Gespräch, Beiheft 6 (2005), S. 62–64
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biographieartikel zu Willi Grün im Historischen Lexikon des BEFG
- Homepage des Theologischen Seminars Elstal: Dr. Willi Grün
- Web-Archiv / Portal-Oncken.de: Oncken Verlag trauert um früheren Chefredakteur (23. März 2005)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Homepage des Theologischen Seminars Elstal: Dr. Willi Grün (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; eingesehen am 29. September 2013
- ↑ Im Jahr 1997 verlegte das baptistische Theologische Seminar seinen Standort nach Wustermark-Elstal; siehe Homepage des Theologischen Seminars: Zur Geschichte; eingesehen am 29. September 2013
- ↑ Der Zusammenschluss der freikirchlichen Baptisten-, Brüder- und Elimgemeinden im Jahr 1942 führte zu einer Namensänderung. Der Gemeindebund trägt seit diesem Zeitpunkt den Namen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.
- ↑ Webarchiv / Portal-Oncken.de: Oncken Verlag trauert um früheren Chefredakteur (23. März 2005); eingesehen am 17. Juli 2021
Personendaten | |
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NAME | Grün, Willi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Baptistenpastor, Theologe und Journalist |
GEBURTSDATUM | 20. August 1910 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 21. März 2005 |
STERBEORT | Bad Salzuflen |