William Haines Lytle

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William H. Lytle in den frühen 1860er-Jahren

William Haines Lytle (* 2. November 1826 in Cincinnati; † 20. September 1863 im Chickamauga Creek) war ein Politiker, Dichter und Offizier der United States Army aus Ohio. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs und dem Sezessionskrieg diente er im Heer, während des letzteren starb er im Kampf.

Lytle wurde in Cincinnati als Nachkomme der Familie Lytle geboren. Er absolvierte sein Studium in Rechtswissenschaften an der University of Cincinnati. Nach dem Abschluss des Exams gründete er eine Anwaltskanzlei in seiner Heimatstadt, doch Lytle trat in das 2. Ohio Volunteer Infantry ein und diente als Captain im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Nach seiner Rückkehr aus Mexiko gründete er seine Kanzlei neu und erweiterte sie. Als Mitglied der Demokraten wurde er ins Repräsentantenhaus von Ohio gewählt. 1857 kandidierte er für den Posten des Vizegouverneur, doch er verlor mit wenigen hundert Stimmen Unterschied. Im selben Jahr veröffentlichte er das Gedicht „Antony and Cleopatra“, welches sowohl in den Nord- als auch in den Südstaaten zahlreiche Leser fand. Lytle wurde kurz darauf zum Generalmajor der Streitkräfte von Ohio ernannt. 1860 kandidierte er erfolglos für die Nominierung der Demokraten für einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Außerdem unterstützte er die erfolglose Kandidatur von Stephen A. Douglas bei der Präsidentschaftswahl 1860.

Als der Sezessionskrieg 1861 ausbrach, wurde Lytle dank seiner politischen und militärischen Verbindungen zum Colonel der 10. Ohio Infantry ernannt. Die Brigade und er wurden nach West Virginia (damals noch Virginia) geschickt, wo sie in mehreren kleinen Gefechten an einer Kampagne teilnahmen, welche zum Rückzug der konföderierten Truppen in dieser Region führen sollte. Lytle selbst wurde das Kommando über die Infanteriebrigade gegeben. Er verletzte sich am 10. September 1861 während der Kampfhandlungen im Kanawha-Tal am linken Wadenmuskel schwer und wurde zur Genesung vom Dienst befreit. Nach einer viermonatigen Auszeit wurde er als Kommandeur des militärischen Trainingscamp in Bardstown in Kentucky zugewiesen. Als er auf das Schlachtfeld zurückkehrte, wurde ihm die Leitung einer Brigade in der Division von Ormsby M. Mitchel übertragen und nahm an Mitchel's Operationen an der Memphis and Chattanooga Railroad teil. Am 8. Oktober 1862 wurde er in der Schlacht bei Perryville verwundet und gefangen genommen. Kurz darauf wurde er ausgetauscht und trat wieder der Armee bei. Am 29. November 1862 wurde er zum Brigadegeneral der Freiwilligen befördert und führte seine Brigade in zahlreichen Gefechten der Armee von William S. Rosecrans. Offiziere der 10. Ohio Infantry verliehen ihm im September 1863 ein mit Juwelen besetztes Malteserkreuz.

Lediglich elf Tage später starb er in der Schlacht am Chickamauga, als er zu Pferd einen Gegenangriff anführte. Da seine Identität mehreren respektvollen Konföderierten bekannt war, platzierten sie Wachen um seine Leiche.[1]

Der Schütze wurde nie bekannt, es ist bis heute lediglich bekannt, dass er ein Konföderierter war und ein Whitworth Kaliber .45 Perkussionsgewehr nutzte.

Seine Beerdigung wurde an einem frühen Nachmittag in der Christ Church Cathedral in Cincinnati abgehalten. Zahlreiche Menschen säumten die Straßen der Stadt, sodass der Trauerzug den Spring Grove Cemetery erst in der Dämmerung erreichte. Sein Grabmal, welches als eines der beeindruckendsten auf dem Friedhof gilt, steht in der Nähe des Eingangs. Lytle heiratete nie und hinterließ keine direkten Nachfahren.

Der Hügel, wo er starb, befindet sich heute im Chickamauga and Chattanooga National Military Park und ist als Lyttle Hill bekannt. Das ehemalige Fort Vinegar auf dem Vinegar Hill wurde nach seinem Tod in Fort Lytle umbenannt. Am 5. Dezember 1984 wurde es in den National Register of Historic Places aufgenommen.

Der Historic District Lytle Park und der One Lytle Place in Cincinnati sowie die Lytle Street sind entweder nach ihm oder seiner Familie benannt.

Antony and Cleopatra

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Lytles bekanntestes Gedicht, 1858:

I am dying, Egypt, dying!
Ebbs the crimson life-tide fast,
And the dark Plutonian shadows
Gather on the evening blast;
Let thine arm, oh Queen, enfold me,
Hush thy sobs and bow thine ear,
Listen to the great heart secrets
Thou, and thou alone, must hear.

Though my scarred and veteran legions
Bear their eagles high no more,
And my wrecked and scattered galleys
Strew dark Actium’s fatal shore;
Though no glittering guards surround me,
Prompt to do their master’s will,
I must perish like a Roman,
Die the great Triumvir still.

Let not Caesar’s servile minions,
Mock the lion thus laid low;
’Twas no foeman’s arm that felled him,
’Twas his own that struck the blow —
His who, pillowed on thy bosom,
Turned aside from glory’s ray —
His who, drunk with thy caresses,
Madly threw a world away.

Should the base plebeian rabble
Dare assail my name at Rome,
Where the noble spouse, Octavia,
Weeps within her widowed home,
Seek her; say the gods bear witness, —
Altars, augurs, circling wings, —
That her blood, with mine commingled,
Yet shall mount the thrones of kings.

And for thee, star-eyed Egyptian —
Glorious sorceress of the Nile!
Light the path to Stygian horrors
With the splendors of thy smile;
Give the Ceasar crowns and arches,
Let his brow the laurel twine,
I can scorn the senate’s triumphs,
Triumphing in love like thine.

I am dying, Egypt, dying;
Hark! the insulting foeman’s cry;
They are coming; quick, my falchion!
Let me front them ere I die.

Ah, no more amid the battle
Shall my heart exulting swell;
Isis and Osiris guard thee, —
Cleopatra, Rome, farewell!

Ich sterbe, Ägypten, sterbe!
Schnell verebbt die Rote Lebensflut,
Und die dunklen plutonischen Schatten
Versammeln sich auf der Abendglut;
Lass deinen Arm, o Königin, mich umhüllen,
Hör auf zu schluchzen und neige dein Ohr,
Höre auf die Geheimnisse des großen Herzens
Du, und nur Du, sollst sie hören.

Obwohl meine narbigen und erfahrenen Legionen
Ihre Adler nicht mehr hoch tragen,
Und meine abgewrackten und verstreuten Galeeren
Dunkel über Actiums tödliches Ufer verstreut sind;
Obwohl keine schimmernden Garden mich mehr umgeben,
Prompt ihres Herren Willen zu erfüllen,
Ich muss vergehen wie ein Römer,
Sterben noch immer als großer Triumvir.

Lass nicht Caesars knechtische Diener,
Den Löwen, der solcherart niedergelegt, verspotten;
’war keines Feindes Arm der ihn fällte,
’war sein eigener, der diesen Schlug führt –
Seiner, der, gebette an deinen Busen,
Sich abwandte von der Herrlichkeits Strahl –
Seiner, der, trunken mit deinen Liebkosungen,
In Verrücktheit die Welt wegwarf.

Sollte das plebejische Gesindel
Wagen meinen Namen in Rom anzugreifen,
Wo die edle Gattin, Octavia,
In ihrem Witwen-Haus weint,
Such sie; sage die Götter zeugen dafür, –
Altäre, Auguren, kreisende Schwingen, –
Dass ihr Blut, mit meinem vermischt,
Dennoch die Throne der König besteigen wird.

Und für dich, sternäugige Ägypterin –
Gorreiche Zauberin des Nils!
Erleuchte den Weg zu stygischen Schrecken
Mit der Pracht deines Lächelns;
Gib dem Caesar Kronen und Bogen,
Lass seiner Braue den Lorbeerkranz,
Ich kann nur des Senats Triumph verachten,
Triumphierend in Liebe wie der Deinen.

Ich sterbe, Ägypten, sterbe;
Horch! des beleidigten Feindes Schrei;
Sie kommen, schnell mein Falchion!
Lass mich vor sie treten bevor ich sterbe.

A, nicht mehr inmitten der Schlacht
Soll mein Herz jubelnd schwellen;
Isis und Osiris mögen dich schützen, –
Kleopatra, Rom, Lebt Wohl!

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Commons: William Haines Lytle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • William Haines Lytle in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  • Civil War Poetry: Antony and Cleopatra
  • Pictures of William Haines Lytle. Generals and Brevets, archiviert vom Original am 31. Januar 2008; abgerufen am 13. Oktober 2018 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Cincinnati Enquirer, 11/2/2003