Z 28

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Z 28
Modell des Typs 1936 A
Modell des Typs 1936 A
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Zerstörer
Klasse Zerstörer 1936A
Bauwerft Deschimag Weser, Bremen
Kiellegung 30. November 1939
Stapellauf 20. August 1940
Indienststellung 9. August 1941
Verbleib Gesunken 6. März 1945
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 127 m (Lüa)
120,0 m (KWL)
Breite 12,0 m
Tiefgang (max.) 4,43 m
Verdrängung 2543 ts Standard
3543 ts max.
 
Besatzung 332 Mann
Maschinenanlage
Maschine 6 × Wasserrohrkessel
2 × Getriebeturbine
Maschinen­leistung 70.000 PS (51.485 kW)
Höchst­geschwindigkeit 36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Z 28 war ein Zerstörer des Typs 1936A der deutschen Kriegsmarine.

Der Zerstörer Z 28 war das sechste Boot des im Mai 1938 bestellten Typs 1936A. Alle acht Boote der Klasse entstanden im Werk Weser der Deschimag.[1]

Die beiden vorderen 15-cm-Geschütze sollten in einem Doppelturm aufgestellt werden. Die Fertigung dieser Türme verzögerte sich aber erheblich.[2] Da Z 28 als Flottillenführungsboot ausgelegt war und der Raum für das dritte Geschütz auf dem Achterschiff für die Unterbringung des Stabspersonals benötigt wurde, erhielt das Schiff eine abweichende Bewaffnung: Statt des Doppelturms wurde bei Z 28 an dessen Stelle zwei überhöhte Einzelgeschütze aufgestellt und auf dem Achterschiff hatte Z 28 nur zwei 15-cm-Einzelgeschütze statt drei, wie die anderen Typ-1936A-Zerstörer. Auf diesem Aufbau wurden im weiteren Kriegsverlauf noch zwei 2-cm-Vierlingsflak aufgestellt. Um ein besseres Schussfeld dieser Flakgeschütze nach achtern zu bekommen versetzte man den Funkmast vom hinteren Aufbau an die vordere Kante des Aufbaus.[3]

Einsatz in Skagerrak und Kattegat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Z 28 stellte am 9. August 1941 in Dienst. Von Ende 1941 bis Frühling 1942 fuhr der Zerstörer Patrouille in Kattegat und Skagerrak als Teil seiner der Ausbildung der Mannschaft bis zur Kriegsbereitschaft.

Einsatz im Nordmeer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1942 fuhr Z 28 vor der norwegischen Küste Geleitsicherungen. Am 9. Mai 1942 ging der Zerstörer mit Z 30, T 5, T 7, dem Schweren Kreuzer Admiral Scheer und dem Troßschiff Dithmarschen zum nordnorwegischen Narvik, um sich dort der Kampfgruppe II anzuschließen.

Anfang Juli 1942 nahm Z 28 teil am Unternehmen Rösselsprung, dem Angriff auf den Nordmeergeleitzug PQ 17, und später war der Zerstörer an einer Minenlege-Operation an der Matotschkinstraße mit den Zerstörern Z 4, Z 15, Z 16 und dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper beteiligt.

Am 24. Oktober 1942 fuhr Z 28 mit dem Schweren Kreuzer Admiral Scheer von der nordnorwegischen Bogenbucht nach Kiel für eine Werftüberholung. Nach den Werftarbeiten begleitete der Zerstörer mit Z 5, Z 15, Z 24, Z 25 und fünf Torpedobooten das Schlachtschiff Scharnhorst zurück zur Bogenbucht.

Am 2. April 1943 hatte der Zerstörer eine Grundberührung und musste nach Trondheim zur Reparatur. Am 24. Juli 1943 wurde er leicht beschädigt bei einem Luftangriff auf die Docks von Trondheim. Die Docks wurden schwer getroffen, sodass der Zerstörer für weitere Reparaturarbeiten zu Deschimag nach Bremen verlegen musste.

Im Januar 1944 war Z 28 zusammen mit Z 30 vom norwegischen Kristiansand aus auf Patrouille gegen Transportfahrten zwischen England und Schweden.

Einsatz in der Ostsee

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. Februar 1944 verlegte der Zerstörer nach Reval. Am 10. März legte er mit Z 25, Z 35 und Z 39 Minen im Finnischen Meerbusen und beschoss einen Tag später ein Landziel bei Hungerburg. Am 15. März legte der Zerstörer wieder Minen im Finnischen Meerbusen. Am 30. Juli und am 1. August 1944 beschoss Z 28 mit Z 25, Z 35 und Z 36 Stellungen der Roten Armee am Rigaischen Meerbusen unter Feuerlenkung durch das deutsche Heer. Die gleiche Zerstörergruppe eskortierte den Schweren Kreuzer Prinz Eugen, als dieser am 5. August Ziele auf der Insel Ösel, an der Kurländischen Küste am 19. und in Tukkum am 20. August beschoss.

Am 16. September 1944 geleiteten Z 28 und Z 36 das Passagierschiff Monte Rosa mit Flüchtlingen von Baltischport an Bord nach Gotenhafen und am 20. September unterstützte Z 28 mit Z 25, vier Torpedobooten und sechs Handelsschiffen die Evakuierung von Reval, wobei 23.172 Menschen, einschließlich 2080 auf Krankentragen, abtransportiert wurden. Am 21. September evakuierte Z 28 zusammen mit Z 25 370 Menschen von Baltischport nach Libau.

Am 22. September 1944 schloss sich Z 28 wieder der in der Ostsee stehenden Kampfgruppe I an und geleitete die letzten die Aalandsee verlassenden Schiffe nach Gotenhafen. Sowjetische Ziele bei Memel wurden vom Zerstörer am 10. und am 23. Oktober unter Feuer genommen. Der 22. und 24. Oktober sah Beschuss sowjetischer Ziele auf der Halbinsel Sworbe, wobei am 24. Z 28 von einem Reihenwurf von fünf Bomben getroffen wurde und die Zerstörerbesatzung neun Tote und zahlreicher Verletzte zu beklagen hatte. Für die Reparaturen ging Z 28 nach Swinemünde. Am 4. November 1944 wurde der Zerstörer unter das Kommando der wieder aufgestellten 8. Zerstörerflottille gestellt.

Wieder einsatzbereit seit 25. Februar 1945 geleitete Z 28 am 27. Februar das Passagierschiff Deutschland von Gotenhafen nach Saßnitz. Nach einem weiteren Geleit auf derselben Strecke wurde der Zerstörer am 6. März 1945 auf Saßnitz-Reede bei einem britischen Luftangriff mittschiffs von zwei Bomben getroffen und sank, wobei 150 Besatzungsmitglieder den Tod fanden.[3] Das Wrack wurde bis 1953 vor Ort abgewrackt.

  • Ulrich Elfrath: Deutsche Zerstörer 1934–1945 – Entwicklung Einsatz Verbleib Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg/H. ohne Jahresangabe.
  • Erich Gröner, Dieter Jung [Bearb.]: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939–1945 und ihr Verbleib. Bernard & Graefe, Bonn 2000 (9., neu bearb. und erw. Aufl.), ISBN 978-3-7637-6215-6.
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford.
  • Wolfgang Harnack: Zerstörer unter deutscher Flagge: 1934 bis 1945. Koehler, Hamburg 1997 (3., überarb. Aufl.), ISBN 3-7822-0698-3.
  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke: Die deutschen Zerstörer 1935–1945, Bernard & Graefe, Bonn 1995.
  • Volkmar Kühn: Torpedoboote und Zerstörer im Einsatz 1939–1945. Kampf und Untergang einer Waffe. Flechsig, Würzburg 2006 (6., erw. A. Sonderausgabe), ISBN 978-3-88189-637-5.
  • Anthony Preston: Superdestroyers – the German Narvik type 1936. Warship special 2, Conway maritime press, Greenwich (1978), ISBN 0-85177-131-9.
  • Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945. Manfred Pawlak Verlags GmbH (Herrsching 1968), ISBN 3-88199-009-7.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg: Technik – Klassen – Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 978-3-613-01426-8.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Preston: Superdestroyers, S. 72.
  2. Preston, S. 67
  3. a b Ulrich Elfrath: Deutsche Zerstörer 1934–1945 – Entwicklung Einsatz Verbleib Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg/H. ohne Jahresangabe, Seite 55