Zimtrot-Schattenkolibri
Zimtrot-Schattenkolibri | ||||||||||||
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Phaethornis pretrei | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phaethornis pretrei | ||||||||||||
(Lesson & Delattre, 1839) |
Der Zimtrot-Schattenkolibri (Phaethornis pretrei), oder Zimtroter Schattenkolibri, manchmal auch Planaltoeremit genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet in den südamerikanischen Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (Least Concern) eingestuft.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zimtrot-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 14,5 bis 15,5 Zentimetern. Der lange leicht gebogene Schnabel wird etwa 31 Millimeter lang. Die fuchsrote Oberschwanzdecke steht im Kontrast zum olivgrünen Rücken. Die Unterseite ist zimtbraun, das Steuerfedernpaar neben dem mittleren Paar ist deutlich verlängert und hat weiße Spitzen.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zimtrot-Schattenkolibri ist vom Osten Boliviens über den Norden Argentiniens und fast ganz Paraguay bis in den Osten Brasiliens verbreitet. Er bewegt sich bevorzugt im Unterholz sowie an Rändern von trockenem Gehölz, Galeriewald und Sekundärvegetation in offenen, vegetationsreichen Gebieten, gerne in bergigen Regionen. Auch in menschennahen Umgebungen findet er sich ein, wenn genügend Bäume und Kräuter vorhanden sind.
Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zimtrot-Schattenkolibri ernährt sich vom Nektar verschiedener Blütenpflanzen, u. a. Hibiscus rosasinensis, und kleinen Arthropoden. Möglicherweise sammelt er den Nektar wie viele Kolibriarten als sogenannter Trapliner (regelmäßiges Abfliegen immer derselben Blüten).
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Nest wird für jede neue Brut neu errichtet. Es ist immer nahe des alten Niststandplatzes. Bei günstigen Standortbedingungen wird das neue Nest über das alte gebaut. Das umfangreiche kegelförmige Nest wird aus Moos, Fasern und Spinnweben gefertigt und an senkrechten Wurzeln, Zweigen oder Ähnlichem befestigt, oft in Höhlen oder an Felswänden, auch in verlassenen Gebäuden oder unter Brücken und in Abwasserrohren. Das Gelege besteht aus zwei Eiern in der Größe von 13,9–16,5 mm × 9,2–10 mm. Nach etwa 15 Tagen schlüpfen die rosafarbenen Küken, die nach 16–20 Tagen flügge werden. Es brütet allein das Weibchen, es wurde aber das Männchen währenddessen in Nestnähe beobachtet.[1]
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind keine Unterarten des Zimtrot-Schattenkolibris bekannt. Die Art gilt als monotypisch.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adolphe Delattre und René Primevère Lesson beschrieben den Zimtrot-Schattenkolibri unter dem Namen Trochilus Pretrei. Das Typusexemplar wurde von Delattre in Minas Gerais gesammelt.[3] Erst später wurde die Art der Gattung Phaethornis zugeordnet.
Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab.[4] Der Name pretrei ist dem naturhistorischen Maler Jean-Gabriel Prêtre gewidmet, der für Lesson viele Bücher illustrierte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2002 (do-g.de [PDF]).
- Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton 2007, ISBN 978-0-691-04915-1, S. 212.
- Dante Buzzetti, Silvestre Silva: Berços da vida. Ninhos de aves brasileiras. Editora Terciro Nome, São Paulo 2005, S. 113.
- Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal: Handbook of the Birds of the World. Band 5: Barn-owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, Barcelona 1999, ISBN 978-84-87334-25-2.
- Adolphe Delattre, René Primevère Lesson: Oiseaux-mouches nouveaux ou très-rares, découverts par M. De Lattre dans son voyage en Amérique et décrits. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 2, 1839, S. 13–20 (online [abgerufen am 14. März 2014]).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Phaethornis pretrei in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 4. Juni 2023.
- Factsheet auf BirdLife International
- Zimtrot-Schattenkolibri (Phaethornis pretrei) auf eBird.org
- Zimtrot-Schattenkolibri (Phaethornis pretrei) bei Avibase
- Phaethornis pretrei im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Zimtrot-Schattenkolibri (Phaethornis pretrei)
- Planalto Hermit (Phaethornis pretrei) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christoph Hinkelmann, Guy M. Kirwan, Peter F. D. Boesman: Planalto Hermit – Phaethornis pretrei – Breeding – Diet and Foraging. In: birdsoftheworld.org. Birds of the World (J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie, and E. de Juana). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA, 2020, abgerufen am 4. Juni 2023 (englisch).
- ↑ IOC World Bird List Hummingbirds
- ↑ Adolphe Delattre u. a., S. 20.
- ↑ James A. Jobling, S. 301.