Zuzana Ferjenčíková

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Zuzana Ferjenčíková (2018)

Zuzana Ferjenčíková (* 8. Juni 1978 in Lučenec, Tschechoslowakei)[1] ist eine slowakische Organistin, Pianistin, Komponistin und Hochschullehrerin.

Zuzana Ferjenčíková studierte an der Hochschule für Musische Künste Bratislava (VŠMU) bei Ján Vladimír Michalko und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Peter Planyavsky. Besonders geprägt haben sie ihr Studium und ihre spätere Zusammenarbeit mit Jean Guillou in Paris, dessen Werke sie als Solistin und auch gemeinsam mit demselben regelmäßig aufführt.

Die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit liegen im Bereich der Orgelmusik der Romantik sowie der Orgelimprovisation und Orgelkomposition für Konzert und römisch-katholische Liturgie. Im Jahr 2004 gewann Ferjenčíková als erste Frau in der langen Geschichte des Wettbewerbs den Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Haarlem.

Von 2000 bis 2008 unterrichtete sie Orgel und Orgelimprovisation an der Hochschule für Musik in Bratislava. Von September 2006 bis zum Sommer 2013 war sie Stiftsorganistin der Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, wo sie 2007 das Internationale Orgelfestival Dialogues Mystiques begründete und bis Ende 2013 künstlerisch leitete. Ihre Konzerttätigkeit erstreckt sich über Europa und die USA.

2011 gründete Ferjenčíková die Wiener Franz Liszt-Gesellschaft, deren Präsidentin sie ist. Anlässlich des 200. Geburtstages von Franz Liszt im Jahr 2011 brachte sie an der großen Orgel der Schottenabtei in einer Serie von sechs Konzerten das gesamte Orgelwerk Liszts zur Aufführung.

Im Jahr 2013 widmete sich Zuzana Ferjenčíková in einer Serie von sieben Konzerten des 24. Orgelfestivals an der Kirche Saint-Eustache de Paris dem gesamten Orgelwerk Jean Guillous, der dort in jenem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum als Titularorganist feierte.

Ferjenčíková wurde im September 2021 als Nachfolgerin von Ben van Oosten als Professorin an die Codarts University for Music in Rotterdam berufen.[2] Sie lehrt dort das Konzertfach Orgel.[3]

Seit 2018 veröffentlicht sie ihre Aufnahmen exklusiv bei MDG.

Ferjenčíková lebt in der Schweiz.

  • 1. Preis für Orgelimprovisation und 2. Preis für Orgelinterpretation in Opava (CZ) 1996.
  • 1. Preis für Improvisation und Titel Laureat beim Internationalen Orgelwettbewerb in Brünn (CZ) 1997.
  • 1. Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb Premio Valentino Bucchi in Rom (I) 2003.
  • 1. Preis beim Internationalen Orgelimprovisationwettbewerb in Haarlem (NL) 2004 (als erste Frau).

Kompositionen seit 2006 (Auswahl)

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  • Ad mattai Psalm 6 für Flöte und Orgel (2006). Uraufführung Lockenhaus, 2007.
  • Diotima für Orgel Solo, über Texte von Hölderlin (2007). Uraufführung Luxemburg, 2007.
  • Miserere Psalm 51 für Orgel und Sprecher (2007). Uraufführung Wien, 2007.
  • Sub tuum praesidium für Orgel Solo (2008). Uraufführung Bratislava, 2008.
  • Über uns, o Herr, erhebe Dein leuchtendes Antlitz (2008). Uraufführung Andechs, 2008.
  • Adoro Te und Salve Regina für 2 Orgeln (2009). Uraufführung Wien, 2009.
  • Mystère de l'amour, Symphonische Dichtung für große Orgel (2011). Uraufführung Graz, 2011.
  • Visionen des Johannes, Alleluia - Offertorium - Communio zu Texten des Johannes-Evangeliums und der Offenbarung (2012). Uraufführung Ratingen, 2012.
  • Gebet für den Heiligen Vater, aus Anlass der Emeritierung von Papst Benedikt XVI. Uraufführung Wien, 28. Februar 2013.
  • Organ: Liszt, Franck, Reubke (2007).
  • Regina Coeli (2009, Lade).
  • Marcel Dupré: Le Chemin de la Croix (2010).
  • Liszt (2011).
  • Jean Guillou, Organ Works, vol. 1 (2018, MDG).
Commons: Zuzana Ferjenčíková – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zuzana Ferjenčíková. In: Music Centre Slovakia. 26. November 2021, abgerufen am 11. Juli 2024 (englisch).
  2. Programmarchiv Orgelfestival.Ruhr 2023
  3. Codarts Rotterdam: Team (Organ)